Naturwärmekraftwerk - Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan / 400-Tonnen-Kran gestern und heute im Einsatz / Echte Millimeterarbeit

"Solch ein Projekt geht nur Hand in Hand"

Von 
Klaus T. Mende
Lesedauer: 

Mit Hilfe dieses 400-Tonnen-Krans werden noch bis heute die einzelnen Teile der Feuerungs- und Kesselanlage für das neue Kraftwerk eingesetzt und sofort verankert. Hierbei ist Millimeterarbeit angesagt.

© Klaus T. Mende

Bad Mergentheim. "Wir liegen voll im Zeitplan." Michael Kellenbenz, Technischer Projektleiter des Stadtwerks Tauberfranken für das derzeit sich im Bau befindliche Naturwärmekraftwerk (Holzhackschnitzelkraftwerk), an der B 290 unterhalb des Wildparks gelegen, ist zufrieden. Die Bauarbeiten gingen zügig voran, wenn nichts Unerwartetes eintrete, könne die Erstinbetriebnahme, wie geplant, für Dezember fest ins Auge gefasst werden.

Bei solch einer großen Baumaßnahme, es handelt sich derzeit um die bedeutendste auf Gemarkung der Großen Kreisstadt, seien zahlreiche Firmen im Einsatz. Und die würden sehr gut harmonieren, hat Kellenbenz ein Lob für alle Protagonisten parat: "Solch ein Projekt geht nur Hand in Hand."

Seit dem Erdaushub im Januar hat sich bereits sehr viel getan. Wer sich einmal die Zeit nehme und der Baustelle einen Besuch abstatte, könne sich davon ein Bild machen. Die Ausmaße des Kraftwerks seien bereits deutlich sichtbar.

Derzeit geht es an das Eingemachte. Und das durchaus im wahrsten Sinne des Wortes. Denn seit dem gestrigen Mittwoch ist ein 400-Tonnen-Kran (noch bis heute) damit beschäftigt, die einzelnen tonnenschweren Teile für das Herz des Kraftwerks, nämlich der Feuerungs- und Kesselanlage, in das Gebäude zu hieven und einzusetzen. Experten unter anderem der Firmen Kablitz aus Lauda-Königshofen und Boller aus Distelhausen sind dann sofort dabei, alles zu verankern. "Und das ist durchaus Millimeterarbeit", lässt Erwin Hirschmann, Boller-Bauleiter, wissen.

Die Großteile kommen aus verschiedenen Himmelsrichtungen, die Lkw, die sie anliefern, treffen im Halbstundentakt ein, alles erfolgt nach einem fest vorgegebenen Ablaufplan.

"Für uns ist das nichts Außergewöhnliches", sagt Karl-Heinz Egner, Bauleiter bei Kablitz. "Allerdings haben wir endlich mal eine Baustelle dieser Dimension in Heimatnähe", schmunzelt er. Jede Baumaßnahme dieser Art habe sicherlich ihre Eigenheiten. "Doch wir machen dies nicht zum ersten Mal, es ist schon eine gewisse Routine dabei." Die größte Herausforderung bei diesem Projekt im zweistelligen Millionenbereich sei, dass man den vorgegebenen Zeitplan einhalten wolle. Doch da sehe er überhaupt keine Probleme. Zwar arbeiteten die beteiligten Firmen in dieser Konstellation das erste Mal zusammen. "Doch es ist ein großes Miteinander", das sehr förderlich sei für einen reibungslosen Ablauf.

Der 400-Tonnen-Kran, ganz ausgefahren misst er die stolze Höhe von 50 Metern, ist noch bis heute zu bestaunen. Er war gestern bereits gegen 6 Uhr an seinem Einsatzort eingetroffen. Ehe die ersten Teile an den Haken genommen wurden, waren knapp drei Stunden erforderlich, um den Kran, in dessen Begleitung vier weitere Fahrzeuge waren, in Stellung zu bringen. Wichtigste Aufgabe sei es gewesen, die Gewichte anzubringen, damit das schwere Gefährt nicht umkippen konnte. Fast ist man gewillt zu sagen der Kran arbeitete im Akkord. Denn kaum war ein Lkw entladen, stand auch schon der nächste da. Ein Rädchen greift da ins andere, Schritt für Schritt geht es auf der Großbaustelle voran, immer die Erstinbetriebnahme im Dezember im Hinterkopf.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten