Creglingen/Main-Tauber-Kreis. Rund 50 Freiwillige der Feuerwehren Creglingen, Niederstetten, Weikersheim und Bad Mergentheim trafen sich am Samstag, um im Rahmen der „Taskforce Vegetationsbrandbekämpfung“ ein besonderes Übungsszenario abzuarbeiten: Im Gewann Lämmerich auf halber Höhe zwischen Creglingen und dem Teilort Schirmbach brannte ein Kiefernwäldchen mit davor liegendem Ödland, das wegen dem inszenierten starken Gewitterwind immer wieder angefacht wurde und sich deshalb stark ausbreitete.
Im Einsatz war unter anderem ein Abrollbehälter der Feuerwehr aus Bad Mergentheim, der 5000 Liter Löschwasser fasst. Dieser wurde in Schirmbach betankt und entleerte seinen Inhalt in ein aufgefaltetes Wasserbassin, von dem aus die beiden Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Weikersheim und Niederstetten befüllt wurden, um dann links und rechts entlang eines steinigen und steilen Waldweges zu löschen.
Das Ablöschen durch die Feuerwehrleute, die neben den Unimogs herlaufen mussten, war in dem unwegsamen Gelände bei voller Schutzausrüstung eine wirklich anstrengende Übung. Später wurde auch noch die Löschwasserabgabe mittels Werfer direkt vom Abrollbehälter geübt.
In einem weiteren Korridor wartete aber noch ein weitaus schweißtreibenderer Job auf die Freiwilligen Feuerwehren: Hier übten zwei Fußgruppen aus Creglingen und Niederstetten mit mehreren Wasserbottichen, die entlang der weiten Wegstrecke befüllt wurden, das Löschen mit kleineren Pumpen. Außerdem oblag ihnen, das Ausschlagen des Feuers mittels Handwerkzeugen wie Feuerpatschen sowie das Ausräumen von Totholz zu üben. Von den beiden Spezialeinheiten wurden in diesem Zusammenhang auch das Schlagen von Schneisen geübt, um im Ernstfall dem Feuer die „Nahrung“ zu entziehen.
Der zuständige Revierförster Nils Meffert war ebenfalls vor Ort und voll des Lobes für dieses besondere Übungsszenario, hilft es doch im Ernstfall, auf professionell geschultes Feuerwehrpersonal zurückgreifen zu können.
Kreisbrandmeister Andreas Geyer erläuterte im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten die einsatztaktische Verwendung der „Taskforce Vegetationsbrandbekämpfung“, die im gesamten Main-Tauber-Kreis zum Einsatz kommt: „Zunächst werden Flächenbrände von den örtlichen Feuerwehren bekämpft, bei größeren Schadenslagen wird zusätzlich die Taskforce Vegetationsbrandbekämpfung über eine besondere Alarmierungsschleife gerufen und in der letzten Eskalationsstufe kommt zusätzliche Unterstützung aus der Luft zum Einsatz“.
Nach rund zwei Stunden war die Übung beendet – und wie immer wenn es um die Feuerwehr geht, gilt: „Gut, dass es sie gibt, noch besser, wenn man sie nicht braucht“. Aber mit Blick auf die immer heißer und trockener werdenden Sommer ist es beruhigend zu wissen, dass es eine solch schlagkräftige Truppe mit professioneller Technik gibt, die noch dazu so viel Eifer und ehrenamtliches Engagement an den Tag legt.
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