Tauber-Odenwald. Der erste Wintereinbruch steht unseren Breiten bevor. Im Allgäu und Schwarzwald sowie anderen Landesteilen gab es bereits weiße Flocken vom Himmel und Scheiben mussten gekratzt werden. Die Fränkischen Nachrichten befragten einen Wetterexperten zur aktuellen Situation, holten Tipps beim ADAC ein und informierten sich bei der Straßenmeisterei über deren Vorbereitungen auf die nächsten Tage und Wochen.
„Ein bisschen Frühwinter“ kündigt Wetterexperte Andreas Neumaier aus Niederstetten den Fränkischen Nachrichten auf Nachfrage an und er beschreibt die Lage bis zum Wochenende wie folgt: „Bis inklusive Samstag flutet polare Kaltluft die Main-Tauber-Odenwald-Region und bringt die ersten strammeren Nachtfröste. Aber auch erste Schneeflocken bleiben nicht aus, beziehungsweise gab es schon, die durchaus hier und da mal für Glätte sorgen können.“ Er betont aber auch: „Großartige Mengen sind da aber nicht zu erwarten, es handelt sich meist um lokale Schneeschauer, die sich zwischen zeitweiligen Sonnenschein einbetten. Direkt an der Tauber ist teilweise auch Regen dabei.“
Bis zu minus fünf Grad sind durchaus möglich
Auf die Temperaturen angesprochen, weiß Experte Neumaier: „Die Tagestemperaturen liegen je nach Höhenlage zwischen 0 und 4 Grad, nachts kann der Frost in Bodennähe durchaus mal bis -5 Grad gehen. Das sorgt, selbst wenn es nicht schneit, durchaus für Reifglätte oder überfrierende Nässe.“
Freundlicher wird das Wetter schon wieder in wenigen Tagen. „Die krasse Kehrtwende erwartet uns zum Wochenende“, so Neumaier: „Am Sonntag und Montag wehen uns milde Südwestwinde entgegen, und gepaart mit zeitweiligem Sonnenschein könnte man dann bei 12 bis 15 Grad vermuten der Frühling bräche aus. Ob sich das länger hält ist allerdings noch unsicher. Der erste frühwinterliche – für die Jahreszeit völlig normale – ’Spuk’ ist jedenfalls vorerst nicht von langer Dauer.“
Klare Tipps hält der ADAC für die Verkehrsteilnehmer parat, wenn die Temperaturen an die Nullgradgrenze rutschen und es den ersten Schnee gibt. Es sei Zeit für die Autofahrer, noch einmal das Bewusstsein für die Herausforderungen in der kalten Jahreszeit zu schärfen.
Der ADAC rät, vor allem folgende Punkte im Blick zu behalten: 1. Scheiben frei für klare Sicht! Beschlagene Scheiben sind laut ADAC ein Problem, das nicht erst bei Frost und Schnee aufkomme. Denn zu viel Luftfeuchtigkeit im Auto sorge oftmals schon im Herbst für eingeschränkte Sicht. Die beste Vorsorge seien saubere Scheiben. Wenn sie regelmäßig – „am besten mit Glasreiniger“, so der ADAC – geputzt würden, beschlagen sie nicht so stark. Ist die Sicht morgens doch eingeschränkt, könnten Verkehrsteilnehmende den Beschlag am schnellsten auflösen, indem sie Gebläse und Heizung auf die höchste Stufe setzen und auf die Frontscheibe ausrichten.
2. Licht einschalten: „Bei schlechten Sichtverhältnissen sollte man sich nicht auf Lichtautomatik verlassen, denn sie erkennt zwar hell und dunkel, Nebel, Regen oder Schnee jedoch nicht immer. Darum zur Sicherheit das Abblendlicht manuell einschalten“, empfiehlt der ADAC. Die richtige Einstellung der Scheinwerfer sorge für die richtige Sicht und Sichtbarkeit und sollte notfalls in einer Werkstatt korrekt eingestellt werden.
3. Den Fahrstil den Gegebenheiten anpassen, Abstand halten und richtig reagieren. Dazu teilt der ADAC Folgendes mit: „Auf den ersten Metern gilt es, ein Gefühl für das Fahrverhalten des Autos zu bekommen. Bei freier Strecke kann dazu zum Beispiel eine kurze Bremsprobe hilfreich sein. Denn der Bremsweg kann fünf Mal so lang werden, wie auf trockenem Asphalt. Eine vorausschauende Fahrweise, angepasste Geschwindigkeit und genügend Abstand zum Vordermann sollten bei Schnee und Eis unbedingt beachtet werden.“
Nach Auskunft von Aylin Wahl, Sprecherin des Landratsamtes im Main-Tauber-Kreis, sind die Straßenmeistereien im Landkreis „sehr gut auf den bevorstehenden Winter vorbereitet“. Alle notwendigen Vorarbeiten seien erledigt: „Es wurden Schneefangzäune gestellt, eine Winterdienstschulung für das Personal vorgenommen, die Winterdienstausrüstung (Streuer, Pflug) getestet und aufgebaut.“ Auch die Räum- und Streupläne seien geprüft und wurden bei Bedarf angepasst.
Im Main-Tauber-Kreis stehen 22 Fahrzeuge für den Winterdienst zur Verfügung, diese sind in Külsheim, Tauberbischofsheim, Boxberg, Bad Mergentheim und Weikersheim stationiert.
„Insgesamt sind 85 Personen für den Winterdienst im Einsatz. Je nach Wetterlage sind davon maximal die Hälfte in der Nacht tätig.“ Bei entsprechender Wetterlage rücke der Winterdienst laut Wahl ab 4 Uhr morgens aus.
Übrigens: Rund 5000 Tonnen Salz sind im Kreis eingelagert.
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