Wachbach. Am vergangenen Freitag, also einen Tag vor Heiligabend, feierten im Bad Mergentheimer Stadtteil Wachbach Hannelore und Hans- Peter Günther das nicht alltägliche Ehejubiläum der Goldenen Hochzeit.
Dass der Hochzeitstermin ausgerechnet auf den Tag vor der Geburt Christi fiel, lag lediglich an den Terminproblemen des Standesamtes von Jena, auch wenn im Umfeld des Paares über etwas anderes gemunkelt wurde. Er, Hans-Peter Günther wurde in der Thüringer Universitätsstadt Jena geboren, sie, Hannelore Günther, erblickte im westfälischen Wuppertal das Licht der Welt.
Kurioserweise trug sie den selben Nachnamen wie ihr späterer Ehemann. Schon in der frühesten Jugend von Hannelore verschlug es die Familie Günther aufgrund der Kriegswirren über den Umweg Pommern von Westfalen ins thüringische Jena.
Dort erlernte Hannelore den Beruf der Krankengymnastin, den sie bis zum Renten-Eintritt ausübte. Hans-Peter erlernte den Beruf des Feinblechners, bildete sich dann weiter aus bis zum Ingenieur.
Kennengelernt haben sich die Beiden am Rosenmontag 1972 in Jena bei einem Faschingstanz, denn Hans-Peter und Hannelore hatte an diesem Tag nicht nur zufällig die gleiche Idee, sie wählten zum Tanzen auch die gleiche Veranstaltung aus.
Gute Tänzerin
Dort hatte Hans-Peter schnell erkannt, dass die attraktive Hannelore eine gute Tänzerin war. Man verstand sich wohl blendend, doch der berühmte Funke wollte nicht gleich überspringen.
Der Tanzabend führte aber dann dazu, dass man sich zu gemeinsamen Kinobesuchen verabredete und miteinander Urlaub in Ungarn machte.
Dort scheint es dann so richtig gefunkt zu haben. Denn die junge Liebe war so stark, dass man sich schon am 23. Dezember im selben Jahr auf dem Standesamt in Jena das Ja-Wort gab. Schon im folgenden und übernächsten Jahr kamen die Söhne Christian und Daniel zur Welt.
Am 18. Oktober 1989 traf endlich der oftmalig gestellte und immer wieder abgelehnte Ausreiseantrag ein. Denn die junge Familie wollte sich in der Bundesrepublik eine neue Existenz aufbauen. Über die Umwege Stuttgart und Igersheim fand man schließlich in Wachbach eine neue Heimat. Auch wenn die Günthers an ihrem Slang ihre Herkunft nicht ganz verleugnen können, fühlen sie sich längst als echte Wachbacher, was sich auch im Kauf eines Hauses ausdrückt.
Fit und agil
Blicken Hannelore und Hans-Peter zurück, erinnern sie sich gerne an 50 gemeinsame Jahre, die alles mit sich brachten, was das Leben so lebenswert macht, aber auch Momente, die man gerne vergessen möchte. Seit einigen Jahren genießt das erstaunlich fitte und agile Jubelpaar, in ihrem schmucken Eigenheim den wohlverdienten Ruhestand.
Entspannung bringen die Hobbys der beiden, denn er wandert gerne, geht angeln und fährt mit dem Fahrrad. Sie kegelt ab und zu und pflegt ihren herrlichen Terrassengarten, der wie Urlaub für sie sei, meint Hannelore lächelnd. Den allgemeinen Glückwünschen, auch aus der Familie mit Enkelin Lucy, Freunden und Bekannten, verbunden mit dem Wunsch, dem Ehepaar Günther möge ihre geistige Frische und körperliche Gesundheit noch lange erhalten bleiben, schließen sich gerne auch die Fränkischen Nachrichten an.
Die besten Glückwünsche plus Urkunde seitens der Ortschaft und des Landes Baden-Württemberg überbrachte Ortsvorsteher Hermann Dehner.
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