Freudenberg/Rauenberg. Das Projekt „KEGL“ („Kochen+Essen+Genießen = Leben“) bringt Menschen aller Generationen und verschiedener Nationalitäten aus der Gesamtstadt Freudenberg erfolgreich zusammen. Gemeinsam wird vielfältig gekocht und das Ergebnis genossen. Das Projekt wird von den VdK-Ortsgruppen Rauenberg, Freudenberg und Boxtal umgesetzt. Die Federführung liegt beim VdK Rauenberg. Die leckere Vielfalt des „KEGL“-Projekts können Interessierte nun auch zu Hause genießen. Denn aus 60 Rezepten der Aktion ist das erste „KEGL“-Kochbuch entstanden.
In einem Gespräch mit unserer Zeitung stellten Margarete Schmidt, Vorsitzende des VdK Rauenberg, und Elisabeth Huba-Mang das Buch vor. Offizieller Start des Projekts war im November 2020. Wegen der Pandemie dauerte es dann aber noch bis April 2021, ehe die erste gemeinsame Kochaktion stattfand. Insgesamt gab es acht „KEGL“-Abende, bei denen gemeinsam in der Küche der Raubachhalle Rauenberg gekocht wurde. Im September 2021 feierte man auf dem Sportgelände des SC Freudenberg eine große Auftaktveranstaltung. Außerdem beteiligte man sich an verschiedenen Aktionen in der Gesamtstadt, wie etwa den Ferienspielen an oder bot leckeres Essen bei Veranstaltungen an.
Auch in Kooperation mit weiteren Vereinen war man aktiv. So unterstützte man beispielsweise die Erstellung des „Sternendetektiv Koch- und Backbuchs von Kindern für Kinder“. Außerdem fand ein gemeinsames Kochen und Essen mit dem Deutsch-Französischen-Clubs Freudenberg statt.
Gefördert wurde das „KEGL“-Projekt durch das Ministerium für Ernährung, ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Gemeinsam:Schaffen“. Die bisherigen Projektkosten beliefen sich laut Huba-Mang auf rund 25 000 Euro. Davon kamen aus dem Förderprogramm 18 000 Euro. Der Rest wird durch Teilnehmerbeiträge bei den Kochaktionen sowie dem Kochbuchverkauf gedeckt. Dank sprachen die beiden Verantwortlichen auch der Stadt Freudenberg für die Unterstützung aus.
Während der gesamten Projektlaufzeit wurden Rezepte gesammelt, die aus Gesamt-Freudenberg, aber auch von außerhalb eingereicht wurden. So kamen über 120 Vorschläge zusammen, manche hatten die Einsender sogar das erste Mal aufgeschrieben, da sie zuvor nur mündlich weitergegeben wurden. Auch Notizen in „alter deutscher Schrift“ waren dabei. Neben viel Regionalem wurden auch Rezepte aus aller Welt eingereicht, zum Beispiel aus Afrika, Syrien und der Türkei.
Die Auswahl für das Buch übernahmen vor allem Schmidt und Huba-Mang. Sie entschieden sich für solche Kochvorschläge, die sich mit frischen in der Region erhältlichen Zutaten umsetzen lassen. Zentrale Kriterien waren zudem das Vorhandensein eines Fotos des fertigen Gerichts und eines Statements des Einreichers dazu, was er oder sie mit dem Rezept verbindet. Die Bilder entstanden zum Teil an den „KEGL“-Kochabenden oder wurden schon samt Rezept eingereicht. Zu einigen Vorschlägen gibt es auch zusätzliche Tipps vom „KEGL“-Team.
Das Kochbuch war von Beginn des Projekts an eingeplant. „Wir wollten die Rezepte, die wir sammelten, auch dokumentieren“, so Schmidt. Außerdem war ein eigenes Freudenberger Kochbuch das Ziel.
Strukturiert sind die Rezepte nach Alphabet. Es gibt Süßes, Herzhaftes, Regionales aber auch Internationales wie Humus oder afrikanische Reisteller. Das Buch hat das Format A 5 und kann als Aufsteller das Kochen begleiten.
„Jeder der mit Rezeptbüchern arbeitet, ärgert sich, wenn es beim Kochen auf der Fläche liegt“, begründete Huba-Mang die Form. Die Entscheidung für die Größe fiel bei einer Umfrage bei der Abschlussveranstaltung des Förderprojekts, dem „Markt der Möglichkeiten“, im Oktober 2022 in Sindelfingen. Dort hatte man verschiedene Entwürfe gezeigt und fast alle Besucher des Stands hätte sich für das aktuelle Format ausgesprochen.
Eine weitere Besonderheit des Buchs ist sein Papier. Es ist abwaschbar. Diese „Spezialität“ sorgte wegen Lieferengpässen auch zu Verzögerung beim Druck. Dieser erfolgte in Wertheim. Denn man wolle Firmen in der Region unterstützen, sind sich die Frauen einig.
Das Buch hat eine Auflage von 100 Stück. Die Hälfte davon ist bereits vorbestellt.
Das Förderprogramm, das „KEGL“ unterstützte, ist Ende 2022 ausgelaufen. Die Aktion wird aber dennoch fortgesetzt. Es soll weiterhin monatlich Kochabende geben und auch Kooperationsveranstaltungen zum Beispiel mit der „Aktion Gemeinsinn“ und dem Türkischen Kulturverein Freudenberg. Zudem ist ein weiteres Kochbuch mit neuen Rezepten geplant. „Wir prüfen auch weitere Förderprogramme als Unterstützung“, so Huba-Mang abschließend.
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