Buchen. Spielplätze sind ein wichtiges Thema für eine Stadt, die familienfreundlich sein will. Bei einem Rundgang stellte Buchens Beigeordneter Benjamin Laber die Pläne für die nächsten Jahre vor. Besonders im Blick: Der Spielplatz am Friedhof.
Buchen. „Das ist unser am meisten unterschätzter Spielplatz“, sagt Benjamin Laber gleich zur Begrüßung am Spielplatz an der Dekan-Blatz-Straße beim Friedhof in Buchen. „Die Spielgeräte sind zugegebenermaßen etwas dürftig und alt, teilweise wohl noch aus den 80er und 90er Jahren. Aber die Lage ist toll.“ Buchens Beigeordneter weiter: „Wir planen eine komplette Umgestaltung. Wir haben ein neues, ganzheitliches Konzept entwickelt und werden dafür eine Leader-Förderung erhalten.“
Kooperation geplant
Entstehen soll ein „Mehrgenerationen-Spielplatz“ in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus. „Der ’MegaFit’-Platz kostet ordentlich viel Geld. Rund 100 000 Euro“, so Laber. Zu stemmen sei das nur durch die Förderung. Entstanden ist der Gedanke bereits vor zwei Jahren, erzählt Laber. Damals sei er als Zugezogener mit seinem anderthalb Jahre alten Sohn auf der Suche nach einem „U 3“-gerechten Spielplatz gewesen und habe festgestellt, dass insbesondere im „U 3“-Bereich auf dem Kernstadtgebiet Verbesserungsbedarf bestand. Zusammen mit dem Technischen Dezernenten Hubert Kieser habe man schon 2019 das Thema in Angriff genommen.
Der Spielplatz beim Friedhof ist einer von vier Plätzen in der Kernstadt Buchens: Die anderen sind beim Siedlerheim, beim Stadion am Langen Graben und im Nahholz. Weitere Tummelplätze für Kinder gibt es in den Ortsteilen. „Um die kümmern sich vor allem die Ortsvorsteher und Ortsvorsteherinnen in sehr guter Weise“, so Laber.
Kinder beteiligen
Die neu aufgestellten, zeitgemäßen Geräte auf dem Platz beim Buchener Stadion werden schon eifrig bespielt, darunter eine neue Seilbahn – früher gab es schon mal eine – und eine Schaukel für unter Dreijährige. Einige ältere Geräte wie ein Karussell sind noch da und machen noch immer Spaß.
Im Nahholz steht ein Klettergerüst aus Kunststoff und Holz auf dem Spielplatz, das auf den ersten Blick noch ganz gut aussieht. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man aber feuchte Stellen an dem Holzgerüst. Alles noch in Ordnung, aber eben nicht gut, findet Laber.
Der Platz kommt nächstes Jahr dran. Wenn es nach Labers Vorstellung geht, geschieht das im Rahmen eines spannenden Kinderbeteiligungsprojekts in einem neuen Format, das in Verbindung mit dem Thema „digitales Kinderrathaus“ stehen soll.
Der Plan fürs „MegaFit“-Projekt
Zurück zur Dekan-Blatz-Straße. Dort gibt es im Moment einen großen Sandkasten, eine Schaukel für größere Kinder. Das in die Jahre gekommene Kletterhäuschen ist mit Graffiti beschmiert, das Holz sieht verdächtig nach Spreiseln aus.
Benjamin Laber hat einen Lageplan dabei und zeigt, wie es hier bald aussehen soll: Eine Turmkombination mit Röhrenrutsche wird aufgestellt, gleich daneben ein Wippgerät für die Kleinen, eine Doppelschaukel und eine Nestschaukel.
Für die Größeren sind zwei Hangsofas an jedem Ende des Spielplatzes vorgesehen. Sportliche können an zwei Outdoorgeräten trainieren, einem Tretboot und einem Crosstrainer. Mittelpunkt der Planung ist eine größere Sitzgruppe – alles zusammen dient dem Zweck, kleinen wie großen Besuchern den Aufenthalt angenehm zu machen.
Auch an Marienhöhe gedacht
Die Idee dahinter ist, dass nicht nur Kinder und ihre Eltern die Anlage nutzen, sondern auch Menschen, die zum Friedhof weitergehen wollen – Senioren, die dann eventuell die Enkel mitnehmen. Ein Projekt für alle Generationen eben.
Und neben den direkt angrenzenden Wohngebieten kommt ein neues Einzugsgebiet noch dazu: Die künftigen Bewohner der Marienhöhe. „Darauf möchten wir uns vorbereiten.“ Denn im ersten Bauabschnitt der Marienhöhe ist dort aktuell kein Spielplatz geplant, berichtet Laber. Zum Spielplatz an der Dekan-Blatz-Straße können die Kinder auf kurzen Wegen kommen. „Die Rad- und Fußwege müssen verlängert werden“, so Laber auf die Frage, ob das gefahrlos möglich ist. Auch an eine Querungshilfe werde gedacht.
Erneuert werden auch die Bänke. Die Holzteile der alten Bänke sind vom Wetter angegriffen und beginnen zu modern und zu bröseln.
Zum Gesamtkonzept gehört ein Blick auf die Bäume. Sie müssen selbstverständlich gerade an einem Ort, an dem Kinder sind, stabil sein. Aktuell wird ohnehin ein Baumkataster für Buchen erstellt, und da kommen die Linden und Birken beim Friedhof in den Blick. Wo sie gesund sind und Schatten spenden, werden sie erhalten. Wo der Pflegeaufwand zu groß ist, muss man gegebenenfalls fällen und nachpflanzen, berichtet Laber.
Hintergrund
Die Spielplätze im Stadtgebietvon Buchen werden regelmäßig auf ihre Verkehrssicherheit überprüft – mindestens einmal im Jahr.
Um die Pflege, die Instandhaltung, das Leeren der Mülleimer und das Mähen kümmert sich der städtische Bauhof.
Für die Spielplätze auf dem gesamten Stadtgebiet inklusive Ortsteilen setzt die Stadt pro Jahr Bauhofaufwendungen, Instandhaltungen, Sachmittel in Höhe von rund 700 000 Euro ein. „Spielplätze sind uns lieb und teuer“, betont Laber.
Hunde sind auf allen städtischen Spielplätzen verboten. Entsprechende Schilder wurden kürzlich aufgestellt. sab
Im Juni 2022 soll alles fertig sein
Das Thema Spielplatz Dekan-Blatz-Straße ist nun, mit konkreten technischen Umsetzungsplänen, zur Prüfung beim Regierungspräsidium. Das wird erfahrungsgemäß mindestens vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen, sagt Laber. „Danach kann gestartet werden.“ Die Umsetzung soll – abhängig vom Zeitpunkt des ‚Go’ – noch in diesem Jahr erfolgen und spätestens bis zum kommenden Juni abgeschlossen sein.
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