Einstimmiger Gemeinderatsbeschluss

Großrinderfeld saniert weitere Spielplätze

Kosten von knapp 80 000 Euro veranschlagt. Sanierung von Feldwegen im Gemeindegebiet sorgte für ausführliche Diskussion

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Matthias Ernst
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Etwas in die Jahre gekommen sind mehrere Spielgeräte auf den Spielplätzen in den Großrinderfelder Ortsteilen. Nach und nach sollen alle saniert werden. © Matthias Ernst

Großrinderfeld. Viel Geld für die Sanierung mehrerer Spielplätze nimmt die Gemeinde Großrinderfeld in der nächsten Zeit in die Hand. Nach der gelungenen Sanierung des Spielplatzes Schießmauerstraße im Ortsteil Großrinderfeld in diesem Jahr (wir berichteten), steht jetzt die Erneuerung der Spielgeräte im Bensleweg in Schönfeld und im Lärchenweg und in der Würzburger Straße im Ortsteil Gerchsheim.

Ersterer wurde vor über 25 Jahren mit Spielgeräten aus Holz bestückt. Dieses Holz ist inzwischen erschöpft und es wäre bei einer erneuten Überprüfung durch eine fachkundige Firma nur schwer zu einer neuen Betriebserlaubnis gekommen. So entschloss sich die Verwaltung, Kontakt zu der Firma Westfalia Spielgeräte aus Hövelhof aufzunehmen und sich neue Geräte anbieten zu lassen. Diese Spielgeräte bestehen aus recyceltem Kunststoff und der Hersteller gibt eine Garantie von 20 Jahren. Bereits beim Spielplatz Schießmauerstraße hatte man gute Erfahrungen mit der Firma gemacht und will die Zusammenarbeit nun fortsetzen, so Bürgermeister Johannes Leibold in der Gemeinderatssitzung im Rathaus von Großrinderfeld.

Für den Spielplatz in Schönfeld plant man die Erneuerung der Schaukelanlage, inklusive Vogelnest für die Kleinsten, die Erneuerung des Kletterturms, eine Sandspielanlage und eine vierdimensional wirkende Wippe. Zusammen sollen die Geräte rund 45 250 Euro kosten.

Die beiden Spielplätze in Gerchsheim sollen auch als Ausweichspielplätze für die Kindertagesstätte St. Anna dienen, wenn der Hof umgestaltet wird, wo sich jetzt die Spielmöglichkeiten für die Krippen- und Kindergartenkinder befinden. Zu den anderen Zeiten können natürlich alle Kinder auf den beiden Spielplätzen aktiv sein und sich austoben.

Für den Spielplatz Lärchenweg plant man das Klettergerüst „Mount Everest“ und eine weitere Spielkombination, um möglichst viel Abwechslung zu bieten und für den Spielplatz Würzburger Straße sollen eine Spielkombination, eine Wippe, ein Stehkarussell und ein Zweifach-Reck für Attraktivität sorgen. Zusammen sollen dafür Kosten von knapp 39 000 Euro entstehen. Bürgermeister Leibold kann sich allerdings auch vorstellen, dass man einige Spielgeräte aus der Kindertagesstätte zu diesen beiden Spielplätzen transportiert und dort nutzt in der Übergangsphase. Die Kosten werden erst im Jahr 2024 anfallen und müssten dort im Haushalt eingestellt werden, antwortete der Bürgermeister auf eine Frage von Walter Lutz.

Gleichzeitig bat Leibold um Verständnis, dass man nicht alle der zwölf Spielplätze im Gemeindegebiet gleichzeitig sanieren kann. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Anschaffung der vorgestellten Spielgeräte.

Verschiedenes

Auch bei den Vergaben für Arbeiten am zukünftigen Ärzte- und Seniorenhaus in Gerchsheim, dem Umbau des Alten Rathauses in Gerchsheim sowie den neun Bauanträgen herrschte Einigkeit. Genauso war es bei den Bebauungsplänen „Obere Zeil“ in Gerchsheim, hier soll eine Elektroschnellladeinfrastruktur geschaffen werden, und „Alte Steig“ in Großrinderfeld zum Bau der neuen Kindertagesstätte mit Schulhort und Mittagsbetreuung.

Sanierung der Feldwege

Diskussion gab es dann allerdings über die Sanierung der Feldwege im Gemeindegebiet. Viele Wege sind aus unterschiedlichen Gründen marode und müssen saniert werden. Deshalb hatte sich die Verwaltung um eine Förderung bemüht, die auch gewährt wurde. Dem gegenüber steht ein vor Jahren beschlossenes Feldwegebudget, das die einzelnen Ortsteile selbst verwalten können.

Schon in der Vergangenheit war aufgefallen, dass die dortigen Ansätze viel zu gering sind. Ralf Schieß wies darauf hin, dass vor allem die Betonwege zwischen 50 und 60 Jahre alt sind. Er und Hubert Kraus plädierten dafür, sämtliche Wege die gefördert werden, zu sanieren.

Rainer Gerhards sah das anders, zumal viele Wege durch die nutzenden Landwirte selbst zerstört werden, weil sie entweder zu nahe an die Wege heran pflügen und damit das Bankett zerstören oder mit zu schwerem Gerät die Wege nutzen. Er gestand zu, dass man viele Jahre zu wenig investiert habe, gab aber zu bedenken, dass die Sanierung der Feldwege mit Asphalt keine Pflichtaufgabe der Gemeinde sei. Viele Wege könnten auch geschottert werden, was wesentlich günstiger wäre.

„Letztlich müssen wir es bezahlen können“, schaltete sich auch Bürgermeister Leibold in die Diskussion ein. Denn wie immer geht es um das Geld der Gemeinde und das ist nicht unendlich verfügbar. Vor allem in Schönfeld und Ilmspan würde das Feldwegebudget um ein Vielfaches überschritten werden, wenn man alle Wege saniert. Großrinderfeld und Gerchsheim hatten in den vergangenen Jahren weniger ausgegeben, so dass hier eine Sanierung der Wege möglich wäre.

Helga Koch meinte, sich grundsätzlich über die Höhe des jeweiligen Feldwegbudgets für die Zukunft unterhalten zu müssen. So wurde beschlossen, dass die Ortschaftsräte von Ilmspan und Schönfeld nochmals beraten sollten, wie man Kosten einsparen kann. Denn letztlich geht es um eine Summe von über 830 000 Euro bei einer Förderung von 273 000 Euro. Den Rest müsste die Gemeinde selbst aufbringen.

Im Gemeinderat notiert

Mit Gerhard Bachert stellte sich der Geschäftsführer des Zweckverbandes Kindliche Bildung Tauberfranken (Kibita) im Gemeinderat vor. Zusammen mit der Stadt Lauda-Königshofen hat Großrinderfeld Anfang dieses Jahres den Zweckverband gegründet, um künftig die kommunalen Kindertagesstätten in Eigenregie zu betreiben.

Nach dem Ausscheiden von Elsbeth Reinhart wurde Marco Randel als neuer Ratsschreiber und Angelika Betsch als seine Stellvertreterin vom Gemeinderat bestellt.

Über den Stand der Biotopverbundplanung wird es am 25. September eine Informationsveranstaltung auch für die Bevölkerung geben.

Ein Beschluss zur Stellung eines Förderantrags für den Abriss eines Hauses in Schönfeld aus dem ELR-Förderprogramm wurde gefasst.

Ebenso einstimmig erfolgte die Beauftragung eines Fachbüros zur Ausschreibung für die Errichtung und Betrieb von sieben Elektroladesäulen im gesamten Gemeindegebiet.

Bürgermeister Leibold informierte, dass die Verursacher der Zerstörung der Waldhütte noch nicht ermittelt wurden, diese Hütte aber schnellstmöglich wieder aufgebaut werden soll. me

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