Dorfladen hat bald rund um die Uhr geöffnet

Finsterlohr. Einkaufen in Finsterlohr: Das war bisher im Oberländer Dorfladen möglich, und das wird auch in Zukunft möglich sein: Mit einem komplett neuen Konzept und neuen Betreibern will die Oberländer Dorfladen GbR die Zukunft der Einrichtung dauerhaft sichern. In einigen Monaten soll der Laden im 24/7-Hybrid-Format das Einkaufen rund um die Uhr ermöglichen.

Bei der Generalversammlung der GbR stimmten die Mitglieder einstimmig für die Beendigung der Zusammenarbeit mit der bisherigen Betreiberin, der BAG Creglingen, zum 30. April. Gleichzeitig machten sie den Weg frei für den Pachtvertrag mit den neuen Betreibern, dem Ehepaar Schleburg, das in Finsterlohr seinen Zweitwohnsitz hat und dort seit drei Jahren bereits ein Ferienhaus betreibt.

Seinen Rechenschaftsbericht hielt GbR-Vorsitzender Fritz Danner kurz, zumal seit der letzten Versammlung erst drei Monate vergangen waren. In dieser außerordentlichen Generalversammlung hatte Marie Schleburg das geplante 24/7-Konzept erstmals vorgestellt (wir berichteten). Demnach soll der Laden rund um die Uhr geöffnet sein, zusätzlich soll zu bestimmten Zeiten auch Personal anwesend sein.

Wie Fritz Danner ausführte, sei das Defizit in den letzten Jahren gestiegen: „Wäre nicht Familie Schleburg mit ihrem Konzept gekommen, hätten wir den Dorfladen in diesem Jahr wohl schließen müssen.“ Familie Schleburg sei „ein Glücksfall für den Oberländer Dorfladen. Etwas Besseres hätte uns nicht passieren können“. Zudem lobte Danner den Einsatz von Filialleiterin Sabine Gehringer-Wehner und ihrem Team, deren Engagement beispielhaft sei. Ein voller Erfolg sei etwa der Weihnachtsmarkt gewesen - und das trotz des schlechten Wetters.

Danner würdigte das Entgegenkommen des bisherigen Betreibers, der BAG Creglingen. „Es waren 15 Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit“, so Fritz Danner. Die BAG habe die GbR „immer hervorragend unterstützt“. BAG-Geschäftsführer Wilfried Kleinschrodt blickte ebenfalls auf die gemeinsame Zeit zurück: „Es hat Riesenspaß gemacht“. Sein Dank ging auch an den ehemaligen BAG-Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Ott aus Weiler, der ebenfalls immer hinter dem Dorfladen gestanden habe. Kritik übte Kleinschrodt am Einkaufsverhalten vieler Konsumenten. „Es werden Dinge eingefordert, aber es wird dann anders gehandelt“. So würden viele Einwohner den Dorfladen zwar grundsätzlich begrüßen, würden aber selbst nicht dort einkaufen. Trotz „absoluter Kostendisziplin“ sei es nicht möglich gewesen, eine ausgeglichene Bilanz zu erreichen. Den Menschen im oberen Bezirk könne er nur raten, den Dorfladen auch weiterhin zu unterstützen: „Ich werde das auch tun“, so der BAG-Geschäftsführer.

GbR-Kassier Walter Glück beleuchtete die finanzielle Situation der GbR, die den Verlust in den letzten Jahren mit den Einnahmen aus der PV-Anlage ausgleichen konnte. Zuletzt sei das Defizit aber weiter gestiegen. Zum 30. April wird die Zusammenarbeit mit der BAG formell beendet und der neue Pachtvertrag mit dem Ehepaar Schleburg zum 1. Mai geschlossen.

Der Betrieb des Dorfladens läuft bis April normal weiter. Im Mai soll dann ein mehrwöchiger Umbau erfolgen, bevor der neue 24/7-Laden eröffnet wird. Wann genau das sein wird, lässt sich momentan noch nicht genau sagen. Wie Marie Schleburg bereits in der außerordentlichen Generalversammlung mitgeteilt hatte, handelt es sich um 24/7-Hybrid-Modell. Dieses ermögliche es, rund um die Uhr einzukaufen. So gebe es längere Öffnungszeiten bei sinkenden Lohnkosten, weil das Personal nicht mehr im bisherigen Umfang benötigt werde. Sabine Gehringer-Wehner solle weiter beschäftigt werden und zirka 45 Stunden im Monat vor Ort sein.

Beliefert werden soll der Markt von dem Anbieter „Mein Markt 24“, der sich auf Dorfläden spezialisiert hat. Die Firma hat rund 8000 verschiedene Artikel täglich verfügbar. Es gibt nationale und internationale Markenprodukte, außerdem Rewe-Bio-Eigenmarken. Darüber hinaus ist es den künftigen Betreibern wichtig, auch regionale Erzeuger mit im Boot zu haben.