Theologe genießt nun die Ruhe in der Heimat

Boxberg. Pfarrer in R. Dr. Helmut Ulshöfer, ein Boxberger Urgestein, feiert am heutigen Freitag, den 17. Oktober seinen 70. Geburtstag. Im jugendlichen Alter zwischen zwölf und 17 Jahren machte er drei Entdeckungen: Anfangs war es die Leidenschaft zum amerikanischen Folkrock und dem Blues, dann erlebte er in der Reife seines Erwachsenwerdens den tiefen Glauben an Christus. Hierbei war der Auslöser eine Teilnahme an einer Jugendfreizeit der Oberschüpfer Liebenzeller Missions Jugend.

Und schließlich verliebte er sich mit 17 Jahren in die Unterschüpfer Gärtnerstochter Gerda Weber. Und damit war er, so seine Worte im Gespräch mit den FN, "gut aufgestellt, sein weiteres Leben danach auszurichten, dem 30 Wanderjahre folgten".

Seine Kindheit verbrachter er wohlbehütet im Elternhaus, ging in Boxberg zur Schule, wurde im Jahr 1959 von Dekan Schweikhardt konfirmiert und erlernte den Beruf des Vermessungstechnikers im damaligen Vermessungsamt Boxberg. Zunächst arbeitete er einige Jahre in diesem Beruf, aber sein Herz schlug für den Dienst im christlichen Glauben. So packte er es an und besuchte ein Theologisches Seminar bei der Liebenzeller Gemeinschaft, mit dem Ziel Missionar in Japan zu werden.

Aber es kam anders, sein Wunsch war Theologie zu studieren und zwar in Amerika. Der junge Helmut machte wie bei allem in seinem Leben, "Nägel mit Köpfen" und so zog es ihn an die private Harvard Eliteuniversity in Boston im US Bundesstaat Massachusetts. Dort immatrikulierte er sich in der Fakultät für Theologie mit dem Abschluss des Masters. Damit war der Grundstein gelegt für die Vision eines späteren Pfarrers und Theologen. Es folgte eine Heimreise nach Boxberg, im Jahre 1969, wo er seine Gerda am 9. August 1969 in der evangelischen Kirche Unterschüpf heiratete.

Das frischvermählte Paar ging gemeinsam zurück nach Boston, dort Helmut Ulshöfer zum Abschluss seine Dissertationsarbeit schrieb und promovierte. Das Studium finanzierte er aus eigener Tasche mit Gelegenheitsarbeiten, von denen es in Amerika genug gab. Weiter war der junge Theologe für zwei Jahre Dozent für "Altes Testament" in Sri Lanka.

Das junge Paar kam wieder zurück nach Deutschland, wo inzwischen Dr. Ulshöfer für die praktische Seite noch eine theologische Ausbildung in Heidelberg absolvierte. Zwei Töchter, Daniela und Corina, wurden geboren. Nun folgten Pfarrstellen in Bruchsal und Buchen, denn die Nähe zur Heimat hatte wieder Priorität.

Religionslehrer am Ganztagesgymnasium Osterburken gehörte auch zu seinen Stationen als Pfarrer und Seelsorger. Mundart hat ihn schon immer fasziniert und so hat er mitgewirkt bei Mundartfilmen und Dokumentationen. Siehe seine Websites: www.ulshoefer.com oder www.gruenkern.de.

Seit Jahren ist er als pensionierter Pfarrer gern gesehen innerhalb von Vertretungsgottesdiensten im Boxberger Raum, besonders im Schüpfer Grund, wo er als guter Basssänger beim evangelischen Kirchenchor Oberschüpf seit einigen Jahren leidenschaftlich singt.

Die Wanderjahre seines erfüllten Lebens haben sich nun in einen ruhigeren Abschnitt gewandelt und so empfindet er das Wohnen in seinem Elternhaus in Boxberg zusammen mit seiner Frau Gerda als dankbares Privileg, von dort nun seine Töchter inzwischen in ihre Wanderjahre aufgebrochen sind. Zu seinen Hobbys zählt das Filmen, die Fotobearbeitung oder auch das Nordic Walking in Wald und Flur rund um Boxberg. Der größte Wunsch von Dr. Helmut Ulshöfer ist, dass er noch viele Jahre gesundbleiben darf, um zusammen mit seiner Frau Gerda seinen herrlich verträumten Märchengarten rund um sein Haus in Boxberg zu genießen.

Den sicherlich zahlreichen glückwünschen schließen sich die Fränkischen Nachrichten an. wahe