Ja, auch in der Politik werden Fehler gemacht – das haben wir alle während der Corona-Pandemie mehrfach erlebt. Doch nicht nur die Volksvertreter im Bund sind fehlbar, sondern auch die auf kommunaler Ebene. Dies wird am Beispiel der „Verkehrsführung zu Marienhöhe“ deutlich. Es zeugt von Größe und Anstand, dass Buchens Bürgermeister Roland Burger bei den Hainstadtern für seine mangelhafte Informationspolitik Abbitte geleistet hat. Doch es ist wie bei jeder Entschuldigung im Leben: Es ist zwar anständig, aber rückgängig lässt sich das Geschehen meist nicht mehr machen. Größe besitzt auch der, der eine Entschuldigung annimmt.
Der Ärger der Hainstadter, vor allem der Anwohner in der Ziegeleistraße, ist natürlich verständlich. Sie können sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Kommunikation seitens der Verwaltung ganz bewusst auf Sparflamme gehalten wurde, und zwar nach dem Motto: „Lieber später den Ärger und die Sache läuft, als vorher Stunk und die Sache kippt.“ Dieses Gefühl ist nachvollziehbar und verständlich, auch wenn sich diese These weder beweisen noch widerlegen lässt. Bürgermeister Burger und sein Team müssen künftig deutlich transparenter agieren – auch weil das Stadtoberhaupt Ende des Jahres von den Buchenern wieder gewählt werden möchte. Und zu den Buchenern gehören auch die Hainstadter . . .
All die Betroffenen, Bedenkenträger und Meckerer – ob berechtigt oder nicht – sollten sich aber diesen Sachverhalt vor Augen führen: Auch ihre Häuser wurden irgendwann einmal gebaut. Und auch für diese liebgewonnenen Eigenheime, in denen es den Leuten gut geht, haben benachbarte Bürger Lärm, Schmutz und Verkehr ertragen müssen. „Hauptsache, mir geht es gut“ ist angesichts der vielen jungen Familien, die sich auf der „Marienhöhe“ ihr „Häusle“ ermöglichen wollen, eine deutlich zu eingeschränkte Sichtweise.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Eingeschränkte Sichtweise
Michael Fürst zum „Verkehrskonflikt Marienhöhe“