Tierschutz

Tierschutzverein Buchen braucht helfende Hände

Streunerkatzen vermehren sich beinahe unbemerkt. Dem Tierschutzverein Buchen fehlt es an helfenden Händen, um eine geförderte Kastrationsaktion bei den Vierbeinern durchzuziehen.

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Stefanie Čabraja
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Beinahe unbemerkt vermehren sich Streunerkatzen. Eine Kastrationsaktion soll einer großen Katzenwelle in Buchen entgegenwirken. © dpa/Patrick Pleul

Buchen. Katzen werden rund zwei Mal im Jahr trächtig. Dabei bekommen sie im Durchschnitt vier bis sieben Junge. Im Altkreis Buchen werden regelmäßig Katzen gefunden. Je mehr Streunerkatzen in der Umgebung leben, desto schneller steigt die Katzenpopulation an – und das beinahe unbemerkt. Streunerkatzen sind Vierbeiner die frei herumlaufen. Es gibt aber auch zahlreiche Katzen, „die irgendwohin gehören, um die sich aber niemand ,richtig’ kümmert“, erklärt Simone Schölch, Fachdienstleiterin von der Stadtverwaltung Buchen. Diese sind oftmals nicht kastriert.

Der Tierschutzverein Buchen holt gefundene Katzen ab und versucht sie in Pflegestellen und Tierheimen unterzubringen oder zu vermitteln. „Das Tierheim in Dallau nimmt schon eine ganze Zeit lang keine Katzen mehr auf, au Platzmangel“, erklärt Anna Süssenbach vom Tierschutzverein. Sie übernimmt neben der Vorsitzenden Kerstin Hermsdorf-Sauer die Abholung. Anna Süssenbach ist die Leiterin des „AnNaVET Zentrums“ in Buchen und weiß dementsprechend genau, welche Krankheiten vor allem die frei herumlaufenden Katzen haben und verbreiten können.

Kastration soll gefördert werden

Der Tierschutzverein habe gemeinsam mit der Stadt Buchen Förderungen beantragt, die ein Kastrationsvorhaben unterstützen. Die Landesregierung stellt dabei finanzielle Mittel zur Verfügung, mit dem Ziel der Bestandskontrolle und Gesunderhaltung freilebender Katzen. Dabei wird die Kastration eines weiblichen Tieres mit 80 Euro bezuschusst. Für ein männliches werden 40 Euro gewährt. Das gesamte Vorhaben wird mit maximal 10 000 Euro gefördert.

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Nicola Beier
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Bei dieser Aktion sollen so viele Streunerkatzen eingefangen, gegebenenfalls gegen Krankheiten behandelt und kastriert werden, wie möglich. In einem Raum sollen die Katzen untergerbacht werden, solange bis sie gesund sind. „Danach werden sie vermittelt oder freigelassen“, beschreibt Süssenbach die geplante Vorgehensweise. Nicht jede Katze, die gefunden wird, sei zahm. „Manche lassen sich leider nicht dauerhaft unterbringen“, ergänzt sie. Für das Vorhaben fehlt es dem Verein jedoch an helfenden Händen. Es gehe nicht nur um das Abholen der Tiere. „Sie müssen versorgt und manchmal einfach nur gekuschelt werden“, erklärte die Tierheilpraktikerin. Pflegestellen sind Mangelware – es existieren zwei. Ohne das Tierheim versorgt vor allem die Vereinsvorsitzende zahlreiche Katzen. „Jede weitere Pflegestelle und jeder der sich engagiert, ist eine große Hilfe“, sagt Süssenbach mit Nachdruck.

Vierbeiner in Quarantäne

Beim Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten berichtet Süssenbach, dass einige Vierbeiner von Kerstin Hermsdorf-Sauer unter Quarantäne gestellt wurden, da sie den Parvovirus, auch als Katzenseuche bekannt, haben.

Die Krankheit kann schwerwiegend und lebensbedrohlich vor allem für Jungtiere sein. Das Virus verbreitet sich über den Katzenkot und kann dadurch Hauskatzen, aber auch Hunde infizieren. „Mit der Kastration der Streuner können wir auch die Tiere schützen, die jemandem gehören und ein zu Hause haben“, zeigt Süssenbach die Dringlichkeit auf.

Die Kastrationsaktion sei in keinem Fall dazu gedacht, dass Katzenbesitzer ihre Katze freilassen oder als Fundkatze betiteln, nur um sich eine kostenlose Behandlung zu erschwindeln, ergänzt sie. Im Allgemeinen brauche der Verein tierliebe Mitglieder, die unterstützen. Simone Schölch verweist jedoch auch darauf, dass es „ Leute braucht, die ein entsprechendes Konzept umsetzen können“.

Dem Verein wurde bereits mitgeteilt, dass das Land noch Fördergelder zur Verfügung habe. Nun müsse man das Konzept in Buchen jedoch genau ausarbeiten, erklärt Süssenbach.

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