Gesamtfeuerwehr Grünsfeld

Hohe Auszeichnung für Matthias Beil in Grünsfeld

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feu
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Grünsfeld. Acht Jahre sind eine lange Zeit. 2015 trat die Gesamtfeuerwehr zur letzten Hauptversammlung zusammen. Einiges ist in dieser Zeit passiert. Entsprechend viel gab es beim jüngsten Treffen im Dorfgemeinschaftshaus von Zimmern zu berichten. Außerdem galt es, 50 Ehrungen nachzuholen.

Für Stadtkommandant Philipp Schenk war die Hauptversammlung eine Premiere. Ins Amt gekommen war er 2020 per Briefwahl. Die Corona-Bestimmungen hatten eine Zusammenkunft nicht erlaubt. Mittlerweile ist wieder Normalität eingekehrt. Die Zwangspause hat, so Schenk, den Floriansjüngern nicht geschadet.

Die Mitgliederzahlen sind eindeutig. Der Stadtkommandant sprach von einem „erfreulichen Zuwachs“, besonders bei der Jugend. Die Einsatzabteilung der Gesamtfeuerwehr zählt seinen Angaben zufolge 158 Männer und neun Frauen. Zu Beginn des Jahres waren 15 Buben und elf Mädchen bei der Jugendfeuerwehr gemeldet, Tendenz steigend. 38 Feuerwehrkameraden befinden sich in der Altersabteilung. Im Spielmannszug unter der Leitung von Raimund Kraft musizieren 15 Männer und vier Jugendliche.

Die vom Stadtkommandanten präsentierte Einsatzstatistik zeigte eine bemerkenswerte Entwicklung. In den Jahren 2018 bis 2022 musste die Feuerwehr rund 160 Mal ausrücken. Vor allem die technischen Hilfeleistungen haben stark zugenommen. Schenk appellierte deshalb auch an die Feuerwehrkameraden, regelmäßig Übungen zu absolvieren und an Lehrgängen teilzunehmen. Die fachliche und taktische Weiterbildung bedeute einen erheblichen Mehrwert für die Gesamtfeuerwehr. „Alle müssen wissbegierig bleiben“, lautete Schenks Devise.

Einen Überblick über die Aktivitäten des Feuerwehrausschusses gab Harald Englert. Der Schriftführer berichtete von Sitzungen, in denen über den Feuerwehrbedarfsplan oder die Alarm- und Ausrückordnung beraten wurde. Eine wichtige Entscheidung war, dass es keine Hauptübung aller Abteilungen, sondern nur noch Übungen im kleineren Rahmen geben soll. Gemeinsame Übungen mit den Jugendlichen aus allen Abteilungen sollen allerdings zentral in Grünsfeld stattfinden. Englert wies auch darauf hin, dass seit 2021 die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Lauda und deren Abteilungen intensiviert wird.

So gut wie keine Bewegungen auf dem Konto hatte Kassierer Walter Spang zu verzeichnen. Während der Corona-Beschränkungen gab es keine Veranstaltungen und damit auch kaum Ein- oder Ausgaben. Die Versammlung bescheinigte dem Kassier ungeachtet dessen eine einwandfreie Kassenführung und entlastete ihn wie den gesamten Vorstand.

Engagement und Idealismus

Das große Engagement, den Idealismus und das Pflichtbewusstsein der Floriansjünger lobte Bürgermeister Joachim Markert in seinem Grußwort ausdrücklich. Das Stadtoberhaupt wies darauf hin, dass dieser freiwillige Einsatz nicht verordnet werden kann. „Er entsteht aus persönlicher Motivation.“ Die Einsatzbereitschaft ist der Stadt auch einiges wert. Markert nannte das neue Löschfahrzeug sowie den neuen Gerätewagen und kündigte weitere Anschaffungen bei Ausrüstung und Ausstattung an. Diese Investitionen sind nach Auffassung des Bürgermeisters notwendig, weil die „Feuerwehr vor Ort beste Sicherheit garantiert.“

Von großen Herausforderungen sprach Kreisbrandmeister Andreas Geyer. Während der Pandemie sei es darum gegangen, einen reibungslosen Betrieb unter ständig neuen, kurzfristig geänderten Auflagen sicherzustellen. Auch auf anderem Gebiet sei man nicht untätig gewesen. Eine neue Stabsstelle für Brand- und Katstrophenschutz sowie Rettungswesen soll schnelle Hilfe im Katastrophenfall oder bei einer Großschadenslage ermöglichen. Im ersten Quartal 2024 sollen außerdem alle Blaulicht-Organisationen des Landkreises mit Digitalfunk ausgerüstet sein.

Arbeit stand nicht still

„Die Arbeit stand auch während der Pandemie nie ganz still“, erklärte Jochen Herrschlein. Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes berichtete von Online-Schulungen und Präsenzveranstaltungen. Herrschlein ist in Personalunion auch Kreisjugendwart. In dieser Funktion sprach er der Grünsfelder Wehr „höchstes Lob“ aus.

Kreisbrandmeister, Stadtkommandant und Bürgermeister zeichneten im Anschluss verdiente Mitglieder der Feuerwehr aus. Seit 15 Jahren sind aktiv im Feuerwehrdienst: Andreas Bauereis, Manuel Baunach, André Dürr, Danny Dürr, Patrick Endres, Martin Häusler, Helmuth Retzbach, Tilo Sobotta, Philipp Spang (alle Grünsfeld), Markus Bach, Florian Deinert, Alexander Heer, Sören Hügel, Alexander Nuss, Daniel Schäffer, Matthias Schäffer (alle Grünsfeldhausen), Mario Bayer, Wolfgang Rupp, Steffen Schmieg (alle Kützbrunn), Steffen Blassauer, Fabian Kraft, Stephan Rondio (alle Paimar) sowie Daniel Freitag, Jessica Heer, Ralf Hofmann, Christian Kuhn, Alexander Richter und Justus Wagner (alle Zimmern). Sie erhielten das Ehrenzeichen in Bronze.

Mit dem silbernen Ehrenzeichen wurden Markus Kurz, Thorsten Bamberger, Ottmar Walz (alle Grünsfeld), Sebastian Heer, Jürgen Metzler (beide Grünsfeldhausen), Jürgen Kuhn (Paimar) sowie Karsten Lotter und Marco Pacius (beide Zimmern) ausgezeichnet. Sie gehören der Feuerwehr seit 25 Jahren an.

Auf 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst können zurückblicken: Matthias Beil, Edwin Dürr, Georg Dürr, Hubert Endres, Jürgen Kuhn (alle Grünsfeld), Rainer Deinert, Ewald Waldherr (beide Grünsfeldhausen), Josef Konrad, Werner Kordmann (beide Krensheim) sowie Elmar Bayer und Harald Englert (beide Zimmern).

Eine besondere Ehrung wurde Norbert Sobotta und Walter Spang zuteil. Die beiden Feuerwehrkameraden aus der Abteilung Grünsfeld sind seit 50 Jahren im Einsatz. Dafür erhielten sie das goldene Ehrenzeichen in besonderer Ausführung.

Hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens hat Matthias Beil erbracht. Jochen Herrschlein zeichnete den Oberbrandmeister und stellvertretenden Stadtkommandanten deshalb mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber aus. In seiner Laudatio nannte Herrschlein den Geehrten ein „Vorbild an Hingabe für die Sicherheit und das Wohl der Gemeinschaft“. Beil ist seit 1986 Mitglied der aktiven Einsatzabteilung. In den vergangen 30 Jahren war er in verschiedenen Funktionen führend tätig, sei es als Jugendwart, Gerätewart oder Kommandant der Abteilung Grünsfeld. Für Herrschlein gab es keinen Zweifel: „Matthias Beil zeichnet neben fachlichen Qualitäten eine unkomplizierte Art, hohe Einsatzbereitschaft und eine unerschütterliche Hingabe für die Feuerwehr aus.“ feu

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