Buchen. Wer am Dienstag- und Mittwochabend vom Wimpinaplatz gen Stadthalle lief, dem fiel auf, dass diese in grünes Licht getaucht war. Mit diesem Grün machte der Frauenbund auf das Motto seiner Kampagne aufmerksam: „Im Zauberwald von Buche“. Und da Grün bekanntlich die Farbe der Hoffnung ist, durften die etwa 250 Besucher am Dienstag und die gut 400 am Mittwoch auch auf ein buntes, spezielles Faschenachts-Programm hoffen. Sie wurden nicht enttäuscht. Als sie nach drei Stunden die Halle wieder verließen, durften sie vergnügt und zufrieden feststellen: Die Erwartungen wurden erneut voll erfüllt – akustisch, aber auch optisch, denn: Die detailverliebte Wald-Dekoration gab der Vorstellung einen ganz, ganz besonderen Rahmen.
Den Teilnehmerinnen – und hier ist ein Männlein-Gender unangebracht, da wirklich nur Frauen auf der Bühne mitwirkten (sieht man mal vom Musik-Duo ab) – hatten sich erneut voll ins Zeug gelegt: Sie boten ein buntes Programm mit jeder Menge Wortwitz, abwechslungsreichen Gesangsbeiträgen und lustigen Tanzeinlagen, die das Publikum begeisterten. Diese Fastnacht des Frauenbundes überzeugte einmal mehr durch ihren ganz besonderen „Buchemer Charme“. Es war nicht diese wahnwitzig-überbordende Schenkelklopfer-Fastnacht. Nein, es waren vielmehr die Elemente einer gewissen Geschmeidigkeit, eines Hintergründig-Heiteren, mit denen die Frauen brillierten.
Jede Menge Lokalkolorit zur Fastnacht
Der Lokalkolorit, der in fast jeder Nummer des etwa dreistündigen Programms zu finden war, gab dem Ganzen – und das wie in jedem Jahr – die besondere Würze. Die Frauen hatten in den zurückliegenden Monaten wieder ganz genau hingeschaut und so mach Skurriles aufgetan. Die Treppe am Bahnhof, klar, der störende Poller beim Schützenmarktumzug, die Meisterfeier der Handballer. Alles wurde vorgetragen in breitem Buchener Dialekt, was dieser Faschenacht auch in diesem Jahr etwas Unverwechselbares verlieh. Die Leute lachten, sie schmunzelten manchmal nur – aber das genügte vollkommen. Esprit kam hier vor Ekstase. Die Message musste stimmen, und bei der waren sich wieder mal alle einig: „Wir lieben die Faschnacht“ – wie es die „Klingenden Waldbewohner“ trällerten.
Aber freilich wurde auch im Publikum nicht nur smart gelächelt, sondern auch mitgesungen, mitgeklatscht und kräftig geschunkelt. Und wer so seine Problemchen mit guter Stimmung hatte, der war spätestens dann voll dabei, als er von den Zauberfeen Elke Gramlich und Brigitte Röckel mit närrischem Feenstaub überzuckert worden war. Doch das Publikum wurde schon viel früher durch die diversen interaktiven Programmpunkte so richtig miteinbezogen. Dabei verlangten vor allem die Klatschzwerge den Narren beim Mitmachen koordinative Fähigkeiten ab.
Die Frauen haben bei all ihren Sitzungen die Herausforderung gemeistert, fast das komplette fastnachtliche Potpourri mitsamt den lokalen Witzigkeiten unter einem Motto zu vereinen, dieses Mal „Im Zauberwald von Buche“. Die abwechslungsreichen, fein ausgedachten Kostüme passten bestens zum Motto. Und so hätte die Stadthalle am Ende der Veranstaltungen eigentlich in ein Gelb getaucht sein müssen – die Farbe der Freude…
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