Feierlicher Abschied

Mehr als 57 Jahre die Orgel gespielt

In einem Gottesdienst wurde der Einsatz von Organist Reinhold Strauß gewürdigt

Von 
Markhard Brunecker
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Mehr als 57 Jahre hat Reinhold Strauß für den guten Ton in der St. Margarethen-Kirche in Finsterlohr gesorgt. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes wurde der langjährige Organist verabschiedet.

Finsterlohr. Pfarrer Tilman Staak dankte Strauß für sein unermüdliches Engagement um die Kirchenmusik in der Dreierkirchengemeinde „FiSchLi“, zu der neben Finsterlohr noch Schmerbach und Lichtel gehören. Eine unfassbare lange Zeit die zunächst Mut erforderte und dann durch Kraft und Durchhaltevermögen ausgezeichnet wurde, nannte es Pfarrer Staak. Der heute 76-jährige ehemalige Landwirt erlernte bereits mit gut zehn Jahren das Klavierspielen bei der Creglinger Musiklehrerin Schmelzeisen. Als er 16 war und ein Moped besaß, ging es zum Orgelunterricht nach Rothenburg zu Kirchenmusikdirektor Hans Helmut Hahn. Sein Orgeldebüt in Finsterlohr fand bereits rund drei Jahre vor dem offiziellen Beginn 1967 statt. An dieses kann er sich natürlich noch bestens erinnern, begleitete er doch ein Chorallied, bei dem ihm die Knie nur so zitterten und selbst ein Schraubstock hätte diese nicht bändigen können.

Nach einer Vorgabe des Oberkirchenrates endet eigentlich das Amt des Organisten mit 73 Jahren. Doch Finsterlohrs Pfarrer Tilmann Staak erreichte eine Sondergenehmigung und der leidenschaftliche Musiker konnte drei Jahre länger die Gottesdienste, Beerdigungen, Taufen oder sonstigen kirchlichen Veranstaltungen in der FiSchLi-Kirchengemeinde begleiten. Auch an anderen Orgeln in der Region kam er oft zum Einsatz. Musik ist die große Leidenschaft in Strauß’ Leben, daher widmete er auch außerhalb des Gotteshauses viele Stunden seiner Freizeit der Musik, besitzt er doch zahlreiche Musikinstrumente und gehört Chören an, wie er uns verriet.

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An seinem Ehrentag übernahm nun Bezirkskantorin Anne-Maria Lehmann diese Aufgabe und fügte auch einige Wunschlieder von Reinhold Strauß ein. In ihrem Grußwort lobte die Bezirkskantorin Strauß, habe er doch mit seinem Engagement die Gottesdienste mitgeprägt und sich zum Segen und der Freude aller in der FiSchLi-Kirchengemeinde eingebracht. Die Oberrimbacherin Andrea Bruder überbrachte in der toll geschmückten Kirche die Dankeswünsche vom Kirchenrat und sprach ihm das Lob für sein Talent, aber vor allem für die Freude und den Schwung, den er immer mitbrachte, aus. Vierzehn Pfarrer habe er „überlebt“. Er habe sehr viel traditionelle Lieder gespielt. Ihr Dank galt auch Ehefrau Helga, die ihm immer zur Seite stand. Es ende nun eine „Ära“, es war einfach großartig. Als kleines Dankeschön gab es für das Ehepaar eine Ruhebank, auf der sie gemeinsam ihren Ruhestand genießen können. Vor dem abschließenden Stehempfang hatte natürlich der „Jubilar“ noch das Wort und meinte bescheiden wie er ist: „Alles hat ein Ende“ und richtete den Dank an die gesamte Kirchengemeinde für das entgegengebrachte Vertrauen.

Wenn Not am Mann/Frau ist, wird er gerne mal einspringen. Als seine Nachfolgerin wird Elfriede Döhler aus Schonach an der Orgel bei den „FiSchLi“ sitzen.

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