7500 Euro gespendet

Rotary Club unterstützt junge Musiker

Konzert im Historischen Rittersaal von Schloss Weikersheim

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rcm
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Die Spendenübergabe von 7500 Euro zeigt die Präsidentin des RC Bad Mergentheim Prof. Dr. Martina Klärle und den JMD-Generalsekretär Dr. Ulrich Wüster. © Prof. Thomas Haak

Bad Mergentheim/Weikersheim. Vor einer begeisterten Versammlung von Rotariern, Musikern und Musikliebhabern fand im historischen Rittersaal von Schloss Weikersheim ein Kammerkonzert der Jeunesses musicales statt.

Der Rittersaal, ein wahres Schmuckstück von Schloss Weikersheim, hat eine jahrhundertealte Geschichte und bildete hierfür die Kulisse. Jährlich lockt dieser Prachtbau Tausende von Gästen aus aller Welt ins Taubertal. Mit seinen imposanten Maßen von 40 Metern Länge, zwölf Metern Breite und neun Metern Höhe ist er ein beeindruckendes ingenieurtechnisches Meisterwerk vergangener Zeiten. Die amtierende Rotary Präsidentin, Prof. Dr. Martina Klärle, die selbst Vermessungsingenieurin ist, unterstrich die beeindruckenden Dimensionen des Saals und erzählte von seiner historischen Bedeutung. Schloss Weikersheim ging im Jahr 1967 in den Besitz des Landes Baden-Württemberg über und der Verkaufserlös half das teilweise im Jahr 1963 abgebrannte Schloss in Langenburg wiederaufzubauen.

Bereits unter dem letzten Grafen, Constantin von Hohenlohe-Langenburg, der ebenfalls ein Rotarier war, wurde das Schloss für Sommerkurse junger Musiker geöffnet. Seit 1953 haben junge Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen die Möglichkeit, sich in diesem herrlichen Umfeld musikalisch und persönlich weiterzuentwickeln. Die Jeunesses musicales stehen für den internationalen Austausch jugendlicher Musikerinnen und Musiker, die aus unterschiedlichen Nationen zusammenkommen, um gemeinsam Musik zu machen.

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jmd
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In diesem Jahr präsentierten die jungen Künstlerinnen und Künstler auf innovative Weise klassische und vor allem zeitgenössische Musik im Historischen Rittersaal.

Einen ungewöhnlichen Auftakt des Konzerts machte das KamBrass Quintett aus Spanien in der Besetzung zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba mit der „Mini Ouverture“ des polnischen Komponisten Witold Lutoslawski, gefolgt von dem avantgardistisch anmutenden Klangstück „Developments“ des Komponisten Dieter Ammann. Im Anschluss vereinte das Elaia Quartett mit den „Intimen Briefen“ aus Leo Janáceks Streichquartett Nr. 2 Spätromantik und volksmusikalische Beschwingtheit. Das Trio Sheliak aus Italien beendete die erste Konzerthälfte mit Dmitri Schostakowitschs Klaviertrio Nr. 2, in dem der Komponist an das Schicksal der chassidischen Juden gemahnt, indem eine jüdische Melodie durch verschiedene Szenen von Glück und Schrecken geführt wird und am Schluss als ferne Erinnerung verklingt.

Melodische Schönheit

Den zweiten Teil eröffnete das Avin Trio mit dem Klaviertrio H-Dur op. 8 von Johannes Brahms in ausladender melodischer Schönheit und Klangfülle. Mit Béla Bartóks Streichquartett Nr. 3 in einer von ungarischen Tanzrhythmen durchwobenen und mit zartesten Abschnitten wechselnden Klangsprache begeisterte das Quartett Hana zum Ende des Konzerts.

Erstmals stellten die jungen Musiker die Stücke und deren Interpretation selbst vor. Prof. Martina Klärle drückte ihren Dank für diese künstlerische Darbietung aus und hob die Bedeutung von Musik und internationaler Zusammenarbeit hervor. Sie betonte in ihrer Rede die Bedeutung der Musik als verbindendes Element in einer Zeit wachsenden Nationalismus und Rechtsextremismus.

Der Rotary Club Bad Mergentheim unterstützt die Jeunesses musicales Deutschland seit 67 Jahren und hat inzwischen einen beachtlichen sechsstelligen Spendenbetrag zur Verfügung gestellt. Bei der diesjährigen Veranstaltung im Rittersaal überreichte der RC Bad Mergentheim eine weitere großzügige Spende in Höhe von 7500 Euro an den Generalsekretär Dr. Wüster, um jungen Menschen aus verschiedenen Nationen eine Woche lang die Möglichkeit zu geben, gemeinsam in Weikersheim Musik zu machen.

Abschließend bedankte sich die Präsidentin des RC Bad Mergentheim bei den Dozenten und Absolventen des Kammermusikkurses sowie bei Dr. Ulrich Wüster, stellvertretend für alle engagierten Personen in und um die Jeunesses musicales Deutschland, für ihren Beitrag zur Völkerverständigung durch Musik. rcm

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