Firma Franz Fertig: „Viel mehr Material als erwartet“

Buchen. Die Auflösung der Betriebsstätte der insolventen Firma Franz Fertig in Buchen dauert länger als geplant. Ursprünglich wollte man bis Ende Mai die Firmengebäude geräumt haben.

Die Produktionshallen der insolventen Firma Franz Fertig, Sitz- und Liegemöbelfabrik, sind sichtbar leerer geworden. Doch immer noch befinden sich große Maschinen darin. Euro-Paletten stapeln sich und eine große Zahl an Werktischen mit Rollen stehen für einen möglichen Käufer bereit. Im Verwaltungsgebäude machen die Büros einen vollständig eingerichteten Eindruck. Jedes Möbelstück ist mit einem roten Aufkleber versehen, auf dem eine Inventarnummer angebracht ist. Denn bald soll das Mobiliar versteigert werden.

„Bis Ende Juni sollen wir alles geräumt haben“, sagt Uli Ehret. Dann laufen auch die Arbeitsverträge der zehn verbliebenen Mitarbeiter aus. Der ehemalige Betriebsleiter organisiert das Räumen der früheren Produktionsstätte. Auf rund 10 000 Quadratmetern fertigte hier Buchens ältester Industriebetrieb verwandelbare Polstermöbel und Schlafsofas. Nach den Worten von Ehret verließ die letzte Lieferung am Donnerstag den Standort. In einem Ausstellungsraum im Verwaltungsgebäude befinden sich noch etwa 13 Sofas, Sessel und Möbelstücke, die an Endverbraucher abgegeben werden. „Das war viel mehr Material als gedacht“, stellt Ehret fest. Deshalb würde er sich nicht wundern, wenn die Räumung über das Monatsende hinaus dauern würde. So hatte die mit der Versteigerung der Produktionsanlagen beauftragte Industrieverwertungsgesellschaft am Donnerstag Interessenten durch die Räume geführt, die Maschinen ersteigern wollen. Das Angebot läuft noch bis 12. Juni.

Versteigerungen stehen an

Die Versteigerung der Büroeinrichtung steht ebenfalls noch aus. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit der Räumung bis Ende Juni klappt“, sagt Ehret. Vor Kurzem hatte ein Lkw acht Tonnen Schutt abgeholt. Bis die Hallen und Büros vollständig geräumt sind, werden wohl noch viele Transporte folgen.

Die Firma Franz Fertig, Sitz- und Liegemöbelfabrik, hat im September vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet. Denn ein Kunde aus der Kreuzfahrschiff-Branche hatte seine zugesagten Zahlungen nicht leisten können. Das hatte dazu geführt, dass das Buchener Unternehmen an seine Mitarbeiter keine Löhne mehr überweisen konnte. Zum Jahresende stand fest, dass kein Investor das 131 Jahre alte Unternehmen übernehmen würde. Seitdem befindet sich der Möbelhersteller in Liquidation.