Bad Mergentheim. Berichte über das abgelaufene Geschäftsjahr und Wahlen des Gesamtvorstands zählten zu den zentralen Themen bei der 17. Mitgliederversammlung des Fördervereins Bad Mergentheimer Tafel im Tafelladen des Diakonischen Werks Main-Tauber-Kreis in der Krummen Gasse. Zudem wurden eine erneut durchgeführte Apfelernteaktion und ein bevorstehender wohltätiger Kuchenverkauf am Samstag, 30. September, erläutert.
Seit 2020 besteht eine Kooperation zwischen dem Förderverein Bad Mergentheimer Tafel und dem Residenzschloss Mergentheim. Demnach dürfen die Vorstände und Mitglieder des Fördervereins die Äpfel von den Bäumen im Schlosspark ernten. Das Obst wird entweder im Tafelladen der Kundschaft angeboten oder zum Verkauf als von Vereinsmitgliedern gebackener Apfelkuchen. Der Kuchenverkauf am Stand des Fördervereins findet am Samstag von 11 bis 14 Uhr auf dem Bad Mergentheimer Marktplatz statt. Der Verkaufserlös kommt dem Verein und damit der Tafel zugute.
„Der Förderverein steht sehr gut da, wir sind gut aufgestellt und freuen uns darüber. Die Mitgliederzahl ist bei rund 100 stabil, wir sind ein verlässlich und gut zusammenarbeitendes Vorstandsteam, die Finanzen sehen dank einer enorm großen Geld- und Sachspendenbereitschaft sehr positiv aus“, bilanzierte die Vereinsvorsitzende Veronika Kluge in ihrem Jahresbericht. Dies zeige, dass die Tafelarbeit in der Gesellschaft angekommen sei und Anerkennung finde. „Wir sind sehr dankbar für das Interesse und dafür, dass Tafel und Förderverein viel Zuspruch erfahren“, bekräftigte sie.
Auszubildende unterstützen
Seit April werde die Tafel jeweils am Dienstag von Auszubildenden der Firmen Würth Industrie Service und Roto Frank unterstützt. „Junge, interessierte und sehr engagierte Menschen sind nicht nur eine große Hilfe, sondern auch Botschafter der Tafel“, betonte die Vorsitzende.
Mit den Mitgliedsbeiträgen und den generierten Spenden helfe der Förderverein der Tafel mit zugekauften Lebensmitteln wie zum Beispiel Milch, Kaffee, Hygieneartikeln und Grundnahrungsmitteln. „Alles, was nicht von den Discountern oder Supermärkten gespendet wird, damit ein breiteres Angebot aufrechterhalten werden kann“, erklärte Veronika Kluge.
Zudem sei in nächster Zeit eine Neumöblierung und Inventarmodernisierung der Tafel geplant und die Anschaffung einer neuen Kasse erforderlich. Mit Hilfe neuer Möbel solle der Arbeitsablauf des Tafelteams erleichtert werden. „Oft müssen die Waren zwei bis dreimal umgeräumt werden - alles Arbeit, die man zum Teil vermeiden kann“, gab sie zu bedenken. Für diese Anschaffungen werde der Förderverein ebenfalls seine Mittel einsetzen.
Der Förderverein sei jedoch nur ein kleiner Teil der Tafel. „All das Positive wäre ohne unser großartiges Tafelteam nicht möglich“, würdigte die Vorsitzende verbunden mit einem Dank an die ehrenamtlich Aktiven. „So viel Engagement und Gelassenheit motiviert auch uns als Förderverein“, hob sie hervor.
Eine insbesondere aufgrund der zahlreichen Spenden durchaus positive Wirtschaftslage konnte Schatzmeisterin Helga Götz vermelden. Nachdem die beiden Revisoren Manfred Throm und Robert Wenzel eine einwandfrei Kassen- und Finanzführung attestiert hatten, erfolgte auf Antrag von Martin Balz einstimmig die Entastung der Vorstandschaft. Bei den Wahlen wurden alle Vorstandmitglieder in ihren Ämtern ebenfalls einstimmig bestätigt: Veronika Kluge (Vorsitzende), Dietrich Grebbin (stellvertretender Vorsitzender), Helga Götz (Schatzmeisterin), Anne Rauscher (Beisitzerin Evangelische Kirchengemeinde und Schriftführerin), Werner Bopp (Beisitzer Katholische Kirchengemeinde) sowie Manfred Throm und Robert Wenzel (Kassenprüfer).
Herausforderungen wachsen
„Die Herausforderungen wachsen ständig – erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine. Viele der Geflüchteten sind bei der Tafel Kunden, deren Anzahl sich um rund 50 Prozent erhöht hat“, berichtete Bärbel Marczinski, Mitglied des ebenso ehrenamtlichen Leitungsteams der Bad Mergentheimer Tafel. Die Zahl der ausgestellten Karten belaufe sich auf 270 bis 280, was circa 600 bis 700 zu versorgende Personen entspreche, davon etwa ein Drittel Kinder. „Das Tafelteam kommt an die Kapazitätsgrenzen“, reflektierte sie. „Vor allem für den Freitagverkauf könnten wir noch Hilfe gebrauchen“.
Seit April gebe es neue Kundenkarten mit Lichtbild und eine neues Einlasssystem, Einhergehend müsse sich die Kundschaft auf eine der insgesamt vier Tafeln im Landkreis – Bad Mergentheim, Lauda-Königshofen, Wertheim (jeweils Diakonisches Werk Main-Tauber-Kreis) oder Tauberbischofsheim (Caritasverband im Tauberkreis) - festlegen, teilte Bärbel Marczinski mit.
„Die Geldspenden werden in die Tafeln investiert“, unterstrich Aleit-Inken Fladausch-Rödel, Geschäftsführerin des Diakonisches Werks Main-Tauber. „Wir wollen mit Modernisierungen und Umgestaltungen auch optische Aufwertungen sowie ein einheitliches und schönes Bild erzielen“, kündigte die Diakonie-Geschäftsführerin an.
Ebenso wie Aleit-Inken Fladausch-Rödel dankte Sabine Stutz, Sachgebietsleiterin Öffentliche Ordnung und Soziales der Stadt Bad Mergentheim, zudem stellvertretend für Oberbürgermeister Udo Glatthaar und im Namen der Stadt dem Tafel- sowie dem Fördervereinsteam für die in kostbarer Freizeit ehrenamtlich geleistete Arbeit. pdw
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/bad-mergentheim_artikel,-bad-mergentheim-neumoeblierung-und-inventarmodernisierung-geplant-_arid,2130162.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/bad-mergentheim.html