Narrhalla

Im Narrentempel war die Hölle los

Unterhaltungsabend in der Umpfertalhalle bot wieder ein abwechslungsreiches, närrisches Programm

Von 
prewe
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Boxberg. Wer dachte, Corona hätte bei der Narrhalla negative Spuren hinterlassen, der wurde beim Narrhalla- Unterhaltungsabend am vergangenen Samstagabend in der zum närrischen Kulturzentrum umfunktionierten Umpfertalhalle eines Besseren belehrt. Die letzten beiden Jahre der närrischen Fastenzeit waren bei der Narrhalla nicht Pause, sondern Kräfte sammeln für einen närrischen Neustart in der Kampagne 2022/2023. Und der war ein absoluter Volltreffer. Ein volles Haus und ein mitreißendes Programm begeisterte Gäste und Aktive gleichermaßen.

Schon beim traditionellen Empfang der Gastvereine im Vorfeld des Unterhaltungsabends in der Aula des Schulzentrums ging es hoch her. Erfreut über die gute Resonanz und das närrische Wiedersehen war auch Narrhalla Präsident Gerd Schlesinger und sein Vize Ralf Dittmann die die Gästeschar mit einem dreifachen „Elwetritsche spring nei“ willkommen hießen. .

In der närrisch Umpfertalhalle drückte die BigBand des MV Umpfertal unter der Regie von Jürgen Metzger kräftig auf die Stimmungstube, ehe die Narhallaoberen mit Elferrat, Jugendelferrat und den Elwetritschefängern gefolgt von den Abordnungen der befreundeten Fastnachtvereine unter dem tosenden Beifall der Narrenschar einzogen. Nach der Begrüßung durch Präsident Gerd Schlesinger und seinem Vize Ralf Dittmann, die auch mit Bravour die Sitzung moderierten – gekonnt mit Reim und Vers und treffenden Pointen. Auch Rootzenpräsident Holger Ebert richtete schlagfertig und wortgewandt ein Grußwort an die Narrenschar.

Die Hoheiten Prinzessin Vanessa I. und Prinz Patrick II. sowie Prinzessin Lara I. und Prinzessin Fenja I. als Kinder- und Jugendprinzenpaar, zeigten in ihrem Vorstellungs- und Begrüßungsprologen, dass auch sie das närrische Latein gut beherrschen.

Eine Premiere war es für die Rathauschefin, als Narrhalla Vize Ralf Dittmann sie auf die Bühne holte und ihr natürlich auch ein Grußwort abverlangte. Ohne Zögern und gut vorbereitet hatte sie natürlich ein närrisches Grußwort mit einem Hoch auf die fünfte Boxberger Jahreszeit parat.

Dann hieß es Bühne frei für die Roten Minifunken, die jüngste Narrhallagarde, die mit ihrem flotten und gekonnten Gardetanz gleich zum Start nicht nur ihr Können unter Beweis stellten sondern auch bewiesen, dass Gardenachwuchs bei der Narrhalla wohl kein Problem ist.

Nicht nur einen tänzerischen, sondern auch optischen Höhepunkt bot der TSC Walldürn mit ihrem Showtanz „Showtime“. Drei Tanzmariechen zu haben, die bei den Narrenringmeisterschaften jeweils Narrenringmeisterinnen in ihren Altersklassen wurden, ist sicher nicht alltäglich. Umso größer die Freude von Präsident Gerd Schlesinger mit Tanzmariechen Luisa die neunjährige Narrenringmeisterin aus dem Stadtteil Bobstadt dem Narrenvolk präsentieren zu können.

„Wünsch dir Was“, das hatten die Tänzerinnen der Schlosstanzgruppe Unterschüpf als Thema für ihren Showtanz gewählt und es ausgezeichnet verstanden, diese Wünsche tänzerisch und musikalisch dem Publikum zu präsentieren.

Kaum hatte man sich mit einem Schluck gestärkt waren es die Männer der Narrhalla die mit ihrem Showtanz „Wenn Männer auf die Reise gehen“ nicht nur musikalisch, sondern auch tänzerisch eine Erlebnisreise durch Südeuropa unternahmen. Einmal mehr ein Kracher, den die 15 Narrhalla-Männer hier auf die Bühne zauberten. Ohne Zugabe ging das natürlich nicht. Dass in Boxberg auch in der Coronazeit so manches in Unordnung geraten ist, davon wussten die beiden Boxberger Straßenkehrer Roland (Throm) und Günni (Günter Ruck) in ihrer Büttenrede zu berichten. Da blieb nichts aus und gar mancher im Saal fragte sich „Bin da ich gemeint?“. Doch frisch gefegt ist alles wieder ordentlich und sauber in der Stadt bis zum „nächsten Kehren“.

Der sich anschließende Gardetanz der Narrhalla-Silberfunken war ein ganz besonderer Augenschmaus, bei dem Schwung und Grazie die Narrenschar begeisterten.

Musikalisch und tänzerisch ging es danach mit den Schwachener Dancegirls in den Musikgarten. In ihrem Showtanz bewiesen sie, mit Musik wird auch im Garten alles von klein zu groß.

Ganz professionell (sie können auch ohne Musik tanzen) und mit viel Elan und Schwung präsentierte die Elferratsgarde aus Osterburken mit ihrem Showtanz „Casino“ die Glitzer- und Fantasiewelt des Glückspiels. Das Präsidenten-Duo und das Narrenvolk hatten dazu nur einen Kommentar: „Das war Spitze“.

Nichts aus ließ Büttenass Wolfgang König von den Höpfemer Schnapsbrennern der in seiner Bütt einen totalen Angriff auf die Lachmuskeln startete. Als besonderes Highlight hatte er diesmal auch einige Zauberkünste parat, womit er die Narren verdutzte, jedoch stets reichlich Beifall erntete.

Dass die Tanzmariechen der ganze Stolz der Narrhalla sind bewies Narhalla Präsident Gerd Schlesinger als er die beiden Tanzmariechen Fe Kohler und Aila Korkut mit ihren Solo und Duo-Darbietungen ankündigte. Auch sie sind in diesem Jahr in ihren Altersklassen Narrenringmeister geworden. Eine echte Master-Show, mit der die beiden einem wahren Beifallssturm auslösten.

Nicht weniger temperamentvoll, aber im Bühnenbild schaurig-beeindruckend der Showtanz vom Männerballett Vilchband. „Wünsch Dir was!“.

„Drei Wünsche frei“ hieß es bei der Showtanztruppe der NG Oberlauda. Der Applaus des Publikums war den Tänzerinnen sicher.

Die Moskitos aus Königshofen brachten unter der Überschrift „Mexiko“ mittelamerikanische Lebensfreude auf die Bühne. Das Narrenvolk belohnte den Auftritt mit rauschendem Beifall.

Man hätte sie ja vermisst, die Elwetritschefänger der Narrhalla. Wenn auch zu vorgerückter Stunde sie hatten wieder einmal ein närrisches Highlight in ihrem Bühnenprogramm. Eine Parodie mit Show und Gesang auf die Männerwelt und ihre Gewohnheiten hatte sie diesmal im Gepäck. Musik und Outfit, was passt zusammen. Schwierig wie auch die sechs Umpferlärchen von den Elwetritschefänger feststellen mussten. Doch eines war ihnen gewiss: Die Lacher und der Beifall der Narrenscha.

Was hätte besser als Schlusspunkt für die närrischen Darbietungen bei diesem Abend gepasst als der Gardetanz der Rot-Gold -Garde der Narrhalla. Elegant, mit Temperament, Schwung und Grazie wirbelten sie über die Bühnenbretter der Narrhallabühne und begeisterten das närrische Publikum, das auch diesmal nicht mit großem Applaus sparte.

Doch so unterhaltsam, heiter und kurzweilig der Narrhallaabend war, die Zeit war fortgeschritten und das Narrhallaführungsduo Gerd und Ralf bat alle Aktiven zum großen Finale auf die Bühne. Doch dass dieses Finale ganz anders als üblich ablief, damit hatte selbst das Führungsduo nicht gerechnet. Erika Schlesinger ergriff das Wort und teilte mit, dass Präsident Gerd Schlesinger, sein Stellvertreter Ralf Dittmann, Schriftführerin Bernadette Häring und Kassiererin Alexandra Schäfer aus ihren Vorstandsämtern ausscheiden werden. Doch nicht so ohne Weiteres. Just wurde das Finale des Narrhallaabends auch zum Finale für die vier langjährigen Amtsinhaber der Narrhalla umfunktioniert und als Abschiedsfinale genutzt (siehe gesonderten Bericht). Ein Abend der Spitzenklasse mit einem Finale der besonderen Art. prewe

Die Boxberger Straßenkehrer Roland Throm und Günni Günter Ruck (linkes Bild) sowie die Tanzmariechen Fe Kohler, Aila Korkut und Luisa. © Heinz Weber Presseservice
„Wenn Männer auf Reisen gehen“: Der Showtanz der Boxberger Männer war einer der Höhepunkte beim Unterhaltungsabend der Narrhalla in der Umpfertalhalle. r © Heinz Webe
Die Silberfunken-Garde begeisterte mit ihrem flotten Gardetanz. © Heinz Weber Presseservice
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