Großrinderfeld/Gerchsheim. "Mehr Kunden - mehr Umsatz", ein Thema das Gewerbetreibende interessieren dürfte, so der Ansatz des Gewerbevereins Großrinderfeld, der einen Fachvortrag zu diesem Thema im Landgasthof "Badischer Hof" veranstaltete. "So geht's bei kleinen und mittelständischen Unternehmen" war dabei der Dreh- und Angelpunkt des unterhaltsamen Vortrags von Fredy Groth, Marketingexperte und Geschäftsführer der empathie agentur Würzburg und Andreas Eckert, Werbefotograf und Inhaber von Fotodesign Eckert in Großrinderfeld.
Waltraud Wenz, Vorsitzende des Gewerbevereins, erwähnte bei der begrüßung, dass der Gewerbeverein 2001 mit dem Ziel, die Gewerbetreibenden der Gemeinde zusammenzuführen, gegründet worden sei. Vieles habe man in diesen Jahren schon erreicht, im Rhythmus von zwei Monaten treffe man sich regelmäßig zu bestimmten Themen oder zum zwanglosen Austausch. Eingeführt hatte man einen Geschenkgutschein, diesen zu aktualisieren und auch im Design anzupassen hatte sich der zweite Vorsitzende Michael Grund, erfolgreich vorgenommen.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch dieser vorgestellt und der neue Look des Gutscheins, sollte nicht zuletzt mit dazu beitragen, dass dieser bei der Bevölkerung ankommt. Bislang habe man gute Erfahrungen gemacht. Speziell im Ortsteil Großrinderfeld sei der Gutschein schon lange nicht mehr wegzudenken.
Aktuelle Themen des Gewerbevereins sind auch der Internetauftritt oder der Bauernmarkt in Großrinderfeld. Erstmals will sich der Gewerbeverein mit einem eigenen Stand dort präsentieren.
Bürgermeister Manfred Weis lobte Waltraud Wenz, die als Vorsitzende von Beginn an maßgeblich am Erfolg des Konzeptes beteiligt war. Lebensqualität durch Nahversorgung war inhaltlich der Schwerpunkt bei den Ausführungen des Gemeindeoberhauptes.
Marketing wiederrum war der inhaltliche Schwerpunkt der Abendveranstaltung. Und wie es bei kleinen und mittelständischen Firmen geht, das Fredy Groth und Andreas Eckert. Von 13 Unternehmern kenne sich statistisch gesehen nur ein einziger mit Marketing aus. Bestandskunden pflegen, Neukunden gewinnen, das sei letztlich jedoch bei allen Unternehmen der Schlüssel zum Erfolg. Den passenden Schlüssel zu finden ist wiederrum die Aufgabe von Marketing. Fredy Groth verstand es, die Fachterminologie auf eine klar verständliche Ebene zu bringen.
Die kontinuierliche Kommunikation mit dem Kunden sei ein wesentlicher Erfolgsindikator. Events, Einladungen, soziale Medien und vieles mehr sei wichtig, um im Ergebnis eines zu erreichen: Ins Gespräch zu kommen, zu erreichen, dass über das Unternehmen im positiven Sinne geredet wird.
Kunden seien dann die wichtigen Multiplikatoren, die zum geschäftlichen Erfolg führen. Fredy Groth machte deutlich, dass es einfacher ist über die Bestandskundenpflege erfolgreich zu agieren. Die Neukundengewinnung sei im Vergleich dazu wesentlich aufwendiger. Warum dies so ist erklärte er dann an Beispielen. Er ging auch auf die Entscheidungskriterien des Kunden ein.Zehn Prozent bewusst, 90 Prozent unterbewusst, Forschungsergebnisse, die nicht erst seit gestern bekannt sind.
So ganz wollten die Zuhörer nicht immer einverstanden sein. Logik und Verstand, aber auch der Preis, meinten sie, sei ein doch nicht zu unterschätzender Faktor. Vielfach, so ein Unternehmer, hole sich der Kunde vor Ort das Know-How, die Information zum Produkt, das er dann via Internet bestelle.
Dass der Kunde aber nicht nur über den Preis entscheidet, sondern auch die Emotionen, sagte Fredy Groth: Ängste, Sorgen, Bedürfnisse und Wünsche seien der entscheidente Motor. Dabei seien auch visuelle Eindrücke sehr prägend. Andreas Eckert, der seit drei Jahren selbst in der Gemeinde lebt und sich mit Fotodesign sowie Imagefotografie als Werbefotograf bestens auskennt, belegte dies in seinen Worten. Abbildungen sagen oft spontan mehr aus als Texte. Abbildungen entscheiden gar oft, ob der Text überhaupt gelesen wird.
Imagefotografie sei die Visitenkarte des Unternehmens. Insbesondere der Neukunde, welcher das Unternehmen nicht durch Erfahrung kenne, sei über Werbe- und Bildmaterial zu erreichen. Werbefotografie arbeite stets zielgruppenorientiert, sie müsse auch zum Geldbeutel und zum Image des Unternehmens passen. Authentische Bilder mit Firmenangehörigen oder gar dem Firmenbesitzer fördern die persönliche Beziehung zum Kunden. Natürlich müsse die Leistung und das Angebot des Unternehmens stimmen, damit Fotografie und Gestaltung den gewünschten Effekt erreichten. Fotografie sei Design und dürfe fast alles sein, nur nicht langweilig.
Fredy Groth und Andreas Eckert belegten mit Beispielen was sei meinten. So war dies auch für die Gäste greifbarer. Fredy Groth betonte zum Abschluss der Vortrages, dass der wesentliche Aspekt die Differenzierung zu den Mitbewerbern sei. Wenn man es schaffe, die subjektive Kundensicht zu ermitteln, und an der Zielgruppe orientiert die Botschaft des Unternehmens auch mit den richtigen Medien, gut "rüberzubringen", dann dürfte dem Erfolg nicht viel im Wege stehen.
Erfolgskontrolle und Korrekturen sollte man nicht vergessen, denn alles müsse in Bewegung bleiben, um auf der Erfolgsspur zu bleiben. rege
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