Bad Mergentheim. Historisch unmittelbar in Bad Mergentheim verwurzelt, versorgt das Stadtwerk Tauberfranken mittlerweile viele Kommunen mit. Trotzdem bleibt es ein wichtiger Lieferant für die Kurstadt – auch mit Finanzmitteln.
Bad Mergentheim. Vor-Ort-Versorger für Erdgas, Strom, Wasser und Wärme – Kernkompetenzen des Stadtwerks. Doch die wirtschaftlichen Arme reichen mittlerweile weit und in andere Geschäftsfelder wie WLAN-Zugangspunkte hinein. Einmal im Jahr ist sozusagen Zahltag für die Halterin der Mehrheitsanteile; die Stadt Bad Mergentheim.
Vor dem Gemeinderat stellte Geschäftsführer Paul Gehrig am Donnerstagabend die Kennzahlen des Jahresabschlusses für 2021 vor. Beachtet man nur die Einnahmenseite aus Sicht der Stadt: Rund 3,1 Millionen Euro sind es, die dem Stadtsäckel zufließen. Beim Betriebsergebnis habe es, so Gehrig, durchaus einen „Ergebniseinbruch“ gegeben, doch das habe vor allem steuerliche Gründe und liege auch an zusätzlichen Rückstellungen, die man habe bilden müssen.
Innerhalb der Beteiligungsgesellschaft, in der mehrere Landkreiskommunen, aber auch die Stadt Künzelsau zu finden sind, gibt es drei „Neuaktionäre“: Lauda-Königshofen, Grünsfeld und Krautheim.
Ein großes Geschäftsfeld ist die Versorgung von Wärmekunden – Seegartenquartier, Median-Klinik, Residenzschloss und Kurverwaltung kommen ebenso hinzu, wie das Best-Western-Hotel und das Carolinum – plus Privathäuser. In diesem Zusammenhang hielt Gehrig fest, dass die Erweiterung der Wärmeerzeugung „dringend erforderlich“ sei. Konkret werde geprüft, ob und wie am Standort Naturwärmekraftwerk an der Kaiserstraße ein zusätzlicher Biomassekessel installiert werden kann. Bis 2025 sei die Klimaneutralität angestrebt, ergänzte Gehrig bei einer „Roadmap“, die bis 2030 reicht. In der Umsetzungsphase ist auch die Beteiligung an einem größeren Photovoltaik-Projekt in Külsheim („Gickelfeld“). Gehrig skizzierte vor dem Rat die diversen Felder, in dem sich das Stadtwerk engagiert: Photovoltaik-Lösungen, Energieberatung, kommunaler Klimaschutz, E-Mobilität und „smarte“ WLAN-Lösungen für Kommunen. Allein in Bad Mergentheim ist das Stadtwerk seit 2017 in Kernstadt und Ortsteilen mit dem Ausbau von Netzpunkten beschäftigt – rund 100 solcher „Access-Points“ gibt es bereits. Umgesetzt werden solche Projekte von der Stadtwerk-Mitgründung „5G Synergiewerk GmbH“. Schon in der kommenden Woche wird ein Ausbau-Konzept bei der Bürgermeisterversammlung Main-Tauber vorgestellt.
Wer Geld bringt, wird selten kritisiert, sondern mehrheitlich gelobt – und so war es auch fraktionsübergreifend im Bad Mergentheimer Gemeinderat. Die „Diversifizierung“ würdigte Stadtrat Rainer Moritz.
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