Gaststätte „Holdermühle“ - Tobias Wendler und Franziska Grimm sind die neuen Besitzer

Zollstelle statt Grenzpfahl

Von 
Hannelore Grimm
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Ein Zollhäuschen markiert neuerdings die Grenze die mitten durch das Mühlenanwesen führt. © Hannelore Grimm

Archshofen. Der symbolische Grenzpfahl der lange Jahre mitten in der Gaststätte „Holdermühle“ die Landesgrenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg symbolisierte, hat in Zukunft ausgedient.

Statt dessen kennzeichnen die neuen Besitzer Tobias Wendler (44) und Franziska Grimm (24) die Landesgrenze mit einem Zollhäuschen. Der von Franzis Eltern Conny und Thomas Grimm aus Ulsenheim gefertigte Nachbau einer historischen Zollstelle, bildet einen echten Blickpunkt in dem weitläufigen Anwesen. Die Grenze geht zurück auf das Jahr 1924. Damals, als die heutige Gaststube noch ein Kuhstall war, erweiterte der Besitzer den Stall, ohne allzu sehr auf die Grenzen zu achten. Und plötzlich stand die eine Hälfte der Tiere in Bayern und die andere in Württemberg. Seitdem lautete in der Holdermühle ein geflügeltes Wort: „Sie fressen in Württemberg und sch… auf Bayern.“

Nachdem in dem beliebten, am Tauberradweg gelegenen Ausflugslokal die Ära der bisherigen Wirtsleute Beate und Fritz Körner im Vorjahr zu Ende gegangen ist, schlägt das junge Wirtspaar ein weiteres Kapitel in der der langen, wechselvollen Geschichte des Mühlen-Anwesens auf.

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Das Paar hat mehr durch Zufall von der Existenz der Holdermühle erfahren und das gesamte Areal, außer dem Wohnhaus von Familie Körner, erworben. Derzeit sind beide mit Eifer und großer Begeisterung dabei die Gaststube und die Außenbereiche nach ihren Vorstellungen zu erneuern.

Der „Tobi“ und die „Franzi“ haben beide bereits gastronomische Erfahrungen gesammelt. Franziska Grimm ist gelernte Trachtenschneiderin und will noch in diesem Jahr ihre Meisterprüfung ablegen. Tobias Wendler, der auch kocht, ist seit zehn Jahren als Servicekraft in leitender Position tätig.

Nachdem sich das Paar kennengelernt hatte, war es sich, wie Franzi sagt, sehr schnell einig dass sie sesshaft werden und sich was Eigenes aufbauen wollen.

Malerische Einsamkeit

Als Eigentümer der in malerischer Einsamkeit direkt am Tauberradweg auf der Gemarkung des Creglinger Stadtteils Archshofen gelegenen Holdermühle stecken sie Liebe, Herzblut und viel Arbeit in die Erneuerung des denkmalgeschützten Anwesens. Während es noch gilt den Gastraum wie auch die Küche umfassend neu einzurichten, sind im Außenbereich bereits einige Veränderungen sichtbar. In den großen, von Tobias Wendler gebauten hölzernen Blumenkübeln im Hof gibt der Hopfen, der auf Leitern hinauf ragen wird, der „Hopfen-Lounge“ ihren Namen. Sobald sie nicht mehr von Corona ausgebremst sind bietet sich den Gästen in der Holdermühle eine kleine Speisekarte auf der Gerichte mit saisonalen und regionalen Produkten zu finden sind. Aus dem großen Gemüsegarten in dem es bereits kräftig sprießt stammen Salate und Gemüse. Die frischen Eier werden von den eigenen Hühnern geliefert.

Am Pfingstwochenende wird die Holdermühle erstmals wieder in Außenbetrieb sein: Am Samstag, Sonntag und Montag wird von 10 Uhr bis 21 Uhr bewirtet werden. Für den Aufenthalt auf der grünen Wiese dürfen die Gäste ihre Picknick Decke mitbringen. Und auf jedem Fall Bargeld, da die Kartenzahlung noch nicht möglich ist. Die offizielle Eröffnung ist für Anfang Juli geplant.

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