Großrinderfeld. Ein zentraler Tagesordnungspunkt der Großrinderfelder Gemeinderatssitzung war die Generalsanierung der ehemaligen Dachsbergschule und der Umbau zur Kindertagesstätte St. Anna in Gerchsheim. Der Altbau sowie der ehemalige Pausenhof werden derzeit umfassend saniert und für Kinder bedarfsgerecht umgebaut. Zudem soll es eine neue Gruppe geben.
Bürgermeister Johannes Leibold machte in der Sitzung deutlich, dass die steigenden Einwohnerzahlen unmittelbar mit einer wachsenden Nachfrage nach Kindergartenplätzen einhergehen. „Unsere Gemeinde entwickelt sich erfreulich, immer mehr Familien finden hier ein Zuhause. Damit verbunden ist die Verpflichtung, die nötigen Betreuungsangebote rechtzeitig und in ausreichender Qualität bereitzustellen“, betonte er.
Im Rahmen der aktuell laufenden Sanierungsmaßnahmen in der Kindertagesstätte werden die Voraussetzungen geschaffen, zusätzliche Räumlichkeiten für die neue Gruppe bereitzustellen. Es handelt sich dabei um eine Kindergartengruppe, die Platz für bis zu 25 Kinder bietet. Der Startschuss soll zum 1. Januar 2026 fallen.
„Eine vorausschauende Kinderbetreuung ist ein wesentlicher Baustein für eine lebendige und zukunftsfähige Kommune“, so Leibold. „Wir investieren in die Zukunft unserer Kinder – und damit in die Zukunft Großrinderfelds“. Auch wenn die Ausgaben für die Kinderbetreuung mittlerweile der größte Einzelposten im Haushalt sind.
Bei den Bauarbeiten am Gebäude zeigte sich zusätzlicher Handlungsbedarf. Das Nachtragsangebot beläuft sich auf 101.278,94 Euro. Der größte Kostenfaktor ist die komplette Neuverlegung des Kanals vom Altbau der ehemaligen Schule über den Pausenhof, die rund 90.000 Euro beträgt – deutlich mehr als die ursprünglich veranschlagten 22.000 Euro. Weitere Mehraufwendungen entstehen durch Erdarbeiten an der Böschung zum Nachbarn, die mit etwa 30.000 Euro zu Buche schlagen, sowie durch zusätzliche Fundamentarbeiten für die geplante Garage. Gleichzeitig wurden Einsparungen von rund 10.000 Euro erzielt, indem Pflasterflächen vereinfacht und ein kostengünstigerer Belag gewählt wurde. Der Gemeinderat stimmte dem Nachtragsangebot der Firma Faul & Bethäuser aus Lauda-Königshofen zu, sodass die Sanierung zügig fortgesetzt werden kann.
Arbeiten für Kindercampus vergeben
Auch der Neubau des Bildungscampus in Großrinderfeld war ein Schwerpunkt der Sitzung. Die Zimmererarbeiten übernimmt die Firma K. Weißenberger Bedachungen aus Schwebenried/Arnstein zum Angebotspreis von 1.276.149,74 Euro brutto, was knapp über der Kostenberechnung von 1,25 Millionen Euro liegt. Die Dachdeckerarbeiten wurden an die Firma T+H Ackermann Metalldachtechnik aus Nürtingen zum Preis von 566.484,62 Euro brutto vergeben, während die Fensterbauarbeiten an die Firma FFT Jürgen Lampert aus Kaltennordheim zum Angebotspreis von 550.126,29 Euro brutto gingen.
In puncto Infrastruktur beschloss der Gemeinderat die Modernisierung der Straßenbeleuchtung in den Straßen „Hundsberg“ und „Neubaustraße“ im Ortsteil Großrinderfeld. Die Stromleitungen werden durch die Netze BW in Erdverkabelung überführt, gleichzeitig werden die bestehenden Freileitungen der Straßenbeleuchtung entfernt. Die Maßnahme dient nicht nur der optischen Aufwertung der Straßen, sondern auch der Erhöhung der Versorgungssicherheit und der Zuverlässigkeit der Beleuchtung. Die Kosten belaufen sich auf 24.997 Euro inklusive Mehrwertsteuer, der Gemeinderat stimmte sowohl der Vergabe an die Netze BW als auch der außerplanmäßigen Ausgabe zu.
Planentwurf gebilligt
Ein wichtiger Beschluss betraf den Bebauungsplan „Beund/Zündmantel“ als Wohnbaugebiet (WA) und Sondergebiet (SO). Der Gemeinderat billigte den Entwurf II des Plans, einschließlich der örtlichen Bauvorschriften. Der Bebauungsplan wird nun öffentlich im Rathaus sowie online ausgelegt. Zudem werden die Behörden, Träger öffentlicher Belange und Nachbargemeinden informiert. In der Bürgerfragestunde im Vorfeld der Sitzung wollte eine Bürgerin erneut wissen, ob die Bauvorschriften eingehalten werden und ob Alternativplanungen durchgeführt wurden. Bürgermeister Johannes Leibold verwies auf das laufende Verfahren, was der Bürgerin aber nicht genügte.
Zudem wurde der Abriss des Gebäudes in der Hauptstraße 38 im Ortsteil Großrinderfeld vergeben. Den Auftrag erhielt die Haaf Firmengruppe aus Gaubüttelbrunn zum Angebotspreis von 83.368,44 Euro.
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