Boxberg. Mit einem Fehlbetrag von 177.000 Euro schließt der Wirtschaftsplan des Eigenbetrieb „Wasserversorgung Stadt Boxberg“ für das Rechnungsjahr 2025. Der Gesamtbetrag der Einnahmen wird mit 1.286.500 Euro veranschlagt, auf der Ausgabenseite stehen 1.463.500 Euro. Die Erlöse aus dem Wasserverkauf 2025 werden wie im Wirtschaftsjahr 2024, unverändert mit 1.188.500 Euro angesetzt, wie Stadtkämmerer Jürgen Kilian bei der Erläuterung des Zahlenwerks den Gemeinderat in der Sitzung am Montag informierte.
Die größten Investitionen im laufenden Jahr entfallen auf die neue Versorgungsleitung von der Mühlbergstraße bis zur Firma Menü Hofmann mit einem Gesamtbetrag von 270 000 Euro. Für die Versorgungsleitung zum Feuerwehrgerätehaus Unterschüpf fallen Kosten in Höhe von 195 000 Euro an. Für die Versorgungsleitung von Kupprichhausen nach Lengenrieden sind 135 000 Euro eingestellt und die neue Versorgungsleitung zur Erschließung des Gewerbegebietes „Klinge“ in Windischbuch (neuer Standort der Firma Menü Hofmann) steht mit 300 000 Euro im Investitionsplan 2025.
Im Finanzplan bis 2028 stehen für 2026 unter anderem der Bau einer Versorgungsleitung im neuen Baugebiet „Im Grund III“ in Schwabhausen. 50.000 Euro will die Stadt 2026 für die Versorgungsleitung des Baugebietes Uiffingen investieren und 150.000 Euro fließen in den Jahren 2026 und 2027 in den Leitungsbau im Baugebiet Bobstadt. Der größte Brocken in den Jahren 2027 und 2028 wird der Neubau eines Hochbehälters in Windischbuch mit Gesamtkosten von einer Million Euro sein. Für diese Maßnahme werden allerdings im gleichen Zeitraum Einnahmen von 800.000 Euro veranschlagt.
In der Aussprache zum Wirtschaftsplan wurde schnell deutlich, dass der Wasserpreis nach zweijähriger Pause im Jahr 2026 erhöht werden muss. Dies habe verschiedene Gründe. Mit 30 bis 40 Cent mehr je Kubikmeter müssen die Boxberger Bürger rechnen, so Stadtkämmerer Jürgen Kilian, denn die Bodenseewasserversorgung hat eine neue Abrechnungsform des Verbrauchs angekündigt. Die Abnahmemenge wird nicht mehr wie bisher auf das ganze Jahr berechnet, sondern künftig tagesgenau festgestellt und abgerechnet. Bei Überschreitung der bestellten Bezugsrechte werden dann wesentlich höhere Kubikmeter-Beträge fällig. Um diese Tagesablesung vornehmen zu können muss in den Hochbehältern auch eine entsprechend moderne Regelungstechnik nachgerüstet werden, auf die die Bodenseewasserversorgung direkt zugreifen kann. Die entstehenden Mehrkosten werden dann auf den Wasserpreis umgelegt.
Stadtrat Thorsten Roth fragte an dieser Stelle nach, ob auch eine stärkere Nutzung der Eigenwasservorkommen bei der Lösung dieses Problems berücksichtigt wurde. Der Unterschüpfer Stadtrat schlug auch vor zu prüfen, ob sich in diesem Fall der Einbau einer Enthärtungsanlage nicht wirtschaftlich betreiben ließe. Diese Anlage wäre zwingend nötig, da die Boxberger Quellen wesentlich härteres Wasser liefern. Eine weitere Möglichkeit um eventuell eintretende Engpässe bei der Versorgung einzelner Statteile zu vermeiden, wäre auch die stärkere Belieferung durch die Jagsttalgruppe, bei der die Stadt Boxberg auch Bezugsrechte unterhält.
Am Ende stimmte der Gemeinderat dem Festsetzungsbeschluss sowie dem Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs „Wasserversorgung Stadt Boxberg“ bei einer Enthaltung zu.
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