Edelfingen. Großen Ärger gibt es derzeit in Edelfingen wegen der Ampelschaltungen an den Einmündungsstraßen zur B 290 im Bereich der Ortsdurchfahrt. Lange, bislang ungewohnte, Wartezeiten auf die erlösende Grünphase an den Zufahrtsstraßen machen Autofahrer und Fußgänger ungeduldig und unsicher über die Funktionsfähigkeit der drei Ampelanlagen. Zahlreiche Beschwerden in schriftlicher und mündlicher Form an die Ortschaftsverwaltung und den Ortsvorsteher waren Anlass, sich zum wiederholten Mal mit dieser Problematik im Ortschaftsrat zu befassen.
Ortsvorsteher Detlef Heidloff wunderte sich in seinen Ausführungen, warum die Ampelanlagen im letzten Jahr überhaupt ausgetauscht werden mussten, da sie bis dahin reibungslos funktionierten. Die Ampeln wären „ohne Not umgebaut worden“, so Heidloff, da die bisherigen Anlagen über die in den Fahrbahnen der Einmündungsstraßen eingelassenen Induktionsschleifen recht kurzfristig reagiert hätten, wenn sich im Fahrzeugfluss der B 290 eine Fahrzeuglücke auftat.
Auch die Fußgängerampel unterhalb der Katholischen Kapelle, die überwiegend von den Kindergartenkindern und den Grundschülern benutzt wird, reagierte prompt, wenn der Taster an der Ampel betätigt wurde.
Wegen der vielen Beschwerden von Bürgern und Autofahrern wandte sich Ortsvorsteher Heidloff an das Verkehrsamt der Stadt und an die Verkehrsbehörde des Landratsamtes mit der Bitte um Besserung.
Das hatte zur Folge, dass Monteure der Firma Siemens mehrmals an den Schaltkästen der Anlagen Nachjustierungen vornahmen, die allerdings alle nicht den erwarteten Erfolg, nämlich kürzere Wartezeiten bis zu Grünphase, erbrachten. Als besonders ärgerlich sei es für die Verkehrsteilnehmer, dass trotz längerer Verkehrsunterbrechung auf der B 290, keine sofortige Freigabe des Verkehrs aus den Einmündungsstraßen gebe. Bei der genannten Fußgängerampel habe dies auch schon zum unerlaubten Überqueren der Straße geführt, da trotz Fahrzeuglücke sich das „grüne Männchen“ nicht zeigte. Bemängelt wurde auch, dass die Ampeln nunmehr 24 Stunden am Tag in Betrieb seien. In Zeiten von Energieeinsparung ein unnötiger Zustand, fanden unisono die Ortschaftsräte.
Bei einem kürzlich stattgefundenen Vororttermin ist Ortsvorsteher Heidloff darauf hingewiesen worden, dass die drei im Verlauf der Ortsdurchfahrt befindlichen Ampelanlagen mit einer so genannten Wellenschaltung geregelt sind. Dadurch hat der Autoverkehr auf der B 290 absoluten Vorrang und mit ihr soll der Verkehrsfluss reibungslos durch die Ortschaft erfolgen. Dazu seien Wartezeiten in den Zufahrtsstraßen und am Fußgängerüberweg von 60 bis 90 Sekunden erforderlich. Diese Zeiten seien aufgrund von Verkehrszählungen und Berechnungen von Verkehrsplanern festgelegt worden. Änderungen zu kürzeren Wartezeiten wären nicht möglich, da sonst das ganze Wellenschaltungssystem nicht mehr funktionieren würde. Trotzdem solle überprüft werden, ob die lange Schaltzeit von 90 Sekunden auf 72 Sekunden ohne Beeinträchtigung der Wellenschaltung verkürzt werden kann.
Heidloff ist „sehr, sehr unzufrieden mit der Situation“, da auch eine Wartezeit von 72 Sekunden vor einer roten Ampel und einer leeren Straße einer halben Ewigkeit gleich käme.
In diesem Zusammenhang gab der Ortsvorsteher bekannt, dass die im Rahmen des Lärmschutzaktionsplanes geforderte Reduzierung der Geschwindigkeit in der Ortsdurchfahrt (B 290) auf 30 beziehungsweise 40 km/h vom Regierungspräsidium abgelehnt worden ist. Nach einer längeren Diskussion des Ortschaftsrates, in der auch auf bestehende Geschwindigkeitsbeschränkungen von Bundesstraßen in Ortsdurchfahrten anderer Kommunen hingewiesen wurde, einigte man sich darauf, nunmehr die Realisierung der Lärmschutzmaßnahmen entlang des Friedhofes einzufordern.
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