40 Bürgerinnen und Bürger waren dabei

Rengershausen wird vielfältig „erlebbar“

Stadtteilbesuch von Oberbürgermeister Udo Glatthaar mit Rundgang und Diskussion

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stv
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Ein besonders lauschiges Plätzchen mit Bank und einem Geländer über dem Wasser haben Bürgerinnen und Bürger mit dem Projekt „Wasser erleben“ geschaffen, wovon sich OB Udo Glatthaar (Mitte) im Beisein von Ortsvorsteherin Karin Tremmel (vorne) beim Stadtteilbesuch ein Bild machte. © Stadt Bad Mergentheim

Bad Mergentheims Oberbürgermeister Udo Glatthaar hat nach drei Jahren Corona-Pause das Format seiner „Stadtteilbesuche“ wieder aufgenommen.

Bad Mergentheim. Los ging es jetzt in Rengershausen, wo sich aus dem städtischen Bürgerbudget gleich eine ganze Projekt-Serie entwickelt hat.

Auf Einladung von Ortsvorsteherin Karin Tremmel beteiligte sich OB Udo Glatthaar nach einer kurzen Sitzung mit dem Ortschaftsrat an einem Rundgang durch den Ort, bei dem auch rund 40 Bürgerinnen und Bürger dabei waren. Anschließend kamen alle zum Austausch im Dorfgemeinschaftshaus zusammen, wo die Jugendlichen vom KLJB (Katholische Landjugendbewegung) eine kleine Bewirtung vorbereitet hatten.

Komplett-Sanierung

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Großes aktuelles Thema ist die anstehende Komplett-Sanierung des Asphaltbelages auf der insgesamt einen Kilometer langen Ortsdurchfahrt, die das Regierungspräsidium von Ende August bis Ende September durchführen wird. Ortsvorsteherin Karin Tremmel regte in diesem Zuge an, dass angrenzende „Baustellen“ wie die Sanierung von Bordsteinen oder die Anbindung von Seitenstraßen mit bedacht werden sollten. Der OB sagte zu, dass die Verwaltung in Abstimmung mit dem Ortschaftsrat kurzfristig Synergien prüfen werde. Die anstehende Erneuerung der Ortsdurchfahrt sei eine Chance.

Beim Rundgang wurde deutlich, dass mit der durch den Ort führenden B 19 auch Fragen der Sicherheit einhergehen. Der langgezogene Ortsausgang Richtung Dörzbach begünstigt das Rasen, im Bereich Kirche/Kindergarten fahren gerade Lastwagen oft über die Bordsteine, was neben Sicherheitsrisiken auch Schäden nach sich zieht. Bei diesem Punkt konnte der Oberbürgermeister zusagen, dass der auch vor Ort entwickelte Lösungsansatz, wonach mit Pollern die Abgrenzung von zu Fuß Gehenden und Kraftfahrzeugen betont werden soll, vom Verkehrswesen der Stadtverwaltung unterstützt wird. Derzeit laufe die Abstimmung mit dem zuständigen Straßenbauamt.

Eine weitere Station des Rundgangs war der Uhlbachweg, der im oberen Bereich in diesem Jahr etwas versetzt und mit einem neuen Gehweg ausgestattet wird. Dafür sowie für die Gehwege in der Goldbachstraße stehen 50 000 Euro im städtischen Etat. Ein Wunsch in Rengershausen ist, dass auch im Quartier Büttelsbergweg die Fußgänger-Bereiche wieder instandgesetzt werden. Ebenfalls hoffen die Einwohner auf mehr Mittel für Feldwege und die Sanierung von Bildstöcken.

Erfreut zeigte sich Udo Glatthaar über die inzwischen sechs Projekte, die in Rengershausen mithilfe des städtischen Bürgerbudgets angestoßen worden sind, und von denen einige während des Rundgangs zu sehen waren. So ist mit viel ehrenamtlicher Wochenend-Arbeit das Projekt „Wasser erleben“ verwirklicht worden: ein Stück Bachlauf, das mit Geländer, Ruhebank und gepflegter Grünanlage zum Wassertreten und Verweilen vor lauschiger Kulisse einlädt. An anderer Stelle heißt das Motto „Dorfgeschichte erleben“ und auch einen beliebten Rastplatz für Radelnde haben die aktiven Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Um die Ortsgeschichte erlebbar zu machen, steht als nächstes der Ausbau des „Waaghäusle“ (hier wurden einst die landwirtschaftlichen Tiere gewogen) zum kleinen Geschichtsmuseum an. Schließlich gibt es so ein „Waaghäusle“ sonst nur noch sehr selten.

Bürgerschaftliches Engagement

Der OB sah in diesem starken Engagement die Bestätigung dafür, dass das städtische Bürgerbudget genau das erreiche, wofür es jährlich im Haushalt eingeplant werde: „Es aktiviert und unterstützt bürgerschaftliches Engagement und Ideen für bleibende Verbesserungen für Einheimische und Gäste.“

Hochwasserschutz

Auch über den Hochwasserschutz wurde bei dem Treffen gesprochen. Aktuell wird die Natursteinmauer an der Feuerwehr ausgebaut, um bei Starkregenereignissen zu schützen. Weitere Planungen und Ausschreibungen laufen.

„Rengershausen hat viele und vielfältige Themen“, fasste Ortsvorsteherin Karin Tremmel nach dem Rundgang zusammen. Oberbürgermeister Udo Glatthaar zeigte sich beeindruckt von der Wirkung des Ortes und dem guten Zustand von Gebäuden, Scheunen und Details: „Da kann man der Dorfgemeinschaft nur ein Lob aussprechen. Rengershausen hat eine starke Innenentwicklung und Gesamtentwicklung, machen Sie weiter so!“

Ortsvorsteherin Tremmel unterstrich, dass auf zehn Bauplätze 30 private Maßnahmen innerorts kämen. Deshalb werde die Entwicklung des neuen Baugebietes „Breite Egert II“ dringend erwartet. Dem stimmte Udo Glatthaar zu. „Es war die richtige Entscheidung, dass der Gemeinderat das neue Baugebiet im Dezember im beschleunigten Verfahren beschlossen hat.“ Derzeit kaufe die Stadt die benötigten Grundstücke auf.

In einer Diskussionsrunde mit Bürgerinnen und Bürgern wurden den ganzen Abend über viele Themen vertieft und weitere besprochen – auch in persönlichen Gesprächen.

Unter anderem gab es vom OB ein klares Bekenntnis zum Kindergarten in Rengershausen: Die Stadt werde an dieser wichtigen Einrichtung, wo auch einige Kernstadt-Kinder betreut werden, festhalten. stv

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