Boxberg. Die Bürger Boxbergs haben Amtsinhaber Christian Kremer bei der Bürgermeisterwahl am gestrigen Sonntag erneut das Vertrauen ausgesprochen. Mit 60,1 Prozent der Stimmen setzte er sich gegen "Herausforderin" Vera Herzog durch. Er hatte in allen Stadtteilen und auch bei der Briefwahl die Nase vorn. Der Stimmanteil von 39 Prozent von Vera Herzog ist mehr als ein Achtungserfolg. Er zeigt, dass sie eine ernstzunehmende Kandidatin war, die durchaus die richtigen Themen in ihrem Wahlkampf besetzt hatte. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,6 Prozent.
Den Aufschlag des Steins, der Christian Kremer bei der Verkündung des Wahlergebnisses durch Karl Hofmann gestern gegen 18.45 Uhr vom Herzen gefallen ist, dürften sogar die Bad Mergentheimer noch gehört haben. "Ich bin froh, dass es so ausgegangen ist", freute er sich im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. "Es war ein intensiver Wahlkampf und ich hatte eine starke Kontrahentin", zollte er in der Stunde des Sieges Vera Herzog Respekt. "Angesichts dieser Faktoren bin ich mit 60 Prozent der Stimmen zufrieden."
Dass er 40 Prozent der abgegeben Stimmen nicht erhalten habe, sei für ihn Ansporn, in den kommenden acht Jahren noch mehr für die Stadt zu tun, damit auch dieser Personenkreis zufrieden gestellt werde.
Allerdings betonte der wiedergewählte Amtsinhaber auch, dass er den in seiner ersten Amtszeit eingeschlagenen Weg weitergehen wolle. "Wir haben viel bewegt und für die Stadt getan, ich denke, darauf können wir stolz sein", so Kremer weiter. Er habe zusammen mit der Verwaltung und dem Gemeinderat viele wichtige Dinge angepackt. Er dankte besonders seiner Familie und allen, die ihn in den letzten acht Jahren als Bürgermeister sowie im Wahlkampf unterstützt haben.
"Die letzten Wochen waren nicht so ganz einfach für mich und meine Familie", blickte er zurück. Umso glücklicher sei er, dass es für ihn ein gutes Ende gehabt habe. Er werde jetzt erst mal ein paar Tage ausspannen und dann den Wahlkampf analysieren, um auch Schlüsse für seine zweite Amtszeit daraus zu ziehen. "Dann werde ich mich wieder mit aller Kraft und Erfahrung für Boxberg und seine Stadtteile einsetzen", versprach er vor einer großen Kulisse im Rathaushof.
"Natürlich bin ich enttäuscht, aufgrund der Entwicklung der letzten Tage und der Stimmung, die der letzte Leserbrief in der Stadt hervorgerufen hat, habe ich mir schon ausgerechnet, eine reelle Chance zu haben", stellte die tapfer lächelnde Vera Herzog gegenüber unserer Zeitung fest. "Die 40 Prozent, die mich gewählt haben zeigen, dass meine Themen bei den Bürgern angekommen sind." Dass es keine offizielle Kandidatenvorstellung gegeben hat, fand sie schade: "Sie wäre für beide Seiten gut gewesen, man hätte die Dinge offen ansprechen können und es wäre für die Außendarstellung der Stadt wichtig gewesen." Ob sie der Kommunalpolitik erhalten bleibt, im nächsten Jahr sind wieder Kommunalwahlen, wusste sie am gestrigen Sonntagabend noch nicht: "Ich muss die Dinge erst mal sacken und das Ganze auf mich wirken lassen, erst dann werde mich dann entscheiden." Sie freute sich trotz der Niederlage, dass sie so viele Menschen unterstützt haben. Besonders dankte sie ihrem "Wahlkampfmanager", nämlich ihrem Mann Michael.
Bürgermeister Christian Kremer fuhr, obgleich es kein Kantersieg war, einen Sieg auf ganzer Linie ein. Er hatte in allen Stadtteilen und auch bei der Briefwahl die Nase. Vor allem in den kleinen Stadtteilen konnte der Amtsinhaber punkten. So erreichte er das beste Ergebnis in Lengenrieden mit 74,6 Prozent. In Schweigern hingegen wollten ihm nur 53,5 Prozent der Urnengänger eine weitere Amtszeit zugestehen. Am knappsten jedoch war das Ergebnis bei der Briefwahl. Hier hatte er mit 52 zu 47,5 Prozent nur knapp die absolute Mehrheit.
Vera Herzog schnitt mit 45,1 und 44,3 Prozent am besten in Wölchingen und Schweigern ab, am schlechtesten in Lengenrieden mit knapp über 25 Prozent. Die Wahlbeteiligung an sich ist angesichts der Tatsache, dass es zwei ernstzunehmende Kandidaten gab und die Bürger und Bürgerinnen somit eine echte Wahl hatten, mit 65,6 Prozent nicht gerade berauschend.
In Boxberg selbst, dem Wohnsitz beider Kandidaten, gingen gerade mal 46,3 Prozent zur Urne. Vielleicht ist dies ja so zu deuten, dass der Rest mit beiden hätte Leben können
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