Im Gewann Lämmerich

Creglingen: Feuerwehren üben den Ernstfall im Gelände

„Task Force Vegetationsbrandbekämpfung“ und Floriansjünger aus dem umliegenden Kommunen im Einsatz

Von 
Daniela Pfeuffer
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Aus dem Abrollbehälter werden die 5000 Liter Wasser in ein Bassin entleert, von dem aus die Löschfahrzeuge befüllt werden (linkes Bild). Das Betanken des Abrollbehälters der FFW Bad Mergentheim erfolgte in Schirmbach durch die Feuerwehr Creglingen. © Daniela Pfeuffer

Creglingen/Main-Tauber-Kreis. Rund 50 Freiwillige der Feuerwehren Creglingen, Niederstetten, Weikersheim und Bad Mergentheim trafen sich am Samstag, um im Rahmen der „Taskforce Vegetationsbrandbekämpfung“ ein besonderes Übungsszenario abzuarbeiten: Im Gewann Lämmerich auf halber Höhe zwischen Creglingen und dem Teilort Schirmbach brannte ein Kiefernwäldchen mit davor liegendem Ödland, das wegen dem inszenierten starken Gewitterwind immer wieder angefacht wurde und sich deshalb stark ausbreitete.

© Daniela Pfeuffer

Im Einsatz war unter anderem ein Abrollbehälter der Feuerwehr aus Bad Mergentheim, der 5000 Liter Löschwasser fasst. Dieser wurde in Schirmbach betankt und entleerte seinen Inhalt in ein aufgefaltetes Wasserbassin, von dem aus die beiden Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Weikersheim und Niederstetten befüllt wurden, um dann links und rechts entlang eines steinigen und steilen Waldweges zu löschen.

Die Floriansjünger der Feuerwehr Niederstetten, die zum Übungskorridor der „Fußgruppe“ gehörten, testeten mittels einer Wasserförderung über eine lange Wegstrecke Material und Know-how der beteiligen Feuerwehren (linkes Bild). In teils sehr unwegsamen Gelände wurde die Taskforce Vegetationsbrandbekämpfung sehr stark bei der Großübung in Schirmbach gefordert. © Daniela Pfeuffer

Das Ablöschen durch die Feuerwehrleute, die neben den Unimogs herlaufen mussten, war in dem unwegsamen Gelände bei voller Schutzausrüstung eine wirklich anstrengende Übung. Später wurde auch noch die Löschwasserabgabe mittels Werfer direkt vom Abrollbehälter geübt.

In einem weiteren Korridor wartete aber noch ein weitaus schweißtreibenderer Job auf die Freiwilligen Feuerwehren: Hier übten zwei Fußgruppen aus Creglingen und Niederstetten mit mehreren Wasserbottichen, die entlang der weiten Wegstrecke befüllt wurden, das Löschen mit kleineren Pumpen. Außerdem oblag ihnen, das Ausschlagen des Feuers mittels Handwerkzeugen wie Feuerpatschen sowie das Ausräumen von Totholz zu üben. Von den beiden Spezialeinheiten wurden in diesem Zusammenhang auch das Schlagen von Schneisen geübt, um im Ernstfall dem Feuer die „Nahrung“ zu entziehen.

Ein echter Hingucker war der Abrollbehälter der Feuerwehr Bad Mergentheim. Zahlreiche Fahrzeuge und rund 50 Einsatzkräfte aus dem südlichen Main-Tauber-Kreis waren bei der Großübung mit der „Taskforce Vegetationsbrandbekämpfung im Einsatz. © Daniela Pfeuffer

Der zuständige Revierförster Nils Meffert war ebenfalls vor Ort und voll des Lobes für dieses besondere Übungsszenario, hilft es doch im Ernstfall, auf professionell geschultes Feuerwehrpersonal zurückgreifen zu können.

Kreisbrandmeister Andreas Geyer erläuterte im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten die einsatztaktische Verwendung der „Taskforce Vegetationsbrandbekämpfung“, die im gesamten Main-Tauber-Kreis zum Einsatz kommt: „Zunächst werden Flächenbrände von den örtlichen Feuerwehren bekämpft, bei größeren Schadenslagen wird zusätzlich die Taskforce Vegetationsbrandbekämpfung über eine besondere Alarmierungsschleife gerufen und in der letzten Eskalationsstufe kommt zusätzliche Unterstützung aus der Luft zum Einsatz“.

© Daniela Pfeuffer

Nach rund zwei Stunden war die Übung beendet – und wie immer wenn es um die Feuerwehr geht, gilt: „Gut, dass es sie gibt, noch besser, wenn man sie nicht braucht“. Aber mit Blick auf die immer heißer und trockener werdenden Sommer ist es beruhigend zu wissen, dass es eine solch schlagkräftige Truppe mit professioneller Technik gibt, die noch dazu so viel Eifer und ehrenamtliches Engagement an den Tag legt.

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