Jubiläumsfeier

Unterschüpf: „Sprungbrett“ feiert seine Sternstunde

Den Verein um seine Vorsitzende Sabine Kaplirz zu Sulewicz gibt es mittlerweile seit 25 Jahren.

Von 
Renate Henneberger
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Theaterstück zum Jubiläum: Heilpraktikerin Kamilla (Monika Schumann), frisch zurück von einer Weiterbildung, testet ihre neuen Erkenntnisse an Delilah Döhner (links) und Jessica Hammrich. © Renate Henneberger

Unterschüpf/Üttingshof. Die letzte Strophe des Schlussliedes ist verklungen: „Wir funkeln und glitzern im Licht, wir sind winzige Zeichen aus Liebe.“ Passender könnte die Überleitung zur Jubiläumsfeier von „Sprungbrett“ nicht sein, einem Verein, der seit 25 Jahren in vorbildlicher Weise umsetzt, worum es in dem Theaterstück geht: Menschenfreundlichkeit, Empathie und Wertschätzung von Menschen, die es nicht leicht haben im Leben.

Heidrun Beck, Bürgermeisterin der Stadt Boxberg, richtet im Rahmen der Theateraufführung in der Kulturkiche Unterschüpf anerkennende Worte an die Mitglieder von „Sprungbrett“, besonders an Dr. Sabine Kaplirz zu Sulewicz, der Vorsitzenden des Vereins. „Sie sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Inklusion gelingen kann. Sie zeigen, es geht nicht um Unterschiede, sondern um das, was uns verbindet. Sie machen unsere Welt ein Stück menschlicher, offener und wärmer.“

Nach einer sehr gelungenen Theateraufführung herrscht eine glückliche, gelöste Stimmung. Viele Besucher sind auf ein Gläschen Sekt und einem kleinen „Snack“ geblieben, um mit den Schauspielern und den Mitgliedern des Vereins zu plaudern und mit ihnen diese „Sternstunde“ zu teilen. „Das Theaterstück ist das schönste Geschenk, das Sie uns zu Ihrem Jubiläum machen konnten“, begeistert sich Udo Glatthaar, Oberbürgermeister der Stadt Bad Mergentheim, in seiner Laudatio auf den Verein Sprungbrett. „Ich finde nicht genug Worte, wie viele dieser Abend an Emotionen ausgelöst hat.“ Doch damit nicht genug. Zur Freude der „Sprungbrettler“ fügt der Oberbürgermeister hinzu: „Wir freuen uns als Stadt, dass wir Sie haben. Wir werden Sie auch weithin unterstützen.“

Es ist ein Abend der Glückseligkeit und des Stolzes. Über eine Leinwand laufen Fotos aus der 25-jährigen Vereinsgeschichte und zeigen die vielfältigen Aktivitäten - von Freizeitgestaltung, Alltagsbewältigung, Sport, Therapeutischem Reiten bis hin zum Theater. „Ich brauche nicht viel dazu zu sagen“, erklärt Dr. Sabine Kaplirz zu Sulewicz. „Die Bilder sprechen für sich und zeigen, was wir in den vergangenen Jahren erreicht haben.“ Dankesworte richtet die Vorsitzende an alle Unterstützer, ohne deren Hilfe der Verein nicht da stünde, wo er heute ist. In gleicher Weise äußerst sich der Vorstand des Kreisverbandes Main-Tauber des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Man habe viel Beistand aus Gesellschaft und Politik erfahren. Dafür sei man dankbar.

„Leider“, so schränkt Werner Fritz ein, „haben wir nicht alle als Unterstützer unserer Anliegen gewinnen können.“ Man werde sich weiterhin mit Kräften für gleiche Rechte und Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung einsetzen. „Gemeinsam wollen wir Leben gestalten, denn sind wir mal ehrlich, jeder hat doch seine Grenzen und, wenn man so will, seine Beeinträchtigungen.“ Als Geschenk hat er ein Apfelbäumchen mitgebracht. Es soll auf Gut Üttingshof, dem Sitz des Vereins Sprungbrett, Wurzeln schlagen, blühen und wachsen.

Das letzte Wort an diesem besonderen Abend steht Pfarrer Dr. Heiner Kücherer, dem Hausherrn der Kulturkirche, zu: „Dieser Abend ist pure Magie!“ Leidenschaftlich richtet er einen eindringlichen Appell an die Zuschauer: „Lebt wilder, liebt leidenschaftlicher! Macht dieses Land zu einem Land der Magie!“ Und wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, erklingt anmutig der „Reigen der seligen Geister“ aus der Oper „Orfeo“, dargeboten von Klavier und Violine.

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