Oratorium

Buchen: Mit "Adam" musikalisch auf Sinnsuche

Von 
Martin Bernhard
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Chorleiter Horst Berger und der Kirchenchor bei der Probe im Kindergarten St. Josef. Sie bereiten sich auf die Aufführung des Oratoriums „Adam“ vor. © Martin Bernhard

Nach einem Probewochenende in Schöntal steigt bei den Mitgliedern des Kirchenchors „St. Oswald“ die Spannung auf das Oratorium „Adam“. Diese führen das Werk am 16. März, 19 Uhr, in der Kirche in Hainstadt auf.

Buchen. Annerose Mahler-Ries ist immer noch wie elektrisiert. Am vergangenen Wochenende hat die Boxbergerin an einem Probewochenende in Schöntal mit rund 80 Sängern von Kirchenchor und den kirchlichen Jugendchören der Pfarrgemeinde „St. Oswald“ teilgenommen. Die reine Probezeit ohne Unterbrechungen betrug an diesen beiden Tagen insgesamt etwa elf Stunden. „Es ist begeisternd, mit einer so großen Zahl an Menschen zu singen“, stellt sie im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten fest. Bis zum 16. März haben Chor und Solisten noch Zeit, das Oratorium „Adam“ von Gregor Linßen einzustudieren. Dann soll es mit einer Band sowie mit Licht- und Videodarbietungen in der Hainstadter Pfarrkirche „St. Magnus“ erklingen.

Mit offenen Armen empfangen

Mahler-Ries wirkt gemeinsam mit ihrem Mann als Projektsängerin mit. Sie kennt die Chöre der Buchener Pfarrgemeinde schon seit Jahren. Denn die Kinder einer Freundin machen dort mit. Diese hatte dem Ehepaar vorgeschlagen, Karten für die Aufführung zu kaufen. Doch die beiden entschieden sich, selbst mitzusingen. „Wir sind hier mit offenen Armen empfangen worden“, sagt Mahler-Ries. Sie singt schon seit ihrer Kindheit in Chören, derzeit in einem Gospelchor mit 25 Mitgliedern in Boxberg.

Auch Chorleiter und Kantor Horst Berger blickt zufrieden auf das vergangene Wochenende zurück. „Das Probewochenende entspricht etwa acht Chorproben unter der Woche“, erläutert er. Der Chor habe große Fortschritte gemacht. Erstmals hätten der Erwachsenenchor und die Jugendchöre sowie die fünf Gesangssolisten gemeinsam geübt. Auch für Annerose Mahler-Ries stellt das Wochenende einen „Quantensprung“ dar. Zu Beginn der Probephase habe sie sich eine solche musikalische Entwicklung kaum vorstellen können. Und auch das Miteinander in der Gemeinschaft mit drei Generationen gefällt ihr. Denn hier singen Zehnjährige gemeinsam mit 80-Jährigen.

Horst Berger führte das Oratorium 2006 schon zwei Mal in Hainstadt auf, und zwar gemeinsam mit dem Komponisten Gregor Linßen und seinem Team. Der Jugendchor „St. Oswald“ war Teil des Chores. In den Jahren danach sangen Jugend- und Kirchenchor häufig einzelne Lieder aus dem Zyklus. So war es naheliegend, das Oratorium ein weiteres Mal zu präsentieren, dieses Mal allerdings komplett mit eigenen Kräften.

Die fünf Solisten Marion Beck, Eva Breitinger, Martin Grollmuss, Mathias Grollmuss und Helen Majer sind aus der Buchener Jugendchorarbeit hervorgegangen und hatten schon 2019 bei der Aufführung von „The Wall“ interpretatorische Ausrufezeichen gesetzt. Die Musikband wird sich mit Musikern mit Bezug zur hiesigen Region zusammensetzen.

Leben des Franz von Assisi

In dem Oratorium geht es um ein Gespräch eines Mannes im mittleren Alter mit einem Priester. Darin setzen die beiden sich mit essenziellen Fragen nach dem Wesen des Menschen auseinander. Sie befassen sich auch mit dem Leben des Heiligen Franz von Assisi. Eva Sweazey wird am Ende des Stücks mit einem Tanz zum Sonnengesang des Franz von Assisi für einen Höhepunkt sorgen.

Video- und Lichtinstallationen von Jakob Link aus Hainstadt und Michael Mainx aus Buchen werden den Kirchenraum passend zur Musik in Szene setzen.

Info: Den Link zum Online-Ticketportal und weitere Informationen findet man unter www.kirchenmusik-buchen.de.

Redaktion

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