Oberrimbach. Wahlen, Verabschiedungen, Ehrungen und Neuverpflichtungen prägten die konstituierende Sitzung des Creglinger Gemeinderats am Dienstag im Gemeindesaal Oberrimbach, der einen feierlichen Rahmen bot für die laut Bürgermeister Uwe Hehn „besondere Sitzung“. Besonders vor allem auch deshalb, weil einige kommunalpolitische Urgesteine von Bord gingen wie etwa Oberrimbachs Ortsvorsteher Albert Kellermann oder Stadtrat Jürgen Dehner (SPD) aus Niedersteinach.
Statt wie bisher drei Listen gibt es im neuen Gemeindeparlament deren vier. Neben der Wählergemeinschaft Creglinger Bürger (WCB), der Liste „Wir für Creglingen“ (WFC) und der SPD kam die Liste „Gemeindearbeit – transparent, fair, zukunftsorientiert“ (TFZ) dazu. Ihr einziger Kandidat war Walter Wörrlein, der über einen Ausgleichssitz den Sprung ins Gremium geschafft hat (wir berichteten). Walter Wörrlein stellte am Dienstag den Antrag, die Zahl der Bürgermeister-Stellvertreter von drei auf vier zu erhöhen. Er sei „ein bisschen enttäuscht“, dass er im Vorfeld von der Stadtverwaltung nicht zeitgleich mit den anderen Listen gefragt worden sei, ob auch er einen Vorschlag für einen Stellvertreter-Posten abgeben wolle. Man habe ihm lediglich mitgeteilt, dass es drei Stellvertreter gebe und die drei Listen dafür Vorschläge eingereicht hätten.
Keine Mehrheit gefunden
Der TFZ-Stadtrat hatte in einem Schreiben an Bürgermeister Hehn sein Interesse an einem der Stellvertreter-Posten bekundet: „Nicht zuletzt auch deshalb, weil je nach Ausmaß der Vertretung Behördenerfahrung und Fachkenntnisse zumindest hilfreich sind“, so Wörrlein.
Am Dienstag bekräftigte Walter Wörrlein sein Interesse an einem der Stellvertreter-Posten. Sein Antrag auf Änderung der Hauptsatzung mit dem Ziel, die Zahl der Stellvertreter auf vier zu erhöhen, wurde vom Gremium bei einer Ja-Stimme, drei Enthaltungen und 18 Nein-Stimmen mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Rudi Müller hatte sich zuvor klar gegen eine Änderung ausgesprochen. „Wir haben seit 30 Jahren drei Stellvertreter, das hat immer gereicht“. Außerdem, so sein weiterer Einwand, würde ein vierter Stellvertreter eher der WCB zustehen, da sie über 47 Prozent der Stimmen geholt habe, während Walter Wörrleins Liste nur rund 3,5 Prozent erreicht habe.
Von den drei Listen waren im Vorfeld Karl Haag (WCB), Rudi Müller (WFC) und Vera Neidlein (SPD) als Stellvertreter vorgeschlagen worden. Die ersten beiden übten diese Funktion bereits im Vorgängergremium aus, Vera Neidlein ersetzte Rosi Kuhn, die nicht mehr für den Gemeinderat kandidiert hatte.
Der Gemeinderat wählte Karl Haag im Anschluss in offener Wahl bei einer Enthaltung erneut zum ersten Bürgermeister-Stellvertreter. Die Wahl zum zweiten Stellvertreter wurde geheim durchgeführt – Rudi Müller erhielt 18 Stimmen, Walter Wörrlein vier, außerdem war eine Stimme ungültig. Auch die Wahl zum dritten Stellvertreter ging geheim über die Bühne: Vera Neidlein vereinte 19 Stimmen auf sich, Walter Wörrlein eine Stimme. Drei Stimmen waren ungültig. Auch bei der Wahl zu den fünf städtischen Vertretern für die Verbandsversammlung des Zweckverbands Hohenloher Wasserversorgungsgruppe (HWG) stellte Walter Wörrlein einen Änderungsantrag. Die aus dem Jahr 1972 stammende Regelung sei nicht mehr zeitgemäß, weil „die Proportionen nicht mehr stimmen“, so Wörrlein. Damals hatte nach der Gemeindereform der neue Creglinger Gemeinderat den Beschluss gefasst, dass die Ortsvorsteher je einer Ortschaft links und rechts der Tauber sowie einer mittig gelegenen Ortschaft die Kommune vertreten. Dazu kam kraft Amtes der Bürgermeister und ein Mitglied des Gemeinderates – macht zusammen fünf Vertreter.
Walter Wörrlein regte eine Änderung der Zusammensetzung an: „Ist es nicht denkbar, dass man eine paritätische Besetzung vornimmt, mit zwei Vertretern der Ortschaften, zwei Stadträten und dem Bürgermeister?“ Mit seinem Antrag stieß Walter Wörrlein auf keine Gegenliebe. Bei einer Ja-Stimme, 17 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen wurde sein Antrag abgelehnt.
Die Entscheidung über die fünf Vertreter und ihre Stellvertreter wurde dann aber vertagt auf die Sitzung im September. Bis dahin soll der Gemeinderat bei der Verwaltung Vorschläge einreichen.
Ausschüsse besetzt
In den beratenden Kindergartenausschuss wurden gewählt: Dr. Steffen Reinhard, Daniela Pfeuffer (beide WCB) und Tobias Foß (SPD). In den Schulbeirat kamen Peter Beck und Konrad Bender (beide WCB), Sylvia Thomas und Reinhold Meissner (beide WFC), Tobias Vorherr (SPD) und Walter Wörrlein (TFZ). In den Vorstand des Vereins für Krankenpflege und Nachbarschaftshilfe Creglingen wurde erneut Anette Feidel (SPD) gewählt. Der Ausschuss Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) wird nur bei Bedarf gebildet und neu besetzt.
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