Schönfeld. Viermal ausverkaufte Vorstellungen, viermal ein begeistertes Publikum: Die Spielzeit für die Theatergruppe Schönfeld war ein voller Erfolg. Nach langjähriger Abstinenz auf der Bühne sorgten die Laienschauspieler für Lachsalven bei den Zuschauern.
Für die Krimikomödie „Bauernschläue“ aus der Feder von Beate Irmisch hebt sich der Vorhang im Dorfgemeinschaftshaus, nachdem wegen der Corona-Pandemie mehrere Jahre pausiert werden musste. Doch Regisseur Rudi Schlagmüller schafft es erneut, aus seiner Truppe Höchstleistungen herauszukitzeln. Dazu tragen auch der Schönfelder Dialekt und jede Menge Lokalkolorit bei. Schon das Bühnenbild ist mit viel Liebe zum Detail entstanden.
Nicht nur das Premierenpublikum hat jede Menge zu lachen und spendet reichlich Szenenapplaus während der drei Akte. Die Krimikomödie gibt schon zu Beginn reichlich Stoff für Gelächter, droht Babette Jakobs (Brigitte Deckert) ihrem faulen Mann Albert (Andreas Deckert) und Sohn Siggi (Stefan Deckert) nach ihrem Unfall, Alberts Schwester Materna (Eva Lesch) auf den Bauernhof zu holen. Die ledige Materna und ehemalige Schönfelder Gemeindeschwester will den Männern Beine machen. Dabei hat sie es nicht nur auf „Doredrewer“ Siggi abgesehen.
Mit „Schanzkarre“ und Mistgabel schickt die resolute Tante den Neffen hinaus, um den Jakobsweg sauber zu halten und das Pilgerschild wieder aufzustellen. Als deswegen gleich vier Jakobspilger den Hof unsicher machen, ist für Bauer Albert die Ruhe vorbei. Während Ewald Goldschmidt, ein Würzburger Juwelier (Wolfgang Nahm), mit seiner ziemlich naiven Tochter Bienchen (Janina Pelz) das Pilgern ernst nimmt, wollen die falschen Geistlichen Schwester Eulalia (Barbara Keller) und Pater Eugen (Kevin Krapf) auf dem Hof nur ihre Beute verstecken.
Den Schmuck, den sie dem nichts ahnenden Goldschmidt tags zuvor geklaut haben. Es kommt, wie es kommen muss: Die Beute in den Heuballen landet bei den Kühen und die falschen „Heiligkeiten“ werden entlarvt, Siggi und das „sächselnde“ Bienchen finden nach einigen Irrungen und Wirrungen doch noch zu einander.
Und auch Tante Materna angelt sich ihren Traummann: Den Hotelbesitzer Oskar Wildmeier (Markus Scheuermann), der liebend gerne den Jakobshof kaufen würde. Aber das redet ihm Materna beim Kaffee noch aus. Das mit Humor und Situationskomik gespickte Stück bringt das Publikum in Hochstimmung. Denn nicht nur Andreas Deckert als Bauer und Eva Lesch als dessen Schwester Materna mit reichlich Tatendrang scheinen die Rollen auf den Leib geschrieben zu sein. Alle Laiendarsteller wissen zu überzeugen und die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Langanhaltender Applaus des begeisterten Publikums ist der Lohn für die Akteure auf und hinter der Bühne – verbunden mit der Hoffnung auf eine nächste Theatersaison im Dorfgemeinschaftshaus in Schönfeld.
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