Buchen. Dramaturgisch wirkungsvoll führte – nach dem Einzug der Mitwirkenden in den Saal und auf die Bühne – eine altbekannte Stimme in die Rahmenhandlung ein. Stefan Müller-Ruppert kündigte das filmische Abendprogramm an, ein „kommunales Kino“, das selbstverständlich auf „Sex and Crime“ verzichte, denn die Faschenacht müsse sauber bleiben.
Humorvolle Ermittlungen und Lokalkolorit in Buchen
Und so begannen die Ermittlungen von Franz Eberschterhofer (Alexander Schüssler), oder vielmehr dessen Nicht-Ermittlungen. Er genoss den Feierabend mit Oma, Bruder und Frau, als ihn die Kunde erreichte, dass es in ganz Buchen keinen Schwartenmagen mehr zu kaufen gebe. Der Bürgermeister hatte den Fall zur Chefsache erklärt und den Dorfpolizisten damit beauftragt. Diesem wurde eine Sonderermittlerin vom Landeskriminalamt zur Seite gestellt, was Eberschterhofer natürlich nicht passte. Das Lagezentrum wurde im Rathaus eingerichtet, und das Gebot nach Geheimhaltung sehr eigenwillig interpretiert. Immer wieder flossen in die Handlung Witze mit Lokalkolorit ein, zum Beispiel, als man ein Passwort für den Poller am Stadtturm suchte, der beim Schützenmarkt dem Umzug den Weg versperrt hatte. Oder als man erfuhr, dass es auch eckige Kreisverkehre geben kann, zum Beispiel den in der Buchener Straße in der Nachbarstadt Walldürn.
Kultiges Komikerduo „Dick und Doof“ begeistert Publikum
Selbstverständlich durfte auch das Duo „Schorsch und Karle“ nicht fehlen. Passend zur Filmnacht traten die beiden als „Dick und Doof“ auf. Sie widmeten sich unter ander anderem dem Wimmelbuch, dem Sportkindergarten und dem Stadtjubiläum. So erfuhren die Zuhörer, dass 1250 Faschenachtskostüme in Blinkis Laden hängen müssten.
Die Gruppe „Blaeck’R“ adaptierte den Film „Nachts im Museum“ in die Stadthalle und begab sich im Bezirksmuseum auf die Suche nach dem „Ur-Buchemer“. Um Mitternacht erwachten Ausstellungsstücke wie „Der Götzi“, der Blecker und die „dicke Eiche aus Heescht“ zu Leben. Diese fanden zwar das angebissene 20. Brötchen vom Neunzehner, aber nicht den Ur-Buchener.
Moritatensänger und Lokalhumor auf der Bühne
Die Moritatensänger (Lukas Schäfer und Manuel Roos) widmeten sich einem Vater und seinem Sohn, die bei einem Unternehmertreffen im IGO am Büffet ihre Tupperdosen füllten. Themen waren unter anderem auch die Erstkommunion, bei der die Osterkerze nicht brannte, und das Schicksal eines schreienden Gockels in Hollerbach.
Die „Kolpinos“ widmeten sich gesanglich der geplanten Pferdesegnung beim Wendelinusfest in Hollerbach, bei der die Pferde fehlten. Künftig werde man auf Steckenpferde aus Bödigheim zurückgreifen. An der gesperrten Bahnhofstreppe kontrollierten sie auf humorvolle Weise die Passanten. Außerdem gründeten die „Kolpinos“ die 27. Arbeitsgruppe im Zuge der Großpfarrei. Diese schlug vor, bei einer Prozession die Gastronomie in der Altstadt zu integrieren und dadurch „Kirche erlebbar“ zu machen.
Am Ende löste sich natürlich auch das Rätsel um den ausverkauften Schwartenmagen. Die Wagenradsänger hatten diesen erworben, weil sie befürchteten, dass es bald nur noch eine vegane Variante dieser Wurst geben könnte.
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