Ausstellungseröffnung

Humorvolle und tiefgründige Bilder

Im Kundenforum der Volksbank Franken werden Karikaturen zum Thema „Demenz“ gezeigt. Ziel ist es, Verständnis für Betroffene zu schaffen

Von 
Letizia Schäfer
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Bankdirektorin Karin Fleischer (von links), Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Röckel und Erster Landesbeamter Björn-Christian Kleih eröffneten die Ausstellung über Demenz in der Schalterhalle der Volksbank Franken. © Letizia Schäfer

Mit Humor und Scharfsinn informiert die Ausstellung „Demensch“ in der Schalterhalle der Volksbank über Alltagssituationen von Menschen mit Demenz. Die Bilder regen zum Nachdenken der eigenen Rolle in ähnlichen Situationen an.

Buchen. „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben“, lautet das Motto des Welt-Alzheimertages und der Woche der Demenz. Ganz in diesem Sinne eröffneten Vertreter der Volksbank Franken am vergangenen Donnerstag die Bilderausstellung „Demensch - Alltagssituationen von Menschen mit Demenz“ von dem Cartoonist Peter Gaymann.

„Allerdings sollte man bei diesem bedeutenden Thema das Lachen nicht vergessen. Humor kann ein starkes Mittel sein, um mit schwierigen Themen umzugehen“, sagte der Cartoonist. Deshalb sei es Ziel der Initiative „Demensch“, mithilfe von Humor Demenz aus der gesellschaftlichen Tabuzone zu holen, im Alltag Barrieren zu überwinden und Bilder gegen die Krankheit als Schreckgespenst einer modernen, leistungsorientierten Gesellschaft zu setzen.

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„Menschen mit Demenz begegnet man vielfach im Alltag“, betonte Bankdirektorin Karin Fleischer. „Deshalb soll diese Ausstellung nicht nur informativ, sondern auch ermutigend sein, mit Empathie und Verständnis aufeinander zuzugehen, um ein Umfeld zu schaffen, in dem Demenzerkrankte die Unterstützung und Wertschätzung erfahren, die sie verdienen“. Dem schloss sich Dr. Björn-Christian Kleih, Erster Landesbeamte des Neckar-Odenwald-Kreises, an: „Demenz ist als etwas zu verstehen, das zum Leben dazugehört“.

In Deutschland seien rund 1,8 Millionen Menschen von Demenz betroffen. „Im Zuge der konstant hohen Lebenserwartung der heutigen Zeit wird die Zahl der Erkrankten noch stark steigen“, sagte Kleih. „Dadurch werden die Alltagssituationen, an denen Menschen mit Demenz beteiligt sind, weiter zunehmen“.

Die häufigste Form der Demenz sei die Alzheimer-Krankheit. Dabei würden das Erinnern, planvolle Handeln oder die räumliche und zeitliche Orientierung den Betroffenen zunehmend schwerfallen. Nach den Worten des Ersten Landesbeamten verändert sich bei anderen Demenzformen die Persönlichkeit oder der Umgang mit anderen Menschen. Eine Demenz sei in der Regel nicht heilbar, jedoch könne viel getan werden, um die Lebensqualität der Erkrankten und deren Angehörigen zu verbessern. Dazu gehörten allerdings auch die erforderlichen Fachkräfte. „Obwohl wir die zur Betreuung erforderlichen Kräfte aus der eigenen Bevölkerung heraus nur noch schwer generieren können, ist der Neckar-Odenwald-Kreis durch die Arbeitskreise der Gerontopsychiatrie und der ,Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung Neckar-Odenwald-Kreis’ gut aufgestellt“, sagte Kleih. Darüber hinaus setzten sich der „Arbeitskreis Demenz“ der Stadt Buchen und die „Kommunale Gesundheitskonferenz Neckar-Odenwald-Kreis“ mit den Pflegestützpunkten in Mosbach und Buchen vertieft mit dem Thema auseinander.

Der Mensch steht im Vordergrund

„Jeder vergisst einmal etwas“, sagte der Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Röckel. Die gesellschaftliche Herausforderung mit dem Umgang von Demenz betroffener Menschen, soll die Öffentlichkeit nicht abschrecken, sondern zugänglich machen. Dies schaffe diese Ausstellung durch ihre humorvollen und tiefgründigen Bilder. Bei diesen stehe allerdings nicht die Demenz, sondern der Mensch im Vordergrund. „Dadurch stärken wir das Bewusstsein im menschenfreundlichen Umgang mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind“, erklärte Röckel.

Um diesen sicheren Umgang mit betroffenen Menschen zu ermöglichen, biete die Volksbank Franken ihren Mitarbeitern im Rahmen des betrieblichen Gesundheitswesens am 15. Oktober eine Demenz-Partnerschulung in Zusammenarbeit mit dem 2007 gegründeten „Arbeitskreis der Gerontopsychiatrie NOK“ an. Durch solche Aktionen sollen Kommunen demenzfreundlicher werden.

. „Das neue Format der Ausstellung soll die Öffentlichkeit mit dem Thema vertraut machen“, erläuterte Gerhard Weidner, erster Vorsitzende des Arbeitskreises der Gerontopsychiatrie. „Dabei sprechen die Bilder für sich“. Die Ausstellung „Demensch“ bringe die Besucher jedoch nicht nur zum Schmunzeln, sondern helfe auch dabei, die eigene Rolle in ähnlichen Situationen zu bedenken.

Karin Fleischer überreichte zum Schluss dem Arbeitskreis der Gerontopsychiatrie eine Spende.

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