Jubiläum in Hardheim - Sternwarte wurde vor 20 Jahren eröffnet / Astronomie-Arbeitskreis seit 25 Jahren aktiv

Ein Blick in die Weiten des Weltalls

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Die Walter-Hohmann-Sternwarte wurde vor 20 Jahren offiziell eröffnet. Sie erinnert an den berühmten Weltraumpionier.

© Zegewitz

Hardheim. Nachdem bekannt worden war, dass Hardheim der Geburtsort des Weltraumpioniers Walter Hohmann ist, zeigte sich Interesse an der Astronomie und natürlich an der Weltraumfahrt. In Veranstaltungen verschiedenster Art wurden Themen aus diesen Bereichen von kompetenten Fachleuten behandelt und bereits unter Bürgermeister Kurt Schmider Verbindungen zu den Nachfahren von Walter Hohmann und zu kompetenten Fachleuten aufgenommen.

Eine Gedenktafel wurde im Hardheimer Schloss angebracht, 1974 ein Modell der Europa-Rakete (und erst vor kurzer Zeit ein neues ) errichtet, das Hardheim bekannt machte. Schließlich wurde das Hardheimer Schulzentrum 1980 nach Walter Hohmann benannt und an immer mehr Stellen in der Gemeinde fanden sich Hinweise auf diesen und auf dessen Leistungen.

Bahnbrechende Erkenntnis

1988 schließlich, also vor bereits vor 25 Jahren, wurde der Astronomie-Arbeitskreis Walter Hohmann in dem Bemühen ins Leben gerufen, die Erinnerung an die Leistungen des Weltraumpioniers lebendig zu halten. Dazu dient im Hardheimer Heimatmuseum der Weltraumbeitrag, in dessen Mittelpunkt Walter Hohmann und seine bahnbrechende Erkenntnis für die Realisierung der Weltraumfahrt steht.

Vor 20 Jahren ist dann auf dem ehemaligen Gelände der Flugwache auf dem Scherenberg die Sternwarte des Astronomie-Arbeitskreises Walter Hohmann eingeweiht worden und vor zehn Jahren wurde am 29. März 2003 zudem ein Planetenweg eröffnet. Alle diese Errungenschaften wurden in der Folge freudig begrüßt. Doch inzwischen und namentlich in diesem Jahr ist es ruhig geworden um die Walter-Hohmann-Sternwarte und um den Planetenweg.

Das kommt zu Teilen auch daher, dass die Sternwarte derzeit nur nach vorheriger Terminabsprache geöffnet ist, nachdem sich im Arbeitskreis und in Hardheim kein Verantwortlicher für die Sternwarte finden ließ, der in Sachen Astronomie höchst kompetente Hans-J. Wulfrath als Verantwortlicher für die Sternwarte in Seckach zu Hause ist und der frühere Hardheimer Otto Kisling als passionierter Astronomiefreund und engagierter Sachwalter und Betreuer von Besuchergruppen im Arbeitskreis jeweils zu Veranstaltungen aus Bürgstadt anreisen muss.

Diese Entwicklung ergab sich, als die Führung nach dem Verzicht von Torsten Englert auf die Leitung des Arbeitskreises, dieser wird seit Februar 1991 als eigenständige Abteilung des Museumsvereins Hardheim geführt, auf den in Walldürn lebenden J. Bayer überging und nach dessen Unfalltod in Sachen Arbeitskreis und vor allem auch Sternwarte zunächst improvisiert wurde, ehe H.J. Wulfrath aus Seckach offiziell die Verantwortung übernahm.

Akteure finden

Daher wäre es sicherlich von Vorteil, wenn sich auch aus Hardheim selbst wieder Akteure finden und aktivieren ließen, die den beiden derzeit Verantwortlichen unter die Arme zu greifen bereit sind. Vielleicht wäre es auch keine schlechte Idee, eine den früher üblichen "Walter -Hohmann-Tagen" ähnliche regelmäßige Veranstaltung wieder aufleben zu lassen und damit auch junge Leute wieder verstärkt anzusprechen und einzubinden .

Der Weg zur Realisierung der Sternwarte Hardheim war zweifellos nicht leicht, wie in der zur Eröffnung unter Federführung von Torsten Englert heraus gegebenen Broschüre mit vielen Einzelheiten nachzulesen ist. Sie entstand als Gemeinschaftswerk und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, mit der Arbeitsgemeinschaft Walte-Hohmann-Sternwarte Essen mit deren Vorsitzendem Ansgar Korte, dem Kuratorium "Der Mensch und der Weltraum" in München und dem Museumsverein Hardheim und nicht zuletzt dank der Unterstützung vieler freiwilliger Helfer und Förderer, zu denen insbesondere Josef Bundschuh und Willi Hummel gehörten.

1992 Baubeginn

Mit dem Bau der Sternwarte wurde im September 1992 begonnen und in der Bauzeit wurden viele freiwillige Arbeitsstunden von Freunden und Mitgliedern des Arbeitskreises erbracht. Die offizielle Eröffnung fand im Mai 1993 in Anwesenheit des damaligen Ministers für den Ländlichen Raum Dr. h.c. Gerhard Weiser sowie von Marga Hohmann, der Schwiegertochter von Walter Hohmann auf dem Scherenberg statt. An die Einweihung erinnert heute noch die Inschrift auf dem dort errichteten Gedenkstein.

In der Folgezeit konnten beachtliche Besucherzahlen vermerkt werden, weil sowohl viele Schüler und junge Leute, aber auch Erwachsene die Sternwarte besuchten und einen Blick in die Sternenwelt machen wollten.

Schließlich wurde vor zehn Jahren dann auch noch der Hardheimer Planetenweg eröffnet, über dessen Details eine Tafel an der Hardheimer Sternwarte informiert.

Mit einer detaillierten Darstellung zum Thema "Walter-Hohmann-Sternwarte" und zu weiteren damit zusammenhängenden Bereichen wird Torsten Englert als besonderer Kenner der Materie wohl sicherlich in dem in Bälde erscheinenden Band III mit Beiträgen zur Hardheimer Heimatgeschichte aufwarten, der gemäß Beschluss vom Museumsverein Erfatal heraus gegeben werden wird.

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