Buchen. Es war, als sei ein Drehbuch für diesen Abend geschrieben worden: Wenige Minuten, bevor die Buchener Gemeinderatssitzung am Montagabend losgehen sollte, piepste bei den zahlreich erschienenen Feuerwehrmännern in der Stadthalle der Alarm. Fix wetzten sie, in Formation versteht sich, aus dem Gebäude und gingen „ihrer Arbeit nach“. Eine Arbeit, die sie ehrenamtlich verrichten – und das ist wichtig für die Stadt. Denn: Eine Berufsfeuerwehr würde die Kommune jährlich etwa 2,5 Millionen Euro kosten. Das ging aus den Ausführungen von Patrik Habeth hervor. Er ist Brandschutz-Gutachter der Firma Forplan GmbH aus Bonn. Dieses Unternehmen erstellte mit Stadt und Feuerwehr den Bedarfsplan. Der ist nun für die kommenden fünf bis sechs Jahre gültig und umfasst 280 Seiten.
„Der Plan weist nach, dass alle Leistungsvoraussetzungen gegeben sind“, fasste Habeth das Kernergebnis zusammen. Er erläuterte, dass die Feuerwehren des gesamten Stadtgebiets zwischen 2015 und 2021 zu insgesamt 1626 Einsätzen ausrückten – das sind etwa 232 pro Jahr. Dabei seien in acht von zehn Einsätzen die erforderlichen Leistungskriterien allesamt eingehalten worden. Zudem seien hundert Prozent der bebauten Fläche des Stadtgebiets von den Feuerwehrwagen binnen maximal zehn Minuten erreichbar. Etwa 98 Einsatzkräfte seien täglich verfügbar. Aufgrund dieser Zahlen sagte Patrik Habeth: „Sie sind gut unterwegs.“ Die Buchener müssen sich im Notfall also erst einmal keine Sorgen um Hilfe machen.
Allerdings mahnte der Sachverständige den Altersdurchschnitt der Wehr an. Dieser sei „gerade noch so okay“. Er empfahl deshalb dringend Werbemaßnahmen, um junge Menschen für den Feuerwehrdienst zu begeistern. „Das ist ein Arbeitsauftrag“, sagte Habeth.
Bürgermeister Roland Burger freute sich ob solcher Zahlen und Worte. Er sagte: „Wir haben eine starke Feuerwehr, aber kleiner dürfte sie nicht sein.“ Burger ergänzte noch, dass im gesamten Stadtgebiet über 30 Feuerwehrfahrzeuge bereitstünden. Als er diese Worte sprach, waren die „Floriansjünger“, die kurz zuvor hastig ausgerückt waren, übrigens schon wieder zurück von ihrem Kurzeinsatz.
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