Bad Mergentheim. Seit 2002 gibt es das Tierheim-Lädle in Bad Mergentheim. Zunächst war es in der Törkelgasse, seit 2016 ist dieses Geschäft der besonderen Art in der Mühlwehrstraße 29 – im „Ritterhaus“ – zu finden. Und seit 20 Jahren steht Claudia Huller hinterm Tresen – eine von vier ehrenamtlichen Helferinnen – allesamt Mitglieder im Tierschutzverein.
Wer eine besondere Ware, ein besonderes Stück oder einfach einen nützlichen Gebrauchsgegenstand benötigt, muss sich auf die Suche begeben. Dabei sind dann oft mehrere Geschäfte aufzusuchen. Das Tierheim-Lädle macht viele Wege überflüssig. Und die Waren sind auch wahrhaftig günstig.
Und was gibt es hier alles? Man könnte sagen, hier ist alles unter einem Dach. „Trödel und Gebrauchtes in (sehr) gutem Zustand“ ist dann auch auf dem Flyer zu lesen. Es gibt eigentlich nichts, was es nicht gibt. Ob Haushaltswaren, Kleidung aller Art, Schuhe, Spiele, Spielzeug, Küchenutensilien, Gläser, Geschirr, CDs und DVDs – alles ist da, aber halt nur in Kleinserien oder als Einzelstück. Selbst Elektrogeräte oder Tierzubehör „sind immer wieder mal zu haben“, sagt Huller. Wer beispielsweise eine Jeans, eine Bluse oder eine Jacke, Weingläser oder Teller, ein Spiel, eine DVD oder einfach einen Topf sucht, der wird meistens fündig. „Wir haben eigentlich alles, aber eben nicht immer genau das, was man sich vorher vorgestellt hat“, erklärt Huller. Ein bisschen Flexibilität müssen die Kunden also mitbringen, und vielleicht ist das „Ersatz“-Stück“ dann „besser oder schöner als vorher gedacht“.
Im Tierheim-Lädle gilt das Motto „Reinschauen und Stöbern“. Und in der Tat gibt es viel zu entdecken. Und die Preise sind wirklich günstig. Und wer sich ob der Fülle des Angebotes nicht zurechtfindet, sollte einfach die Ehrenamtlichen fragen. „Ich weiß, wo was zu finden ist“, sagt Huller.
Der Erlös wird vom Betreiber, dem „Tierschutzverein Bad Mergentheim und Umgebung“, zur Deckung der Kosten wie Miete und Strom verwendet, der Rest wird komplett für den Betrieb des Tierheims unterhalb von Burg Neuhaus genutzt – und auch benötigt. Schließlich will der Verein ein neues Tierheim bauen. Einkaufen im Tierheim-Lädle ist somit ein Weg, den Verein und seine wichtige Arbeit zu unterstützen. Und wer sind die Kunden? „Alle möglichen Leute, ein bunter Querschnitt der Gesellschaft“, erklärt Huller. Und ganz besonders verweist sie auf Tierhalter, deren Vierbeiner dann auch ein Leckerli bekommen, wenn Herrchen oder Frauchen mit ihnen den Laden betreten. Die angebotenen Waren sind Sachspenden, „etwa aus Haushaltsauflösungen“, erläutert Huller.
Ganz wichtig: „Wer uns etwas spenden will, der sollte während der Öffnungszeiten kommen und mit uns besprechen, ob wir die Sachen überhaupt brauchen können.“ Kleidung muss sauber und tragbar sein, Geschirr und Gläser dürfen nicht angestoßen und Spiele müssen vollständig sein.“ Dass immer wieder Abfall einfach vor die Tür gestellt wird, sei mehr als ärgerlich. „Das geht gar nicht“, sagt Huller.
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