Bosch Boxberg Klassik

Boxberg: Vielfältige Automobilgeschichte am Prüfzentrum erleben

Bei der Bosch Boxberg Klassik fahren Oldtimer anspruchsvolle Strecken quer durch Baden-Württemberg. Ziel ist Boxberg, dort wird vielfältiges Programm geboten.

Von 
Simon Retzbach
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130 Teams werden an der Bosch Boxberg Klassik mit den mindestens 30 Jahre alten Fahrzeugen teilnehmen. Ziel ist dabei das Bosch Prüfzentrum Boxberg, wo die Fahrer im Rahmen eines Tags der offenen Türe empfangen werden. © Bosch

Boxberg. Die Bosch Boxberg Klassik ist zurück und verspricht ein Wochenende voller nostalgischer Automobilgeschichte und spannender Rallye-Action. Vom 28. bis 29. Juni werden 130 Teams mit ihren mindestens 30 Jahre alten Oldtimern auf malerischen Strecken durch den Nordschwarzwald, den Kraichgau und den kleinen Odenwald fahren. Die Zuschauer erwartet nicht nur der Anblick beeindruckender historischer Fahrzeuge, sondern auch anspruchsvolle Wertungsprüfungen und ein abwechslungsreiches Programm beim Tag der Offenen Tür im Bosch Prüfzentrum Boxberg.

Bereits am Freitag, 27. Juni, treffen sich die 130 Teams mit ihren Oldtimern zur Fahrzeug- und Dokumentenabnahme an der Motorworld Region Stuttgart in Böblingen. Hier startet das Teilnehmerfeld am Samstag, 28. Juni, ab 08.30 Uhr zur ersten Etappe. Konzipiert ist die Bosch Boxberg Klassik als Gleichmäßigkeits- und Zuverlässigkeitsprüfung mit den Wertungsklassen „Tradition“ und „Sport“. Auf den Startplätzen 1 bis 5 starten in diesem Jahr Nachwuchsteams, deren Fahrer und Beifahrer unter 25 Jahre alt sind. Für die beiden Tagesetappen haben die Organisatoren der Bosch Boxberg Klassik – der Bosch Oldtimer Schrauber e.V. und Bosch Classic, die Klassiksparte von Bosch – wieder malerische Strecken ausgewählt, auf denen die Teilnehmer spannende Wertungsprüfungen absolvieren müssen.

Infos zum Tag der offenen Tür auf einen Blick

  • Los geht es um 10 Uhr, Ende ist um 17 Uhr.
  • Es wird einen Shuttlebus geben, der Besucher vom Eingangsbereich des Testzentrums zur sogenannten Fahrdynamikfläche bringt, wo die Autos zu sehen sind.
  • Veranstalter Bosch weist darauf hin, dass bestimmte Bereiche aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden dürfen.
  • Zuschauer sind bei den meisten der Prüfungen, die die Oldtimer absolvieren müssen, willkommen.
  • Fahrten mit den „Slowly Sideways“ finden von 10.30 bis 15.30 Uhr statt.
  • Rundfahrten über das Gelände mit dem historischen Bus werden von 10 bis 15 Uhr angeboten.
  • Alle Infos unter www.bosch-boxberg-klassik.de

Nach dem Start in der Motorworld Region Stuttgart in Böblingen führt die erste Etappe die Rallye-Teilnehmer mit ihren historischen Fahrzeugen zunächst durch den Nordschwarzwald und den Kraichgau. Am Samstagnachmittag geht es weiter bis zum Ziel der ersten Tagesetappe, dem Technik Museum Sinsheim. Auf der malerischen Strecke sind eine Reihe von Wertungsprüfungen und für die Teilnehmer der Wertungsklasse „Sport“ anspruchsvolle Orientierungsaufgaben zu absolvieren, die von den Mitgliedern des Bosch Oldtimer Schrauber e.V. konzipiert und durchgeführt werden.

Nach dem Re-Start zur zweiten Etappe führt die Strecke der Bosch Boxberg Klassik durch den kleinen Odenwald, über den Neckar und durch die Landschaften des Baulands zum Bosch Prüfzentrum in Boxberg, das wie in jedem Jahr Ziel der Rallye und auch ihr Namensgeber ist. Auf dem 94 Hektar großen Gelände erprobt Bosch auf unterschiedlichen Teststrecken Fahrzeugkomponenten und aktuelle Fahrzeugmodelle. Eingerahmt wird das Gelände von einem drei Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsoval, auf dem sich die Rallye-Teilnehmer nach weiteren Wertungsprüfungen und der Siegerehrung zum traditionellen Autokorso aufstellen.

Es geht bei den Etappen auch um die Zuverlässigkeit und Gleichmäßigkeit der Oldtimer. © Bosch

Bei Bosch Boxberg Klassik gibt es für die Besucher sehenswerte Autos zu bestaunen. Die ältesten Fahrzeuge im Starterfeld stammen aus dem Baujahr 1954: ein Austin Healey 100 und ein DKW F91 Sonderklasse Karmann Cabrio, von dem nur 240 Stück produziert wurden. Als jüngstes Fahrzeug nimmt ein Mercedes E320 W210 teil, der mit Baujahr 1995 gerade den Status als historisches Fahrzeug mit H-Kennzeichen erlangt hat. Mit einem Suzuki Cervo SC100GX, Baujahr 1979, kommt aus Eisenach ein ganz besonderes Fahrzeug zur Teilnahme an der Boxberg Klassik angereist. Der Kleinstwagen war ursprünglich nur für den japanischen Inlandsmarkt konzipiert. Im April 1978 führte Suzuki den Cervo SC100 speziell für den Export ein – vertrieben vom britischen Importeur Heron Suzuki. In Deutschland hatte der Cervo SC100 allerdings nie eine Typzulassung. Dieses Teilnehmerfahrzeug ist daher vermutlich der einzige in Deutschland zugelassene Cervo.

Ein besonderes historisches Fahrzeug im Starterfeld ist auch ein Tatra 613-3 aus dem Jahr 1988, der aus seinem Herstellungsland, der heutigen Tschechischen Republik, anreist. Der Oberklasse-Pkw, der ab 1974 in vier Modellvarianten als Nachfolger des Tatra 603 gebaut wurde, war wie sein Vorgänger mit einem luftgekühlten V8-Heckmotor mit 3495 Kubikzentimeter Hubraum ausgestattet. Insgesamt wurden 11.000 Fahrzeuge des Tatra 613 gebaut.

Am Sonntag, 29. Juni, veranstaltet das Bosch Prüfzentrum Boxberg zwischen 10 und 17 Uhr bei freiem Eintritt einen Tag der Offenen Tür. Neben dem Zieleinlauf der zahlreichen historischen Fahrzeuge der Bosch Boxberg Klassik wird den kleinen und großen Besuchern ein spannendes Programm geboten. Unter anderem können sie die Wertungsprüfungen der Rallye-Teilnehmer hautnah beobachten, als Copiloten bei Drift-Fahrten der „Slowly Sideways“ teilnehmen, die mit 35 historischen Rennwagen vor Ort sind, oder den Offroad-Parcours der Teststrecke als Mitfahrer erleben. Zusätzlich wird eine Streckenrundfahrt im Oldtimerbus angeboten, bei der die Besucher die Gelegenheit haben, das Prüfzentrum und die Umgebung aus einer nostalgischen Perspektive zu erkunden. Ein besonderes Highlight ist das Oldtimertreffen für jedermann, bei dem Besitzer von historischen Fahrzeugen ihre Schätze präsentieren und sich mit anderen Oldtimer-Enthusiasten austauschen können. Für das leibliche Wohl sorgen örtliche Vereine, die eine Auswahl an Speisen und Getränken anbieten, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.

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