Beschluss

Buchen: Hier sollen bald Waldbestattungen möglich sein

Waldbestattungen werden bundesweit immer beliebter. Nun reagiert auch die Stadt Buchen auf diesen Trend und möchte alsbald zwischen der Kernstadt und Hollerbach einen einen Waldfriedhof realisieren.

Von 
Michael Fürst
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Buchen. Als am Montagnachmittag Mitglieder des Ausschusses für Technik und Umwelt mit Vertretern der Stadtverwaltung unter der Leitung von Bürgermeister Roland Burger durch den Wald im Gewann „Wolfsgarten“ nahe der Kreisstraße 3917 stapften, waren die Unterhaltungen angeregt und humorgespeist. Am Ziel des Vorort-Termins wurde es dann aber deutlich ruhiger. Das lag nicht nur daran, dass die Beteiligten aufmerksam den Ausführungen von Revierleiter Hermann Fischer lauschten, sondern war auch der Tatsache geschuldet, dass man sich auf dem Gelände eines zukünftigen Friedhofs befand. Hier nämlich, im Wald zwischen Buchen und Hollerbach soll ein zunächst etwa drei Hektar großer Waldfriedhof entstehen. Später hätte das Gebiet sogar das Potenzial, erweitert zu werden.

Rückblick: Bereits 2007 beschäftigte sich der Buchener Gemeinderat mit dem Thema Waldbestattungen, weil es zu diesem Zeitpunkt bereits Angebote durch die Unternehmen „Friedwald GmbH“ und „Ruheforst GmbH“ gab. Im März 2023 griff die Fraktion „SPD/Grün-Links-Bündnis“ die Thematik wieder auf, und der Gemeinderat beauftragte im April 2023 die Verwaltung zu prüfen, wie Waldbestattungen in Buchen umgesetzt werden könnten. Ein weiterer Beschluss des Gemeinderats erfolgte im November 2023 dahingehend, dass die Verwaltung zusammen mit Mitgliedern des Ausschusses für Technik und Umwelt das Thema beraten soll und möglichst bei einem Vorort-Termin potenzielle Flächen für Waldbestattungen besichtigen solle. Das geschah nun.

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Martin Bernhard
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Eine Umsetzung des Projekts ist nicht ganz so simpel wie es auf den ersten Blick erscheint. Hermann Fischer erklärte aus Forstsicht die Herausforderungen für solch einen Waldfriedhof. Da die Stadt der Verkehrssicherungspflicht unterliegt, müssen die Bäume in diesem Bereich allesamt begutachtet und bei marodem Zustand gefällt werden. Auch die Kronen werden unter die Lupe genommen, damit möglichst keine Äste auf die Besucher fallen können. Die Bäume müssen zweimal im Jahr, in Buchen dann wahrscheinlich von einem externen Dienstleister, begutachtet werden. „Zudem muss im Grunde immer etwas gearbeitet werden“, sagte Revierleiter Fischer.

Wald bleibt Wald: Kein Wegenetz

Dabei werde, und das erklärte Bürgermeister Roland Burger, kein Wegenetzt angelegt; lediglich ein Stichweg. „Wir befinden uns schließlich im Wald, und Wald soll es auch bleiben.“ Burger rechnet, falls der Gemeinderat nun der Empfehlung des Ausschusses folgt (wovon auszugehen ist), mit vielen Vorreservierungen. Zwischen fünf und 20 Grabplätze können je Baum ausgewiesen werden. Der Bürgermeister erklärte zudem, dass der mögliche Waldfriedhof in das Konzept der 13 bisher bestehenden Friedhöfe auf dem Stadtgebiet eingearbeitet werden soll. Laut Friedhofssatzung bedeutet dies, dass die Gräber grundsätzlich verstorbenen Einwohnern der Stadt Buchen vorbehalten sind. „Wir wollen den Waldfriedhof nicht vermarkten“, sagte er. Ein Gebührenkonzept soll dann erarbeitet werden, wenn der Gemeinderat den finalen Beschluss für den Waldfriedhof gefällt hat. Aktuell liegen die Kosten für Urnenbestattungen im Stadtgebiet zwischen gut 1000 und knapp 1500 Euro.

Zwar möchte die Stadt den bestehenden Parkplatz in der Nähe ein wenig befestigen und erweitern, falls das Projekt realisiert wird, „doch große Beerdigungsgesellschaften sehen wir in diesem Bereich nicht“, sagte Burger. Die eigentlichen Trauerfeiern sollen weiter in der Friedhofskapelle stattfinden, die Beisetzungen im Waldfriedhof dann nur im engsten Familienkreis erfolgen.

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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