Gemeinderat

Elektro-Großtankstelle in Gerchsheim nimmt die nächste Hürde

Großrinderfeld fördert die Entwicklung eines HyperNetz-Schnellladeparks und weiterer Gewerbeflächen in Gerchsheim, wobei der Bebauungsplan "Obere Zeil" voranschreitet und in der Gemeinderatssitzung eingegangene Stellungnahmen diskutiert und bewertet wurden.

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Matthias Ernst
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Der Verwirklichung einer Schnellladestation für Elektroautos in Gerchsheim ist man einen Schritt näher gekommen. © Matthias Ernst

Ilmspan. Die Gemeinde Großrinderfeld treibt die Schaffung eines neuen HyperNetz-Schnellladeparks durch die EnBW sowie die Erschließung von zwei weiteren Gewerbegrund-stücken auf der Gemarkung Gerchsheim voran. Auslöser hierfür ist die Aufstellung des Bebauungsplans „Obere Zeil“ (GE) im Ortsteil Gerchsheim. Der Beschluss zur Aufstellung wurde in der Gemeinderatssitzung am 20. Dezember 2022 gefasst, der Vorentwurf des Bebauungsplans und die zugehörigen Bauvorschriften am 12. September 2023 in einer öffentlichen Sitzung dem Gemeinderat präsentiert und gebilligt. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden fand vom 22. Oktober bis zum 5. November 2023 statt.

In der aktuellen Gemeinderatssitzung im Bürger- und Vereinshaus in Ilmspan wurden die während der Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden eingegangenen Stellungnahmen ausführlich diskutiert. Dabei wurden die unterschiedlichen öffentlichen und privaten Belange sorgfältig gegeneinander abgewogen und bewertet. Diese Bewertung hatte das Büro ibu vorgenommen, und der Gemeinderat billigte bei drei Enthaltungen die Aussagen der Fachleute.

Im Gemeinderat notiert

In der Gemeinderatssitzung stellten Rozena Hoffschwelle und Franziska Wolf vom Tageselternverein Main-Tauber die Arbeit der Tageseltern vor, die ergänzend zu Kindertagesstätten angeboten wird.

Der Gemeinderat vergab die Stahlbauarbeiten für den Umbau und Sanierung Altes Rathaus Gerchsheim an den günstigsten Bieter, der Firma FW Metalltechnik aus Gaukönigshofen, zur Angebotssumme von 57 417 Euro einschließlich Mehrwertsteuer.

Einstimmig beschlossen wurde über das Offenhalten von Verkaufsstellen am Bauernmarkt, der am 6. Oktober stattfinden wird.

Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde zudem die Haushaltssatzung, die mittelfristige Finanzplanung und die Beschaffung eines Notstromaggregates für den Wasserzweckverband Grünbachgruppe. Die Verbandsvertreter erhielten das imperative Mandat, diese Beschlüsse umzusetzen.

Insgesamt drei Abrissaufträge vergab der Gemeinderat jeweils an die Firmengruppe Haaf, einmal in der Pfarrgasse 4 im Ortsteil Großrinderfeld zu einem Angebotspreis für 99 .853 Euro, das Gebäude Kirchberg 3 im Ortsteil Schönfeld für 61 072 Euro und in der Rinderfelder Straße 12 im Ortsteil Ilmspanfür von 31 226 Euro.

Eine Bürgerin fragte nochmals an wegen der Beschaffung der elektrisch betriebenen „E-Turtle-Kindertaxis“ für die Kindertagesstätte St. Anna in Gerchsheim und St. Michael in Großrinderfeld. Hier hatte der Gemeinderat den Bürgermeister beauftragt, das Gespräch mit der Verrechnungsstelle und den betroffenen Erzieherinnen zu suchen, was er in Kürze tun wird.

Ortschaftsrat für Abbiegespur

Gemäß der Gemeindeordnung erhielt der Ortschaftsrat Gerchsheim die Gelegenheit, den Tagesordnungspunkt vorab in einer eigenen Sitzung zu behandeln. Ortsvorsteher Peter Weingärtner berichtete von grundsätzlich positiver Zustimmung für das Gewerbegebiet. Nicht nachvollziehen konnte man jedoch die Aussage der Straßenbaubehörde, dass eine gesonderte Abbiege- und Einbiegespur nicht notwendig sei. Die viel befahrende Landstraße gebe sehr wohl Anlass zur Sorge und allein das Argument mit der verminderten Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern, die in der Umgebung angeordnet ist, lasse sich im Ortschaftsrat nur schwer nachvollziehen.

Hier bat man dringend nochmals mit dem Landratsamt Main-Tauber Kontakt aufzunehmen und die Bedenken vorzutragen.

Für Walter Lutz ist das neue Gewerbegebiet zu nah an der Wohnbebauung angesiedelt, aber Bürgermeister Johannes Leibold entkräftete diese Aussage damit, dass es im Vorfeld ein Schallimmissionsschutz-Gutachten gegeben habe, das solche übermäßigen Lärmentwicklungen nicht prognostiziere.

Bedenken der Anwohner

Helga Koch konnte die getätigten Einwände der Anwohner und Anwohnerinnen verstehen und bat um Reglementierung der Öffnungszeiten für den geplanten Waschpark und die mögliche Bäckerei. Gerade bei letzterer müssten An- und Abfahrtszeiten klug festgelegt werden. Rainer Gerhards wollte unbedingt, dass die EnBW als Betreiber aufgefordert wird, eine Toilettenanlage zu errichten.

Der Fortschritt bei der Aufstellung des Bebauungsplans „Obere Zeil“ (GE) markiere einen bedeutenden Schritt für die Realisierung des HyperNetz-Schnellladeparks sowie die Entwicklung weiterer Gewerbeflächen in Gerchsheim, argumentierte Bürgermeister Leibold. Die Gemeinde Großrinderfeld verfolge damit weiterhin aktiv ihre Ziele zur Förderung nachhaltiger Infrastruktur und wirtschaftlicher Entwicklung in der Region.

Der Gemeinderat beschloss daher die erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfes. In der nächsten Runde werden dann die erneut eingegangenen Argumente bewertet und dann soll es zum Satzungsbeschluss kommen, damit einem zügigen Baubeginn nichts mehr im Wege steht.

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