„Denkmalschutz-Sonderprogramm XI“

Bundestag genehmigt 16 000 Euro für Restaurierung der Uiffinger Orgel

Geld wird für wichtige Arbeiten an dem Instrument dringend benötigt

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pm/hut
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Der Zahn der Zeit hat an der Steinmeyer-Orgel in der evangelischen Kirche in Uiffingen genagt. Sie ist dringend renovierungsbedürftig. Nun hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags in Berlin 16 000 Euro an Fördermitteln für die Arbeiten bewilligt. © FN-Archiv/Susanne Sohns

Uiffingen/Berlin. Im Zweiten Anlauf hat es nun geklappt. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat dem Förderantrag für die Sanierung der Steinmeyer-Orgel in Uiffingen aus dem „Denkmalschutz-Sonderprogramm XI“ des Bundes zugestimmt hat. Mit 16 000 Euro können die wichtigen Arbeiten an dem über 100 Jahre alten Instrument nun endlich angestoßen werden.

Das Pfarramt war mit der Bitte um Unterstützung des über das Landesamt für Denkmalschutz Baden-Württemberg eingereichten Förderantrags an die Bundestagsabgeordnete für Odenwald Nina Warken (CDU) herangetreten. Dem Anliegen kam Warken sehr gerne nach und freut sich nun, dass sich die gemeinsamen Anstrengungen ausgezahlt haben: „Damit unterstützt der Bund nicht nur ein überregionales Kulturerbe, sondern würdigt außerdem das Engagement der örtlichen Kirchengemeinde.“

Bei der Orgel handelt es sich nicht nur aufgrund des Alters um ein ganz besonderes Instrument. Das Orgelgehäuse ist im Jahre 1612 ursprünglich für die Spitalkirche in Stuttgart gebaut worden und damit substanziell das älteste Orgelgehäuse in Baden. Gut 200 Jahre später ist das Gehäuse dann umgesetzt und in der Uiffinger Kirche aufgestellt worden. Die Technik der Orgel mit einer pneumatisch angesteuerten technischen Anlage der Spiel- und Registertrakturen ist hochentwickelt und eine der letzten Steinmeyer-Orgeln ihrer Art in Baden-Württemberg.

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Aufgrund seiner Ursprünglichkeit ist der klangliche Aufbau eines der am besten erhaltenen Zeugnisse der orchestralen Orgelklangkultur in der Region und auch darüber hinaus.

Orgel derzeit unbespielbar

Altersbedingte Strukturen und die Hitze der vergangenen Sommer haben dem Instrument so zugesetzt, dass es nach Aussage der Firma Steinmeyer, die die Orgel vor mehr als 100 Jahren erbaut hat und nun auch die denkmalgerechte Restaurierung vornehmen soll, unbespielbar ist.

„Ich freue mich sehr, dass die dringend notwendigen Arbeiten nun mit 16 000 Euro Bundesfördermitteln unterstützt werden“, bekräftigte Warken die Entscheidung des Haushaltsausschusses, für die sie sich im Sinne ihrer Heimat sehr eingesetzt hatte.

Das „Denkmalschutz-Sonderprogramm XI“ ist bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien angesiedelt. Über die Bundesländer wurden 535 Projektanträge mit einem Gesamtvolumen von rund 203 Millionen Euro eingereicht. Hiervon wurden 163 Projektanträge mit einem Volumen von knapp 49 Millionen Euro, die den Kriterien der Fördergrundsätze entsprechen, zur Förderung ausgewählt.

„Mit der Zuwendung des Bundes für die Orgelsanierung leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Erhalt unseres kulturellen Erbes und unserer kulturellen Vielfalt“, betont der Bundestagsabgeordnete und Betreuungsabgeordneter für den Main-Tuber-Kreis Sebastian Dr. Schäfer (Bündnis 90/Die Grünen): „Mit der Förderzusage zeigen wir auch, dass wir die Kommunen und Einrichtungen im ländlichen Raum mit der Finanzierung und Erhaltung der bedeutenden Denkmäler nicht allein lassen.“

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Kevin Leiser stößt ins gleiche Horn: „Ich freue mich, dass der Bundestag die Mittel freigegeben hat. Das älteste Orgelgehäuse in Baden bleibt somit erhalten.“

In der Haushalts-Ausschusssitzung des Bundestags im November 2022 war der Antrag noch abgelehnt worden. Pfarrer Philipp Hocher hatte damals mitgeteilt, dass nun für die Generalüberholung der Orgel 18 000 Euro fehlen würden. Die Gesamtkosten der dringend erforderlichen Arbeiten an der Orgel bezifferte Hocher auf 80 000 Euro. Die evangelische Kirche hatte bereits eine Zusage durch das Leader-Programm bekommen. pm/hut

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