Buchen. Die richtige Geldanlage spielt in der aktuellen Zins- und Wirtschaftslage ohne Frage eine sehr wichtige Rolle für Anleger. Über die aktuellen Rahmenbedingungen und die verschiedenen Strategien bei der persönlichen Geldanlage informierte das „VR-AnlegerForum“ der Volksbank Franken zum Thema „Kapitalmarktwetter: Regen in 2022 und Sonne ab 2023?“.
Zuvor begrüßte Vorständin Karin Fleischer die zahlreichen Gäste im Saal der Stadthalle in Buchen und Zuhause vor den Bildschirmen. „Im Mittelpunkt steht die Stärkung des Wissens unserer Mitglieder und Kunden zu Finanzthemen sowie die Bedeutung der Vermögensstrukturierung in der Geldanlage“, betonte sie und leitete zum Vortrag von Jens Schattner, Fondsmanager der Union Investment, über.
Der Diplom-Volkswirt Jens Schattner beleuchtete zunächst die Inflation und die daraus resultierende Reaktion der Notenbanken in den USA und Deutschland. Die „Vollbremsung“ der Notenbanken habe weltweit einen scharfen Renditeanstieg zur Folge. So fasste er zusammen, dass in 2022 „Regenwetter am deutschen Anlegermarkt herrschte“, da der Deutsche Aktienindex DAX um über zwölf Prozent und deutsche Staatsanleihen sogar um knapp 16 Prozent gefallen sind.
2023 hingegen „meldet das Kapitalmarktwetter wieder Sonnenschein“, sowohl der DAX als auch die deutschen Staatsanleihen verzeichnen bisher deutliche Gewinne, der DAX nähert sich sogar seinem Allzeithoch. Nichtsdestotrotz bleibe der Inflationsdruck im Euroraum immer noch hoch. Jedoch seien „die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) zu mehr als 90 Prozent durch“, prognostizierte Schattner.
Durch den aktuellen Anlegermarkt hätten die Unternehmensanleihen ein Comeback erreicht. Durch das gestiegene Renditeniveau bieten sich neue attraktive Chancen bei festverzinslichen Wertpapieren für Anleger.
Im Anschluss ging Jens Schattner auf die aktuelle Unruhe im Bankensektor durch die Pleite von zum Beispiel der CreditSuisse und der Silicon Valley Bank ein. Er beruhigte die Anleger und wies darauf hin, dass diese Banken nur sehr spezialisiert tätig waren und sich keine breite Bankenkrise anzeigen, unter anderem da eine tiefgreifende globale Rezession ausblieb.
Zuletzt ging Schattner noch auf die „Dominanz der Mega Caps am Aktienmarkt“ ein. Diese Mega-Tech-Unternehmen in den USA verzeichnen enorm hohe Gewinne seit Jahresbeginn 2023. Schattner betonte vor allem die Wichtigkeit der Streuung in internationale Aktien sowie die regelmäßigen Besparung.
Außerdem klärt Schattner noch über die „Great Transformation“ der Geldanlagen auf. Great Transformation meint die Rückverlagerung von Produktionsstätten aus Schwellenländern in Industriestaaten und Nachhaltige Energie, welche attraktive Anlageklassen für Kunden bietet.
„Der Fokus liegt auf Infrastruktur für eine nachhaltige und digitale Zukunft“, so Schattner.
Es folgte eine kurze Expertenrunde mit Jens Schattner und drei Mitarbeitenden der Volksbank Franken: Julian Kaiser, Generalbevollmächtigter und Leiter der Bereiche Firmenkunden und PrivateBanking, Verena Steichler, Privatkundenberaterin, und Steffen Kuhn, Firmenkundenberater. Dort wurden die aktuellen Hauptthemen von Privatkunden im Wertpapierbereich erörtert und die Entwicklung der Firmenkunden durch den drastischen Zinsanstieg, die Lieferengpässe und den Fachkräftemangel thematisiert. Julian Kaiser schloss mit den Worten „Das Schlimmste dürfte vorbei sein!“ ab und ermutigte die Kunden, dass es nur besser werden könne.
Nach dieser geballten Ladung an Informationen dankte Vorständin Karin Fleischer für das trotz aller Komplexität nachvollziehbar aufbereitete Thema allen Experten und leitete zum unterhaltsamen Teil des Abends mit dem in Amorbach aufgewachsenen Kabarettisten Philipp Weber über. Mit seinem Programm „Best of Futter und Durst“ brachte er das Publikum mit seinem lockeren Humor und Alltagsgeschichten über Essen und Trinken zum Lachen und band sie mit einem Lebensmittelratespiel aktiv in sein Programm ein.
Zuletzt dankte Fleischer der Marketingabteilung für die Gestaltung des Abends sowie den Steinzeittrommlern Buchen 1980 für die Unterstützung bei der Bewirtung.
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