Mosbach. "Heute ist ein guter Tag für die Menschen im Neckar-Odenwald-Kreis", brachte es Landrat Dr. Achim Brötel auf den Punkt. Bereits am 26. Juli war nach nur dreieinhalb Monaten Umbauzeit die neue integrierte Rettungsleitstelle in Mosbach an den Start gegangen. Am Freitag wurden die grundlegend modernisierten Räume in einer Feierstunde nun auch offiziell eingeweiht.
Zufrieden blickte Ludwig Prinz von Baden auf die gemeisterte Herausforderung zurück, bei laufendem Betrieb die Leitstelle zu ertüchtigen, was Planern wie Mitarbeitern gleichermaßen einiges abverlangt habe. Jederzeit aber sei die Aufrechterhaltung der Gesundheit gewährleistet gewesen, erinnerte der Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Mosbach dankbar.
EDV, Funktechnik, Telefonie und Alarmierung - die Leitstelle ist auch für die Umstellung auf Digitalfunk gerüstet - brauchten mehr Platz, weshalb Aufenthalts- und Umkleideräume verlegt werden mussten. Praktisch kein Stein sei auf dem anderen geblieben, beschrieb Ludwig von Baden den Ausnahmezustand, von dem die Bürger im Kreis nichts mitbekommen hatten. Große Bildschirme mit Touchscreen, höhenverstellbare Tische und moderne Headsets erleichtern jetzt den Disponenten ihre Arbeit rund um die Uhr. Etwa 24 000 Mal klingelt in normalen Jahren das Telefon in der Leitstelle, die über drei Arbeitsplätze und einen weiteren Ausnahmeabfrageplatz ein Zimmer weiter verfügt. "Dieser kommt dann zum Einsatz, wenn bei größeren Schadensereignissen (zum Beispiel Unwetter) die Trennung von Rettungsdienst- und Feuerwehreinsatz notwendig ist", erklärte Leitstellenleiter Michael Kiefner.
Rund 500 000 Euro hat die Modernisierung gekostet, die sich Landkreis (der Feuerwehren wegen) und Kostenträger (Krankenkassen) teilen. Mit einem Landeszuschuss in Höhe von 85 000 Euro kann gerechnet werden.
"Gut angelegtes Geld", so Dr. Achim Brötel, weil die Versorgung des Landkreises und der hier lebenden Menschen dadurch noch ein Stück besser und sicherer geworden sei. Mit der Investition weiß man sich im Kreis auch auf der sicheren Seite, was den Leitstellen-Erhalt in Mosbach für die nächsten acht bis zehn Jahre angeht. Die Signale aus dem Innenministerium ließen diesen Schluss zu, freute sich Landtagsabgeordneter Georg Nelius, der auch im Namen von Oberbürgermeister Michael Jann die Bedeutung der Leitstelle für den ländlichen Raum hervorhob. Auch Buchens Bürgermeister Roland Burger, zugleich Vorsitzender des Bereichsausschusses für Rettungsdienste, zeigte sich angesichts der erfolgten Leitstellenertüchtigung sehr erfreut und sprach von deren "Stabilisierung".
Joachim Stutz, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Rhein-Neckar, dankte im Namen der Krankenkassen allen an den Umrüstungsmaßnahmen Beteiligten und hob hervor, dass die Annahme von Notrufen dabei "in keiner Sekunde gefährdet gewesen ist". Dieses Lob ging besonders an die Adresse der vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter von DRK und Feuerwehren. Vier davon zeichneten Ludwig von Baden und Dr. Achim Brötel vor allen anderen aus: Matthias Kampp und Helge Krämer von den Feuerwehren Schefflenz und Elztal und die DRK-Mitarbeiter Michael Kiefner und Jürgen Bangert. lin
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