Vorläufige Daten

Ausbildungsverträge: Im Handwerk konstante Zahlen

IHK vermeldet Aufwärtstrend nach schwachen Corona-Jahren. Mechatroniker oben auf der Beliebtheitsskala

Von 
mrz/pm
Lesedauer: 

Main-Tauber-Kreis. 1382 neue Auszubildende starten am 1. September in den Handwerksbetrieben der Region Heilbronn-Franken in ihre berufliche Zukunft. Damit sei die Zahl der neuen Azubis im Handwerk im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant geblieben, teilte die Handwerkskammer in Heilbronn auf Anfrage der FN-Redaktion mit.

Zum Stichtag 30. August wurden vier Ausbildungsverträge mehr abgeschlossen als vor einem Jahr, was einem Anstieg von 0,3 Prozent entspricht. Erfahrungsgemäß gehen bis zum Jahresende noch weitere Lehrverträge bei der Handwerkskammer ein.

„Es freut mich sehr, dass sich wieder so viele junge Leute für eine Ausbildung im Handwerk entschieden haben“, wird Ralf Schnörr, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Heilbronn-Franken in der Pressemitteilung zitiert. „Sie haben auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen“, gibt er sich überzeugt. Bei den mehr als 130 Ausbildungsberufen im Handwerk sei für jeden das Passende dabei. „Die neuen Azubis können sich auf eine spannende und abwechslungsreiche Ausbildungszeit freuen.“ Und Sorgen um die berufliche Zukunft müssten sie sich auch keine machen. „Ohne das Handwerk geht es nicht. Handwerker werden immer gebraucht“, stellt Schnörr fest. „Neue Technologien wie etwa die Künstliche Intelligenz werden zwar auch die Handwerksberufe verändern, sie aber nie ersetzen.“

Mehr zum Thema

Zum Ausbildungsstart am 1. September

Main-Tauber-Kreis: Lehre und Karriere einfach „daheim“

Veröffentlicht
Von
Michael Weber-Schwarz
Mehr erfahren
Handwerk

1382 neue Auszubildende starten durch

Veröffentlicht
Von
hhf
Mehr erfahren

Das Handwerk werde zunehmend als unersetzlicher Wirtschaftsbereich wahrgenommen. Das helfe bei der Suche nach Auszubildenden. „Endlich ist auch in der Breite der Gesellschaft angekommen, dass das Handwerk tolle Karriereperspektiven und Verdienstaussichten bietet“, erklärt Präsident Ulrich Bopp. Wer einen Handwerksberuf lerne, habe danach viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. „Die Abschlüsse sind sogar mit akademischen Titeln gleichgesetzt: Der Meister ist einem Bachelor-Abschluss gleichgestellt, der Betriebswirt des Handwerks sogar dem Master.“

Einstieg auch weiter möglich

Trotz des nun erfolgten Ausbildungsstarts sei der Einstieg ins Handwerk auch noch kurzfristig möglich. „Wer sich für eine Ausbildung im Handwerk interessiert, hat auch jetzt noch gute Chancen, eine Stelle zu finden“, so Bopp. „Ich kann daher alle, die noch keine Ausbildung gefunden haben nur ermutigen, einen Blick in unsere Lehrstellenbörse zu werfen. Dort sind aktuell noch mehr als 300 freie Lehrstellen aus verschiedenen Gewerken verzeichnet.“

Auch über die App „Lehrstellenradar“ können Interessierte nach Ausbildungsplätzen in der Region suchen. Bewerber, die selbst aktiv werden möchten, können auf der Webseite der Handwerkskammer auch Lehrstellengesuche mit dem eigenen Profil anlegen und so von Betrieben gefunden werden.

Auch die IHK gab den FN eine erste Einschätzung bezüglich des neuen Ausbildungsjahres ab. Aktuell vollständig belastbare Zahlen gebe es zwar noch nicht, denn in den Fachabteilungen würden die neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse derzeit noch erfasst und seien noch nicht einsehbar, so IHK-Pressesprecher Andreas Lukesch. Am 2. September werden die Zahlen veröffentlicht. Ähnlich wie beim Handwerk sind die Angaben mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, denn neue Ausbildungsverhältnisse werden der IHK noch bis in den Oktober hinein gemeldet.

Es lasse sich aber sagen, dass es zum 1. September im Vergleich zum Vorjahr mehr eingetragene Ausbildungsverhältnisse gibt. Damit setze sich der Aufwärtstrend in der Region nach den schwachen Corona-Jahren fort. Zu den beliebtesten Ausbildungsberufen im Metall- und Elektrosegment gehöre nach wie vor der Mechatroniker.

Sonderfall junge Frauen

Zu den Geschlechterverhältnissen in den Berufssparten: Auffällig ist, dass es in Summe und über alle Berufe hinweg fast doppelt so viele männliche wie weibliche Azubis gibt. „Nach unserer Einschätzung gehen offenbar Mädchen gezielter auf weiterführende Schulen oder schlagen andere Ausbildungswege ein“, so Lukesch. Demnach sei auch nicht feststellbar, ob es klassische „Jungs- oder Mädchenberufe“ gibt, da man generell immer mehr Jungen verbuche. Einzig in den „Klassischen kaufmännischen Berufen“ (Industriekaufleute, Kaufleute für Büromanagement und Hotelfachleute) gebe es mehr weibliche Azubis. mrz/pm

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten