Rauenberg. Zentrale Themen der Ortschaftsratssitzung am Donnerstag im Rauenberger Rathaus waren Bauangelegenheiten sowie die Kandidaten zur Kommunalwahl 2024.
Erfreut berichtete Ortsvorsteher Siegbert Weis über die anstehende Sanierung der Kreisstraße zwischen Boxtal und Rauenberg. Der genaue Zeitraum der Arbeiten stehe noch nicht fest. Die Maßnahme werde etwa fünf Monate dauern. Der Verkehr werde während der Sperrung örtlich umgeleitet. Repariert ist der Rohrbruch an der alten Wasserleitung am Wasserhäusle. Damit kann der Friedhof wieder mit Wasser aus dem Brunnen versorgt werden.
Im Ortschaftsrat notiert
In der Sitzung des Rauenberger Ortschaftsrats wurde auf die Aktion „Frühjahrsputz“ am Samstag, 20. April, ab 9 Uhr im gesamten Stadtgebiet hingewiesen. Treffpunkt in Rauenberg ist das Rathaus. Für alle Helfenden gibt es gegen 12 Uhr eine Stärkung.
Die Wanderhütte zwischen Boxtal und Rauenberg im Bereich „Fichte“ wurde aufgestellt.
Die neuen Tempo-30-Zonen in den Nebenstraßen sorgten für Diskussionen. Bürger meinten, in vielen Straßen könne man sowieso nicht schneller fahren. Ortsvorsteher Siegbert Weis stellte fest, würden alle vernünftig fahren, bräuchte man gar keine Schilder. Um alle gleich zu behandeln, habe man sich entschieden, alle Nebenstraßen als 30er-Zone auszuweisen. Könne man sowieso nicht schneller als 30 Stundenkilometer fahren, störten die Schilder auch nicht, sagte er und bat die Bevölkerung, ungünstig angebrachte Schilder zu melden.
Ein Bürger stellte fest, dass Autos zu schnell in die Ortschaft hineinfahren würden. Er wünschte sich für diese Bereiche eine Geschwindigkeitsanzeigetafel. Weis erklärte, diese sei schon beim jüngsten „Mobilen Rathaus“ vom Bürgermeister zugesagt worden. Wie ihm Roger Henning auf Nachfrage mitgeteilt habe, sei diese bestellt. Sie soll an der Ortseinfahrt aus Ebenheid kommend angebracht werden. bdg
Noch etwas gedulden müssen sich die Rauenberger mit der Sanierung des Rathauses. Weis berichtete von einer Begehung zusammen mit Denkmalschutzbehörde und Architekt im Herbst. Ursprünglich sei geplant gewesen, den Zugang zur öffentlichen Toilette von der Seite her zu ermöglichen. Dazu brauche man aber mindestens 1,50 Meter Zuwegung. Das städtische Grundstück des Rathauses ist an dieser Stelle aber nur einen Meter breit. Der Nachbar sei nicht bereit, ein entsprechendes Wegerecht eintragen zu lassen oder die nötige Fläche an die Stadt zu verkaufen. Daher sei eine Umplanung nötig.
„Die Pläne liegen noch nicht vor“, so Weis. Vor dem 15. April werde man diese auch nicht erhalten, da die Architekten gut ausgelastet seien, erklärte er, warum man sie in der Sitzung noch nicht vorstellen konnte. Wichtig war ihm, dass der Ortschaftsrat das letzte Wort bei der Planung haben werde.
Einstimmiges Einvernehmen gab es zu einem Bauantrag für das letzte freie Grundstück im Neubaubaugebiet „Maueräcker“. Weis erklärte, in der Ortschaft seien alle städtischen Bauflächen verkauft. Die beiden Neubaugebiete seien relativ schnell bebaut worden. Man müsse sich Gedanken über ein neues machen. Pluspunkte Rauenbergs seien unter anderem der Kindergarten und die Grundschule.
Einstimmiges Einvernehmen gab es auch beim Bauantrag zur Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage (PV) beim Laukenhof. Der entsprechende Bebauungsplan für das Sondergebiet PV ist rechtskräftig. Gemäß Bauantrag die 12,2 Hektar große Fläche eingezäunt. Der Netzanschluss erfolgt über eine 2,5 Kilometer lange Mittelspannungstrasse zum Umspannwerk Freudenberg. Dort soll auch die Übergabestation errichtet werden. Die Erschließung der Baumaßnahme für den PV-Park soll über die Seestraße und Privatwege erfolgen.
Eingefriedet wird der PV-Park aus Sicherheitsgründen mit einem Mattenzaun mit maximal 2,5 Meter Höhe und mindestens 20 Zentimetern Bodenfreiheit. Letztere entfällt bei Schafbeweidung auf der Fläche. Mindestens alle fünf Meter soll es im Zaun Kleintierdurchlässe geben. Vorgesehen sind 247 etwa 3,16 Meter hohe gerahmte Module in Südrichtung mit einer Neigung von 20 Grad. Die Gründung erfolgt mit Rammpfosten im Boden. Die bestehende Freileitung bleibt erhalten. Es sind diverse Eingrünungen vorgesehen. Der Abstand zum Wald beträgt 30 Meter. Das Gelände ist von Rauenberg aus nicht einzusehen.
Genannt wurden in der Sitzung auch die Kandidaten für die Ortschaftsratswahl am 9. Juni. Den Interessierten persönlich vorstellen werden sich diese in Rauenberg am Freitag, 19. April, im Gasthaus „Engel“. Um einen Sitz im Ortschaftsrat bewerben sich Timm Herget, Margarete Schmidt (bereits im Gremium), Julian Ullrich, Helmut Helmker sowie Holger Weis und Torsten Ullrich (beide schon im Gremium).
Nicht mehr kandidieren werden aus dem aktuellen Gremium Ortsvorsteher Siegbert Weis sowie die Räte Volker Steuer und Ronald Grein.
Weis erklärte, für ihn sei schon vor fünf Jahren klar gewesen, dass die aktuelle Wahlperiode seine letzte ist: „Wenn man zu lange etwas macht, wird man etwas betriebsblind“, sagte er. Er sei 35 Jahre im Gemeinderat und 25 Jahre Ortsvorsteher gewesen. „Da kann ich mir erlauben, in den Ruhestand zu gehen.“
Steuer und Grein waren sich einig, dass auch sie lange genug in den Gremien aktiv gewesen seien, Steuer war 20 Jahre Ortschaftsrat und Grein 20 Jahre im Ortschaftsrat und zeitgleich 15 Jahre im Gemeinderat.
In Rauenberg gibt es für sechs Sitze im Ortschaftsrat sechs Kandidaten auf einer Liste. Siegbert Weis betonte, die Wähler könnten weitere Wunschkandidaten auf dem Wahlzettel ergänzen und diesen so ihre Stimme geben.
Bei den Anfragen ging es unter anderem auch um den Zustand von Feldwegen beispielsweise im Hoffeld sowie den Weg zum Spielplatz und Kindergarten. Man sah Bedarf für neue Schotterungen. Laut Weis hat der Bauhof zugesagt, die Bereiche nach und nach anzugehen. Teilweise müssten erst Maßnahmen getroffen werden, um den Wasserabfluss zu verbessern, bevor Schotter aufgebracht wird. Es wurde darauf hingewiesen, dass der offizielle Anfahrtsweg zum Kindergarten der Kirchplatz ist. Dort kann geparkt werden.
Auch der Spielplatz war Thema. So wurde auf den noch fehlenden Ballfangzaun verwiesen. Auch diesen wird der Bauhof noch errichten. Außerdem gab es aus Reihen der Bürger den Wunsch nach mehr Sonnenschutz durch Bäume und ein Sonnensegel. bdg
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