Kirche

Buchen: Ingolf Stromberger will sich für „eine Kirche, die liebt“ einsetzen

Amtseinführung: Landesbischöfin Professor Dr. Heike Springhart segnete Ingolf Stromberger und überreichte ihm die Ernennungsurkunde.

Von 
Martin Bernhard
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Landesbischöfin Professor Dr. Heike Springhart segnet den neuen Dekan Ingolf Stromberger. © Martin Bernhard

Buchen. Dekan Ingolf Stromberger hat bei seiner Amtseinführung am Freitagabend in der Christuskirche in Buchen in seiner Predigt Optimismus verbreitet. Zuvor wurde er im Rahmen seiner Amtseinführung unter anderem von Landesbischöfin Professor Dr. Heike Springhart gesegnet. Stromberger leitet zunächst bis Jahresende den Kirchenbezirk Adelsheim-Boxberg. Dieser wird im Januar mit den Bezirken Mosbach und Wertheim zu einem Bezirk vereinigt, der voraussichtlich den Namen „Odenwald-Tauber“ erhalten wird. Zunächst leitet Stromberger diesen mit Folkhard Krall und Wibke Klomb, nach der Pensionierung von Krall nur noch mit Klomb. Die Feier zur Amtseinführung haben der Bezirkschor und der Bezirksposaunenchor unter Leitung von Bezirkskantor Hyun Soo Park musikalisch gestaltet.

Wie die Kirche zum Segender Menschen wird

„Die Kirche, die liebt, ist die Kirche, die lebt“, lautete das Motto der Predigt des neuen Dekans. Sie werde zum Segen für die Menschen. Immer wieder höre Stromberger den Satz: „Die Kirche hat schon deutlich bessere Zeiten erlebt.“ Dem stimmt der Geistliche nicht zu. „Wann sollen diese besseren Zeiten gewesen sein?“, fragte er. Während der Nazizeit? In Zeiten des Missbrauchs? Oder als Entscheidungen in der Kirche nur von Männern getroffen wurden? „Mir fällt kein Jahrzehnt ein, in dem die Kirche in Baden bessere Zeiten erlebt hätte“, stellte er fest. Schlechte Zeiten lägen vor, wenn die Kirche in eine geistige Krise geraten würde, nicht in eine finanzielle.

Anschließend ging er darauf ein, was für ihn eine liebende Kirche bedeutet: „Eine Kirche, die liebt, grenzt sich nicht ab von anderen. Sie weiß nicht alles besser. Sie bleibt im Gespräch. Sie ist mit den Menschen unterwegs.“ Eine solche Kirche müsse aus ihren Fehlern lernen und habe keinen Grund, die Vergangenheit zu verklären. „Natürlich ist sparen anstrengend“, sagte Stromberger. „Ob eine Kirche lebendig ist, hängt aber nicht vom Kontostand ab.“

Eine Kirche, die liebt, schöpfe ihren Reichtum aus der Quelle Gottes. „Die Kirche, die liebt, ist in Bewegung und hält uns zusammen“, sagte er. Er appellierte an die Gläubigen, nicht zu zaudern: „Einfach mal fröhlich machen und gestalten, nicht warten.“ Die Amtseinführung stand unter dem Motto „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“aus dem Psalm 31.9. Damit sei der weite Raum von Gottes Liebe gemeint, in dem die Kirche unterwegs sei.

Zur Amtseinführung waren Wegbegleiter und Ehrengäste nach Buchen in die Christuskirche gekommen. © Martin Bernhard

Landesbischöfin Professor Dr. Heike Springhart verlas die Ernennungsurkunde zum Dekan. Stromberger werde für acht Jahre in dieses Amt berufen. Er werde sich sehr mit Strukturfragen befassen müssen. „Das Zusammenwachsen der drei Bezirke muss das Ziel sein“, sagte die Bischöfin. „Und man muss um den guten Weg in der Kirche ringen.“

Dabei dürfe man nicht den Blick für die Menschen verlieren. Hindernisse könne man allerdings nicht allein überwinden, sondern nur mit Jesus Christus. „Wenn du Hilfe brauchst, werden andere für dich da sein“, versprach sie dem Dekan. „Wir brauchen eine Haltung in der Kirche, die auf Empfang gestellt ist. Wir freuen uns auf dich.“

Dekan Ingolf Stromberger beim Auszug aus der Christuskirche mit Landesbischöfin Professor Dr. Heike Springhart. © Martin Bernhard

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