Stadtrundgang des Gemeinderats - Buchen und sieben Stadtteile mit dem Bus besichtigt / Besonderer Fokus lag auf den Bildungseinrichtungen

Roland Burger: „Wir wollen kleine Grundschulen nicht gefährden”

Der Buchener Gemeinderat machte sich am Samstagvormittag auf zum traditionellen Stadtrundgang. In diesem Jahr standen die Schulen besonders im Fokus.

Von 
Maren Greß
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Auf seiner Stadtrundfahrt machte der Buchener Gemeinderat auch Halt an der Grundschule in Hainstadt. Diese wird gerade zur Ganztagsgrundschule ausgebaut. © Maren Greß

Buchen. Ein straffes Programm wartete auf die Buchener Gemeinderäte, als sie sich am Samstagmorgen zu ihrer traditionellen Stadtrundfahrt am Parkplatz am Schulzentrum trafen. Bevor es mit dem Bus knapp viereinhalb Stunden auf Stippvisite quer durch Buchen und sieben Stadtteile ging, besichtigte das Gremium das neue „Schulzentrum Buchen“ – den Verbund der Abt-Bessel-Realschule (ABR) und Karl-Trunzer-Schule (KTS). Dort laufen derzeit noch die letzten Bauarbeiten. Zwei Lehrerzimmer wurden zu einem zusammengelegt.

Monika Schwarz stand den Gemeinderäten Rede und Antwort. © Maren Greß

„Die Arbeiten haben an Pfingsten begonnen“, erinnerte sich Schulleiterin Monika Schwarz, die die Gruppe zusammen mit Konrektor und Gemeinderat Magnus Brünner durch das Schulzentrum führte. Zudem wurden gemeinsame Verwaltungsbereiche geschaffen. Das bisherige Lehrerzimmer der ABR wird zu zwei Klassenräumen umgebaut, aus dem Verwaltungs- und Lehrerbereich der KTS wird ein Klassenzimmer und ein Lernatelier.

Kosten rund 730 000 Euro

Die Kosten für den gesamten Umbau belaufen sich auf rund 730 000 Euro, ein Antrag auf Schulbauförderung beim Land wurde gestellt. Zwar seien noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen – im Lehrerzimmer sind die Lampen zum Beispiel noch nicht angeschlossen – am Montag könne man aber gut ins neue Schuljahr starten, ist sich Monika Schwarz sicher.

Mit dem Bus ging es für den Gemeinderat weiter nach Hainstadt. Vorbei an der „Rothigstraße“, deren Sanierung für rund 196 000 Euro voraussichtlich im Oktober abgeschlossen sein soll, hieß die nächste Station Grundschule. Ab dem Schuljahr 2026/27 gibt es einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule, darauf einigten sich Bund und Länder erst in der vergangenen Woche.

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In weiser Voraussicht eines zu erwartenden Förderungsprogramms habe man sich im Januar Gedanken gemacht, an welcher Grundschule Maßnahmen zum Umbau in eine Ganztagsgrundschule durchgeführt werden können, so Roland Burger. Die Zeit bis zur Umsetzung der Maßnahme sei knapp, weshalb man sich für Hainstadt entschied. Durch die Auflösung der Hauptschule stünden freie Räume zur Verfügung, so dass sofort mit den Arbeiten begonnen werden konnte. „Aufgrund der Förderung müssen wir noch in diesem Jahr fertig werden“, informierte Burger. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 595 000 Euro, etwa 372 000 Euro werden bezuschusst. Insgesamt werden 90 Ganztagsplätze errichtet.

Stefan Müller von der Stadt Buchen (links) hielt die Erschließungsarbeiten an der „Marienhöhe“ mit seiner Drohne fest. Beim Stadtrundgang am Samstag machten sich die Gemeinderäte ein Bild von den bisherigen Arbeiten. © Maren Greß

„Wir können nicht einschätzen, wie der Bedarf an Ganztagsbetreuungsplätzen wirklich ist“, äußerte das Stadtoberhaupt seine Bedenken zu dem Rechtsanspruch. Fest steht für ihn aber: „Wir wollen kleine Grundschulen nicht gefährden.“ Die Schulstruktur sei ihm wichtig.

Halt an der „Marienhöhe“

Nach einem kurzen Zwischenstopp an der „Dürmer Straße“ in Hainstadt, bei der Kanal- und Sanierungsarbeiten in Höhe von rund 738 000 Euro durchgeführt werden und weiteren Stationen in den Stadtteilen (siehe nebenstehende Infobox) ging es zurück nach Buchen. Beim Dauerthema „Marienhöhe“ machten auch die Gemeinderäte Halt. „Im Juni starteten die Erschließungsarbeiten“, blickte der Rathauschef zurück. Zur Bodenverbesserung werde derzeit anfallender überschüssiger Mutterboden auf verschiedenen Äckern im Stadtgebiet aufgetragen. Zudem wird ein Regenüberlaufbecken mit einem Gesamtvolumen von 3150 Kubikmetern angelegt.

Die Stationen der Rundfahrt:

  • In Hettingen lag der Fokus auf dem Seniorenzentrum „Blasse“ am westlichen Ortsrand neben der Sportanlage. Man wolle den Bewohnern ein ortsnahes Angebot machen, so Roland Burger.
  • Etwa 25 Bauplätze sollen im Baugebiet „In der Lüß“ in Rinschheim entstehen. Die Durchführung der Bürgerbeteiligung und frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange ist bereits erfolgt.
  • „Die Götzinger sind sehr mutig“, findet Roland Burger und sprach das Thema „Nachbarschaftsdorfladen“ an, der in der Rinschheimer Straße entstehen soll. Er verwies jedoch auch darauf, dass die Hürden nicht einfach seien. Das naturschutzfachliche Gutachten für das „Schwanen-Areal“ in Götzingen steht noch aus, wie Burger informierte. Dort sollen drei Mehrfamilienhäuser unmittelbar entlang der „Thingstraße“ entstehen.
  • Einen erfreuten Blick warfen die Gemeinderäte in das Rathaus in Eberstadt. In den dortigen Räumen wurde eine Kinderkrippe eröffnet (wir berichteten). Die Gesamtkosten (inklusive Unterhaltung des Gebäudes) belaufen sich auf rund 250 000 Euro.
  • Bevor die Frühstückspause im Café „Auszeit“ beim Möbelhaus Grammlich in Eberstadt anstand, besichtigten die Gruppe den Streichelzoo, der am 1. Juli eröffnet wurde (wir berichteten). „Die Dorfgemeinschaft hat viel dazu gewonnen“, fand Roland Burger.
  • Rund um die Gemarkung Bödigheim wurden im Rahmen der Flurneuordnung zahlreiche Wege saniert und ausgebaut – darunter auch 6,7 Kilometer vom „Skulpturenradweg“. Zudem werden in Bödigheim 13 weitere Grundstücke im Baugebiet „Innerer Hofacker“ geschaffen.
  • Auch in Einbach sollen mehr Bauplätze entstehen: Sechs Grundstücke sind im Baugebiet „Zeitelfeld“ geplant.
  • Für die Dorfgemeinschaften in Oberneudorf und Hollerbach hatte der Rathauschef nur Lob übrig: In Oberneudorf halfen die Bürger bei der Sanierung des Friedhofs. Die Modernisierung des Dachstuhls des Pumphauses in Hollerbach erfolgte ebenfalls in Eigenregie der Einwohner.
  • Der Baubeginn des Mehrfamilienwohnhauses am Lohplatz in Buchen sei noch abhängig von notwendigen archäologischen Untersuchungen und deren Ergebnisse, so Roland Burger. mg

Insgesamt sollen 161 Wohnbaugrundstücke, sechs Doppelhaushälften beziehungsweise Reihenhäuser (Burger: „Die kostengünstigere Alternative zum Einfamilienhaus.“) und neun Mehrfamilienhäuser entstehen. Auf der Bebauung sind außerdem zwei Bushaltestellen und zwei Spielplatzflächen vorgesehen. „Das ist ein wichtiges Bauvorhaben, auch wenn wir darüber viel diskutieren mussten“, hielt der Bürgermeister fest und ergänzte abschließend: „Das wird noch Jahre eine Baustelle sein.“

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