Scheck übergeben

Streetbunnycrew spendet 36 000 Euro in Bad Mergentheim

Von 
HP
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Eine Überraschung der besonderen Art bereitete die Streetbunnycrew Unterfranken im „Waldorado“ in Bad Mergentheim der Regionalgruppe Unterfranken des Vereins Mukoviszidose. Seit Mai 2022 haben die Streetbunnys bei zahlreichen Aktionen Spenden gesammelt. Zusammen kamen 36 000 Euro. © Kuhnhäuser

Bad Mergentheim. Klar, sie sehen in ihren rosa (für Männer) und weißen (für Frauen) Hasenkostümen einfach süß aus. Und wo immer diese ungewöhnlich gekleideten Motorradfahrer auftauchen, werden sie mit Fragen bestürmt. „Wer seid ihr denn und was macht ihr hier“ ist die Standardfrage. Was die Mitglieder der „Streetbunnycrew“ machen, ist schnell erklärt: Sie wirken ehrenamtlich und unentgeltlich bei diversen Veranstaltungen und sammeln Spenden für soziale Projekte. Und da kommt im Laufe der Zeit schon einiges zusammen, wie im „Waldorado“ in Bad Mergentheim zu sehen war.

Die „Streetbunnycrew“ gibt es bundesweit, sie sind in Regionen organisiert. Und in der Streetbunnycrew Unterfranken sind auch Mitmacher aus dem benachbarten Main-Tauber-Kreis, etwa aus Bad Mergentheim oder Igersheim, organisiert. So lag es für Stephan Rügamer, einem der drei Mergentheimer, nahe, sich im „Waldorado“ zu treffen, um einen Spendenscheck an Vertreter des Vereins Mukovisidose, Regionalgruppe Unterfranken, zu überreichen.

Mukoviszidose oder auch CF (Cystische Fibrose) ist eine – noch – unheilbare Krankheit, rund 8000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind davon betroffen. Jährlich werden etwa 150 bis 200 Kinder mit dieser Erbkrankheit geboren. Und der Verein Mukoviszidose berät, unterstützt und vernetzt Betroffene mit Ärzten, Therapeuten und der Forschung. „Wir bündeln unterschiedliche Erfahrungen, Kompetenzen und Perspektiven“, erklärt die Sprecherin der Regionalgruppe Unterfranken des Mukoviszidose-Vereins, Rosalie Keller. „Wir wollen erreichen, dass alle Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können. Und dafür sind wir auf Spenden angewiesen.“ Nun, da sollte Keller in Bad Mergentheim eine Riesen-Überraschung erleben.

Besondere Ausfahrt

Doch zunächst kam die Streetbunnycrew – rund 60 Männer und Frauen nahmen an dieser besonderen Ausfahrt teil –, unter sonorem Blubbern ihrer überwiegend schweren Motorräder und angeführt von Stephan Rügamer auf seiner Harley vor dem „Waldorado“-Eingangstor an. Benzinduft lag in der Luft, als die Häschen die Motoren abstellten. Am Tor warteten rund 25 Mukoviszidose-Vereinsmitglieder auf die Ankunft der Streetbunnycrew. Die rosa und weißen Kostüme zauberten vielen ein Lächeln ins Gesicht, besonders natürlich den zahlreichen Kindern.

Nur ein paar Meter wurden dann gemeinsam Richtung Erdhaus gegangen, dort stellten sich die Beteiligten zum obligatorischen Gruppenfoto. Und dann wurde es spannend, denn Tanja Dieterich berichtete von den gut 35 Aktionen seit Mai 2022, bei denen die Streetbunnycrew Unterfranken aktiv war und Spenden sammelte, etwa beim Waldorado-Sommerfest im vergangenen Jahr. Es sei „immer ein schönes Gefühl, etwas für Mukoviszidose-Patienten und deren Familien tun zu können“, sagte sie und machte deutlich, dass man diesen Verein ganz bewusst als Empfänger ausgesucht habe. Und dann wurde der Scheck präsentiert – natürlich noch ohne die Zahl, denn diese war mit Post-its überdeckt. So durften dann die Kinder der im Mukoviszidose-Verein organisierten Eltern ein Zettelchen nach dem anderen abreißen. Zutage traten viele Nullen – zwei hinter dem Komma, drei davor. Dann kam die „6“ zum Vorschein, was schon ein erkleckliches Sümmchen gewesen wäre. Doch noch ein Zettelchen war da, und als der auch noch abgezogen war, stand die Zahl „36 000,00 Euro“ auf dem Scheck – ein Wort, das sich nicht nur die Streetbunnycrew-Mitglieder genüsslich auf der Zunge zergehen ließen, sondern natürlich auch Rosalie Keller und ihre Mitstreiter.

Nicht erwartet

„36 000 Euro sind ein Wort“, sagte dann auch Waldorado-Geschäftsführer Stephan Rügamer, der die Anwesenden ins Erdhaus einlud, wo bei einem kräftigen Mittagessen noch eifrig erzählt wurde – vom Spendensammeln der Streetbunnys und der Arbeit des Mukoviszidose-Vereins. „Wir freuen uns sehr, das hatten wir nicht erwartet“, sagte Keller über die Spende. „Diese stolze Summe hilft uns sehr“, betonte sie. Die Männer und Frauen in den rosa und weißen Kostümen machten deutlich, dass sie weitermachen wollen. „Wir sind ehrenamtlich im Einsatz, haben also keine Verwaltungskosten. Da kommt jeder gespendete Euro direkt an“, machte Siegfried Dieterich im Gespräch mit unserer Zeitung klar. Zudem betonten alle Streetbunnys, dass es „einfach Spaß macht, Gutes zu tun“. HP

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