Der Soccercourt in Hettingen ist am Freitagabend offiziell in Betrieb genommen worden. Ohne den unermüdlichen Einsatz von Initiator Georg Fischer wäre der Platz nicht gebaut worden.
Hettingen. Der Soccercourt in Hettingen ist am Freitagabend offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Fertiggestellt wurde er vor mehr als drei Jahren. Das ist nicht das einzige Ungewöhnliche an diesem Projekt. Das wurde deutlich, als Georg Müller, ohne den es den Soccercourt in Hettingen nicht geben würde, über die Entstehungsgeschichte des Fußballplatzes erzählte.
Fußballcamps organisiert
Georg Müller ist seit zwölf Jahren Jugendtrainer beim FC Viktoria Hettingen. Als er 2013 von einem Fußballcamp des Karlsruher Sportclubs in Birkenfeld bei Pforzheim erfuhr, war ihm klar: So etwas muss es auch in Hettingen geben. Dank Sponsoren gelang es ihm, ein solches Camp 2014 erstmals in Hettingen zu veranstalten. Fünf weitere Camps folgten.
Bei einem Ausflug nach Zuzenhausen zum Leistungszentrum der TSG Hoffenheim sah Müller das erste Mal einen Soccercourt. Sofort war er begeistert davon. „Die Kosten in Höhe von 50 000 Euro waren aber ein Euphoriekiller“, erinnerte er sich. „Doch die Vision hat mich nicht mehr verlassen.“
Nach dem Fußballcamp 2018 führte er Gespräche mit möglichen Förderern. „Ich habe nicht eine einzige Absage aus Hettingen bekommen“, sagte er. Außerdem startete eine Crowdfunding-Kampagne über das Volksbank-Portal „Viele schaffen mehr.“
Auch die Gespräche mit der Stadtverwaltung gestalteten sich positiv. So sagten Vertreter der Stadt Buchen zu, das Gelände dem Sportverein in Erbpacht zu überlassen. Außerdem sollte das Projekt im Rahmen der Vereinsförderung unterstützt werden. Am 11. Juni schickte Georg Müller einen Antrag auf Förderung an die Dietmar-Hopp-Stiftung. „Dann begann eine lange Zeit des Wartens“, erläuterte er. Am 10. Juli teilte schließlich der zuständige Mitarbeiter Henrik Westerberg telefonisch mit, dass die Stiftung den Soccercourt mit 30 000 Euro unterstützen werde. „Ich habe angefangen zu heulen“, sagte Müller. Denn damit hatte er das nötige Geld von rund 85 000 Euro gesammelt, und die Baumaßnahme konnte am 15. Oktober 2020 beginnen. Seit Februar 2021 ist der Platz fertig.
„Wenn einer andere davon überzeugen kann, Geld zu geben, dann sind Sie es“, stellte Bürgermeister Roland Burger fest. „Georg Müller ist einer, der brennt, der andere entzündet. Er ist die Seele des Projekts.“ Dass die Einweihungsfeier erst jetzt stattfand, war vor allem der Corona-Pandemie geschuldet. Denn Georg Müller habe richtig feiern wollen. Burger lobte auch die Dietmar-Hopp-Stiftung für ihren Einsatz in der Metropolregion Rhein-Neckar. Diese habe seit ihrem Bestehen insgesamt 1,3 Milliarden Euro ausgeschüttet.
„Das ist ein denkwürdiger Tag“, stellte Manfred Jehle, Vorsitzender des Sportkreises Buchen, fest. Es sei etwas Besonderes, dass ein Verein wie der FC Viktoria Hettingen über einen Soccercourt mit Kunstrasen verfüge. Er lobte den Verein für seine Jugendarbeit.
Vision wurde Wirklichkeit
Auch Timo Steichler, Ortsvorsteher und Vorsitzender des FC Viktoria Hettingen, bedankte sich bei den Unterstützern. Vor allem dankte er aber Georg Müller: „Du hattest eine Vision“, stellte er fest. „Dein unerschütterlicher Glaube hat uns alle motiviert.“ Der Soccercourt sei mehr als ein Fußballplatz. Er sei „ein Symbol für Gemeinschaft, Zusammenhalt und die Kraft des Sports.“
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