Buchen. Es war angerichtet am Sonntag: Bilderbuchwetter bei milden Temperaturen, gutgelaunte Traditionsfiguren, Kapellenmit schwungvoller Musik und kreative Narren sorgten dafür, dass der Gänschmarsch zu einer bunten, kurzweiligen und fröhlichen Veranstaltung wurde. Wie es der Brauch ist, zogen die Müller aus dem Mühltal dem kleinen, aber feinen Gaudiwurm voran. Stadtkapelle, Huddelbätze, Strohbären und Kolpingskrachkapelle folgten. Am Straßenrand wurde geschunkelt, gesungen und gelacht.
Doch kein Gänschmarsch ohne Narren, die örtliches Geschehen aus dem vergangenen Jahr glossierten. So beschäftigte die geplante Umgestaltung der Schüttstraße gleich zwei Gruppen. Es wurden Staus und lange Wartezeiten befürchtet: „Rechtzeitig zu spät kommen“, stand zum Beispiel auf einem Schild eines Narren. Andere stellten ihre Pläne für eine „Bushaltestellenumgestaltung 2025“ vor. So könnten in der Eberstadter Straße ein „Naherholungsgebiet Blecker-Park“ und am Bahnhof eine „Horst-Berger-Fahrradverkehrsschule“ entstehen. Sorgen machten sich Umzugsteilnehmer auch über die Deponieerweiterung auf „Sansenhecken“. Sie fürchten eine Erhebung mit 587 Meter Höhe: „Der höchste Berg im ganzen Land, Mount Kaltenberg wird der genannt.“
Außerdem wurden das Plakat einer „blauen Partei“ auf dem „Jakob-Mayer-Haus“ und das hohe Wahlergebnis am rechten Rand thematisiert. Die Krähwinkler schenkten wieder Freibier aus. Der Erlös ihrer Spendenaktion soll der gemeinnützigen Organisation „Spielplatzpiraten“ zugutekommen.
Eine Gruppe kritisierte, dass bei der „Kolpingsfaschnacht“ das Lied der Hollermännle vergessen wurde zu spielen. Zu einer „Närrischen Nikolaussprechstunde“ wurden nur Privatpatienten zugelassen. Weitere Themen waren das Nachwuchsproblem bei den Sternsingern, die Öffnungszeiten des AWN-Grüngutplatzes und das Burghardt-Gymnasium, das zu einem „Gym“, also einem Fitnessstudio, umfunktioniert wurde und dessen Außenanlagen noch gestaltet werden müssen.
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