Kirchenkonzert

Momente der Besinnung und Vorfreude

Rund 100 Akteure zeigen in Grünsfeld ihr musikalisches Können

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feu
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Kirsten und Karsten Hornung (Altblockflöte, Gitarre) sowie Franz Beckert (Gitarre) in Aktion. © Feuerstein

Grünsfeld. Der Kulturverein organisierte in der Stadtkirche St. Peter und Paul ein Konzert. Die abwechslungsreichen Darbietungen der rund 100 Akteure stellten eine vorweihnachtliche Bescherung dar.

„Macht hoch die Tür“ stimmten Kirchenchor und Publikum zur Eröffnung an. Der Wechselgesang unter Leitung von Andrea Müller-Köhler hatte programmatischen Charakter. Akteure und Publikum signalisierten ihre Bereitschaft, sich für die Gegenwart Christi im Heute zu öffnen. Klassische Festmusik darf nicht fehlen. Heiter-strahlende Trompetenklänge trafen auf den prachtvollen Klang der Orgel bei Haydns „Trompetenkonzert Es-Dur“. Andrea Müller-Köhler (Orgel) und Steffen Beetz (Trompete) harmonierten prächtig. Das „Allegro“ im dritten Satz brachte die gesanglichen Möglichkeiten des Soloinstruments eindrucksvoll zur Geltung.

Erwartungsvoll blickten die „Grünbachtaler“ auf die Geburt des Gottessohnes. Unter der Leitung von Roswitha Ehrmann und Regina Markert intonierten sie volkstümliche Lieder wie die alpenländische Weise „Jetzt fangen wir zum Singen an“ oder „Jetzt kommt die heilig Weihnachtszeit“ des oberbayerischen Volksliedsammlers Pauli Kiem.

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ubü
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Immer wieder gern gehört sind Ohrwürmer wie „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ oder Friedrich Silchers „Alle Jahre wieder“. Kirsten und Karsten Hornung (Altblockflöte, Gitarre) sowie Franz Beckert (Gitarre) von der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal trugen gekonnt diese beliebten Klassiker vor. In der Weihnachtslieder-Hitparade belegen „Ihr Kinderlein kommet“, „Hark! The Herald Angel sing“ und „Jingle Bells“ die vordersten Plätze. Priska Feuerstein und Emma Stoy bezauberte als Flötenduo das Publikum. Mit zwölf und elf Jahren waren sie die jüngsten Akteure.

Andrea Müller-Köhler war im Dauereinsatz. Die Organistin zeichnete zugleich für zwei Chöre verantwortlich. Neben dem Kirchenchor war das auch der Singkreis. Der Advent ist eine Zeit der Vorbereitung auf das Kommen des Herrn. Daran erinnerte der Kirchenchor mit Luigi Cherubinis Motette „Veni Jesu amor mi“ und Friedrich Trautweins „Weil Gott in tiefster Nacht erschienen.“ Kirchenchor und Orgel traten in einen zarten musikalischen Dialog mit verschiedenen Choralbearbeitungen und Chorstrophen über „Gelobet seist du Jesu Christ“.

Hoffnung auf Frieden äußerte der Singkreis mit Liedern wie „Friedlich ziehen Menschen“ oder „God be with you till we meet again“. Zum stimmgewaltigen Gemeinschaftschor vereinten sich Singkreis und Kirchenchor, um die zentrale Botschaft des Weihnachtsevangeliums zu verkünden: „Amen – Mary had a baby“.

Ein Adventskonzert in der Stadtpfarrkirche ist ohne Musikkapelle nicht denkbar. Unter der Leitung von Thomas Mohr demonstrierte das Ensemble eine bemerkenswerte Vielseitigkeit. Als beeindruckender Klangkörper präsentierte sich die Kapelle gleich zu Beginn mit Guido Rennerts „Tauberfanken-Hymne“ Die Geschichte von „Spirit“, dem wilden Mustang, erzählte Hans Zimmers Filmmelodie. Bei Bette Midlers Pop-Ballade „The Rose“ glänzte Kerstin Pürzl als Solistin an der Piccolo-Trompete.

Mit Fritz Neuböcks Komposition „Schloss Orth“ entwarf die Musikkapelle eine musikalische Skizze des aus dem Fernsehen bekannten Seeschlosses am Traunsee. Beim Blick in die Geschichte wechselten sich Phasen der Ruhe ab mit geschäftigem Treiben.

Einen Moment der Besinnung schenkte die Musikkapelle mit Thiemo Kraas’ „Adventsfantasie“. Sie brachte zwei der schönsten Adventslieder zusammen: das erwartungsvoll-festliche „Macht hoch die Tür“ sowie das zarte und innige „Maria durch ein’ Dornwald ging“. Adventsstimmung verbreitete auch Guido Rennerts gleichnamiges Medley mit Liedern wie „Es ist ein Ros’ entsprungen“ und „O du fröhliche“.

„Ohne Weihnachten gibt es kein Ostern“, meinte Pfarrer Oliver Störr. In seinem geistlichen Impuls erzählte er die Legende vom vierten König und erinnerte daran, dass das größte Geschenk von Gott selbst stammt: „Mit seinem Tod am Kreuz von Golgatha hat er die Menschen erlöst.“

Nach dem geistlichen Segen vereinigten Akteure und Publikum sich zum großen Finale, um ein traditionelles Lied der Adventszeit anzustimmen: „Tochter Zion“. Die darin zum Ausdruck gebrachte Vorfreude ging auf alle Beteiligten über. Weihnachten kann kommen.

Mit dem Erlös der Veranstaltung wollen die Verantwortlichen mit dazu beitragen, dass das Epitaph der Dorothea von Rieneck saniert werden kann. Es stammt von Tilmann Riemenschneider und ist das bedeutendste Kunstwerk in der Grünsfelder Stadtpfarrkirche. feu

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