Kommunalwahl

Der Großrinderfelder Gemeinderat wird jünger und männlicher

Mit Christina Häusler ist künftig nur noch eine Frau im Gremium vertreten

Von 
Matthias Ernst
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Großrinderfeld. Es liegt sicher nicht nur an der Verkleinerung des Gemeinderates auf künftig nur noch 13 statt 16 Sitze, dass sich das Gremium massiv gegenüber der bisherigen Zusammensetzung ändert. Viele bekannte Gesichter haben es in das Gremium geschafft, aber auch einige Neulinge sind dabei.

Drei Listen mit Kandidaten

Der Wähler hatte die Auswahl von drei Listen mit Kandidaten. Und auch hier zeigte sich schon im Voraus, dass der weibliche Anteil geringer ist als bei den vergangenen Legislaturperioden. „Es fiel uns einfach schwer, Frauen für die Arbeit im Gemeinderat zu finden, die sich dauerhaft einbringen wollen“, sagte Rainer Gerhards (Initiative Mündiger Bürger [IMB]) stellvertretend für alle Gruppierungen. So wird in Zukunft mit Christina Häusler (Freie Wähler) nur noch eine Frau im Gremium vertreten sein. Helga Koch hatte nicht mehr kandidiert und Sybille Wirths fiel der Verkleinerung des Gremiums zum Opfer.

Doch nicht nur Frauen zu finden für die Gemeinderatsarbeit fiel schwer, auch die einzelnen Ortsteile hatten Probleme, ihre Listen zu füllen. So hatte der Wähler in Gerchsheim überhaupt keine Möglichkeit der Auswahl. Statt fünf möglichen Gemeinderäten werden in Zukunft nur vier aus dem Ortsteil die Farben im Gemeinderat vertreten, darunter mit Lennart Erlenbach (IMB) ein absoluter Neuling und jung an Jahren. Ebenfalls Gerchsheim werden die bewährten Kräfte Peter Weingärtner, Christian Kretzer und Christoph Eisele vertreten, wobei auch hier klar ist, dass man für die ganze Gemeinde zuständig sei und nicht nur für seinen Ortsteil, wie Rainer Gerhards betont.

Das sieht auch Helga Koch so, die als Sprecherin der Freien Wähler nicht mehr für den Gemeinderat kandidierte. Sie findet den Rückgang der Frauenquote bedauerlich, denn die Sicht auf die Dinge von beiden Geschlechtern habe dem Gemeinderat in der Vergangenheit sehr gutgetan.

Hubert Kraus für Ilmspan

Ilmspan wird künftig nur noch von dem bisherigen Ortsvorsteher Hubert Kraus (CDU) vertreten, Schönfeld von Ralf Schieß (FW) und dem Neuling Dominik Kunz (CDU). Großrinderfeld wird künftig von Dr. Sven Schultheiß (CDU), Julian Michelbach (CDU), Sebastian Klötzl (FW) und eben Christina Häusler vertreten. Der bisherige Ortsvorsteher Walter Lutz fiel ebenfalls der Verkleinerung des Gremiums zum Opfer, wird aber wieder versuchen, Ortsvorsteher zu werden, um dem Gemeinderat wenigstens als beratendes Mitglied anzugehören.

Die unechte Teilortswahl, die in Großrinderfeld auch dieses Jahr wieder angewendet wurde, sorgte für etwa zehn Prozent ungültige Stimmen, da das System der Stimmenverteilung nur innerhalb der Ortsteilgrenzen viele Wähler überforderte. Ob sie in Zukunft Bestand haben wird, muss der neue Gemeinderat entscheiden, denn es fiel jetzt schon schwer, passende und vor allem genügende Kandidaten zu finden, die das anspruchsvolle Ehrenamt Gemeinderat ausüben möchten.

Die Wahlbeteiligung lag mit 69,28 Prozent sehr hoch, was eigentlich bedeutet, dass der Wähler sehr wohl an der Führungsriege in der Gemeinde interessiert ist. Von den 3363 Einwohnern sind immerhin 2330 zur Wahl gegangen und haben ihre Kreuze gesetzt.

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